Auf dem Gjaidsteig zum Karwendelhaus

Quelle: DAV Sektion AlpinClub Berlin, Autor: Lars Reichenberg

Im ersten Teil des Gjaidsteigs
Blick zurück zum Wörnersattel (Bildmitte) - links der erste Teil des Gjaidsteigs
Auf dem Weg zum Wörnersattel noch ein Blick zurück nach Mittenwald
Wegweiser am Gjaidsteig
Am Gjaidsteig
Im anspruchsvolleren Teil des Gjaidsteigs (unbedingt Trittsicherheit)
Im anspruchsvolleren Teil des Gjaidsteigs (unbedingt Trittsicherheit)
An der Bäralplscharte mit Blick zurück auf die Soierngruppe
Am hinteren Teil des Gjaidsteigs mit Blick auf die Ödkarspitzen und die Birkkarspitze
Die nette kleine Hochlandhütte
Karwendelhaus
Auf dem Wörnersattel
Am Kampenleitenjoch

Die Tour

Die zweite Etappe der Karwendel-Durchquerung von der kleinen Hochlandhütte über den alpinen Gjaidsteig und den wunderschönen Bäralplsattel (Bäralplscharte) zum traumhaft gelegenen Karwendelhaus.

Diese Etappe der Karwendel-Durchquerung beginnt an der Hochlandhütte anfänglich auf dem stetig ansteigenden Pfad durch Latschengebüsche, sie bekommt jedoch spätestens ab dem Wörnersattel ihren alpinen Charakter verliehen. Ab dort verläuft die Route, zumindest in der ersten Hälfte des Gjaidsteigs, immer wandnah an den erdrückenden Felsen der Nördlichen Karwendelkette entlang, beginnend mit dem Wörner (2474 m). Erst nach dem knapp 500 Meter langen überwiegend drahtseilversicherten Teilstück nordöstlich der Raffelspitze (2323 m) mutet der Steig wieder wesentlich sanfter und subalpiner an, wenn es über den etwa 1,5 Kilometer breiten Bäralplsattel geht. Inzwischen haben wir die deutsch-österreichische Grenze passiert, die auch exakt nach dem Verlassen des oben erwähnten versicherten Teils ausgeschildert ist.

Weiter gehen wir, zwar ohne nennenswerte Höhenunterschiede, aber trotzdem im permanenten Auf und Ab, entlang des latschenbewachsenen, südlich der Nördlichen Karwendelkette verlaufenden Gjaidsteigs, entlang - immer mit traumhafter Aussicht auf die Gebirgszüge des Karwendel-Hauptkamms. Das Karwendelhaus zeigt sich bereits immer wieder mal, später wird auch im Südosten der höchste Berg des Karwendelgebirges und unser Ziel der morgigen Tour, die Birkkarspitze mit ihren immerhin 2749 m, sichtbar.

Etappen der Karwendel-Durchquerung:

  1. Etappe: Mittenwald - Hochlandhütte
  2. Etappe: Hochlandhütte - Karwendelhaus (über den Gjaidsteig)
  3. Etappe: Alternative für eine zweite Übernachtung im Karwendelhaus: Tagestour auf die Birkkarspitze und das Hochalmkreuz
  4. Etappe (bzw. 3. Etappe): Karwendelhaus - Falkenhütte (mit Besteigung des Mahnkopfes am Nachmittag)
  5. Etappe (bzw. 4. Etappe): Falkenhütte - Lamsenjochhütte
  6. Etappe (bzw. 5. Etappe): Lamsenjochhütte - Pertisau am Achensee (Rückfahrt mit dem Bus 9550 bis Tegernsee - von dort mit der Bahn)

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1082 hm
Abstieg
947 hm
Tiefster Punkt Abzweig zur Fereinalm/Krinner-Kofler-Hütte
1600 m
Höchