Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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2788 hm |
Abstieg
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1848 hm |
Tiefster Punkt | 594 m |
Höchster Punkt | 2096 m |
Dauer
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12:30 h |
Strecke
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25,9 km |
Almtaler Sonnenuhr
Quelle: Alpenverein Steyr, Autor: Markus Deichstetter
Die Tour
Mit der Almtaler Sonnenuhr werden Neunerkogel, Zehnerkogel, Elferkogel und Zwölferkogel überschritten (mit Erweiterungsoption Einserkogel).
Die Überschreitung der "Almtaler Sonnenuhr" mit Neuner-, Zehner-, Elfer- und Zwölferkogel bietet eine interessante und beeindruckende Bergfahrt - die aufgrund der fehlenden Steiganlagen / Markierungen sehr selten begangen wird. Dieser Teil der Plateauhochfläche zeichnet sich geologisch durch ihre besonders scharfen Kalkformationen und rauhen Platten aus; dementsprechend beansprucht wird auch das Schuhmaterial.
Achtzugeben ist auf die zahlreichen Dolinen, die das recht zerklüftete Plateau durchziehen. Vorsicht auch auf den steilen Schneefeldern im Grieskar (evtl. Grödeln mitnehmen), die sich tlw. bis in den Herbst hinein halten. Die Route ist daher nur Personen mit hoher Trittsicherheit und Schwindelfreiheit zu empfehlen.
Konditionsstarke Geher können auch noch zum Einserkogel absteigen, allerdings ist die Orientierung bei der Rückkehr auf alternativer Route im südseitigen kupierten Gelände Richtung Steirerkar durch das Latschenlabyrinth unübersichtlich und schwierig.
Der Gr. Rabenstein hingegen ist vom Zwölferkogel aus recht leicht erreichbar.
Verschärft könnte man die "Almtaler Sonnenuhr" just-in-time abstellen, d.h. um 9:00 am Neuner, 10:00 am Zehner usw. bis um 13:00 am Einser; allerdings erfordert dies insbesonders zwischen Elfer und Zwölfer ein hohes Tempo und sei nur trittsicheren Ausdauersportlern ans Herz gelegt.
Autorentipp
Die Tour ist sehr gut dazu geeignet, marodem Schuhwerk mit abgewetzter Profilsohle eine letzte Tour zu gönnen.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Gasthof Seehaus am Almsee
Ziel
Gasthof Seehaus am Almsee
Weg
Vom Almsee aus wandern wir zuerst entlang der Forststraße in die Röll hinein bis zur Wegteilung am Fuße des Grieskars. Dort links halten und dem Sepp-Huber-Steig in Richtung Pühringerhütte folgen. Der Weg verläuft vorerst durch Latschenfelder, später windet sich der mit Stahlseilen und Leitern versicherte Steig tlw. ausgesetzt das Ahornkar hoch. Noch bevor man das große Schuttfeld unterhalb des Röllsattels erreicht (3 h) zweigt man vom Weg rechts ab und folgt den Steinmanndln durch eine kleine Schlucht und dem anschließenden Band hoch auf das Plateau. (Alternativ könnte man auch ca. 20 Hm unterhalb des Röllsattels weglos rechts abzweigen und einer latschenlosen Rinne in westlicher Richtung folgen; teils absteigend [ca. 30 Hm] gelangt man durch scharfkantigen Karst und zwischen Latschenfeldern und an Dolinen vorbei gleichfalls aufs latschenlose Plattengelände).
Nun eher rechts haltend in Nähe der Nordabbrüche den vereinzelten Steinmännern nach W bis zu den markanten, aufsteilenden Platten des Neunerkogels folgen. Da diese recht rauh und griffig sind, können sie direkt in leichter Kletterei (I) erstiegen werden. Obenerhalb der Platten gelangt man recht rasch in nordöstlicher Richtung zum Gipfel des Neunerkogels (1.904 m) (ca. 1 3/4 h).
Vom "Neuner" aus ist der Weg recht klar vorgezeichnet: zuerst gangbares Gelände nach WNW in die Mulde hinuntersuchen um von dort über tlw. recht steile Platten zum Zehnerkogel (1.929 m) aufzusteigen (ca. 3/4h).
In selbiger Weise dann vom "Zehner" zum Elferkogel (2.038 m) (ca. 3/4h). Hier allerdings rechtzeitig auf die rechterhand niedrigeren Platten wechseln, trotzdem immer links des Schuttfeldes bleiben.
Nach dem "Elfer" muß in die Grißkarscharte abgestiegen werden. Dazu zuerst in südlicher Richtung entlang des Grats bis zur (in der Karte eingezeichneten) Winterroute hinüberqueren. Entlang dieser in zunehmend gefälligerem Rasengelände in das Grieskar absteigen. Hinweis: die Wintermarkierungsstangen waren mit Stand 2022 nur noch sehr vereinzelt vorhanden bzw. sichtbar.
Vom Grieskar aus kann man nun entweder den mit Steinmanndln markierten (aber wenig ausgeprägten) Steig hochsuchen, oder einfach erneut weglos über rauhes und wild zerklüftetes Plattengelände zum Grad aufsteigen. Spätestens dort folgt man einem spärlich sichtbaren Steig zum Gipfel des Zwölferkogels (2.102 m). Das Gipfelkreuz des Vorgipfels steht prominent etwas weiter unten, von dort kann der Almsee eingesehen werden (ca. 1.5h).
- Wer sich jetzt dazu entscheidet, noch den "Einser" mitzunehmen, sollte dafür ca. 3.5h zusätzlich einplanen: zuerst dem vom "Zwölfer" nach West entsendenden Rücken bis zu den Latschenfeldern absteigen, danach links an den Latschenfeldern vorbei über ein Schuttfeld hinunter in die Grube. Dort im kupierten Gelände über tlw. mit Schnee verfüllte Mulden (großes Felsentor!) hinüber zu den südseitigen Wiesenhängen des Einserkogels queren. Die letzte steile Wiese (bevor der Hang Richtung West dreht) wird bis zu den Latschen aufgestiegen. Kurz vor dem im Jahr 2018 errichteten Gipfelkreuz leitet eine Latschengasse zum Gipfel hinauf (1.945 m, wenig ausgeprägt).
- (Eingefleischte "Krummholzspezialisten" mit Klettererfahrung könnten vom Einserkogel auch versuchen, das kupierte Gelände mit Latschendickicht zum Kolmkar durchzusuchen, um über dieses ins Almtal zurückzukehren. Hier sei gewarnt, daß das unübersichtliche Gelände nur sehr schwer zu passieren ist. Ohne exakte Kenntnis des Wegverlaufs als auch des Einstiegs ins Kolmkar sollte diese Variante _nicht_ probiert werden. Auch GPS-Geräte helfen hier nur bedingt, weil der direkte Zustieg nicht gangbar ist. Zudem wartet das obere Kolmkar mit Kletterpassagen im Absturzgelände [Schwierigkeitsgrad II] auf. Mindestens sechs weitere Stunden wären für diese Abstiegsvariante einzuplanen.)
- Die Rückkehr vom "Einser" ins Grieskar ist am Besten über die Zustiegsroute zu bewältigen. Alternativ kann man auch den Gr. Rabenstein (2.056m) in teils leichter Kletterei (I) anpeilen, um dort den Steinmanndln hinunter ins Grieskar zu folgen. Der markierte Weg im Steirerkar ist im kupierten und latschendurchzogenen Gelände hingegen nur sehr umständlich über dichte Latschenfelder zu erreichen.
Wer den "Einser" auslassen und dem Gr. Rabenstein (2.056m) noch einen Besuch abstatten will, hat vom Zwölferkogel aus gute Gelegenheit. Das Gelände ist hier recht übersichtlich und der Gipfel kann in direkter Linie erreicht werden.
Einmal im Grieskar angelangt ist noch der 1.100 Hm Abstieg in die Röll (den man von oben überblicken darf ;-)) zu absolvieren (ca. 2h), bevor die Füße auf leicht fallendem Gelände in einer 3/4 h zurück zum Almsee ausgelockert werden dürfen. Der Abstieg über die bis in den Herbst hinein konservierten Schneefelder, das mit Stahlseilen und Leitern versicherte Urbanband und die im unteren Teil teils mit losem Geröll übersähten Platten erfordern nochmals die volle Konzentration.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahnverbindung über Wels Hbf nach Grünau im Almtal; von dort mit dem Bus bis zum Almsee Gh Seehaus.
Hinweis: nachdem die Tour höhere Wegzeiten aufweist, und ein früher Start bei Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln unmöglich ist, sollte unter diesen Umständen eine Nächtigung auf der Pühringer Hütte ins Auge gefaßt werden.
Anfahrt
Entweder von der A9 Pyhrnautobahn Abfahrt Ried im Traunkreis und der L562 Kremsmünsterer Straße folgend oder von der A1 Westautobahn Abfahrt Vorchdorf über die L536 Pettenbacher Straße nach Pettenbach und von dort über die B120 Scharnsteiner Straße nach Scharnstein.
Alternativ auch von der A1 Westautobahn Abfahrt Regau die B145 Salkammergutstraße nach Gmunden und die B120 Scharnsteiner Straße nach Scharnstein.
Von dort über die L549 Almtalstraße nach Grünau im Almtal. Dem Straßenverlauf folgend weiter zum Almsee.
Parken
Großer, ausreichender und gebührenfreier Parkplatz hinter dem Gasthaus Seehaus am Anfang des Almsees / Eingang zur Röll.
Weitere Informationen
Sicherheitshinweise
Trittsicherheit ist ein unbedingtes Muß auf dieser Tour, das Verletzungsrisiko an scharfkantigen Kalkformationen ist nicht zu unterschätzen. Vorsicht auch vor Dolinen auf der Hochfläche. Es sei dringend darauf hingewiesen, daß Plateaubegehungen dieser Art im Nebel oder bei unsicherer Wetterlage ungeeignet sind (keine Markierungen, fehlende Orientierungspunkte)!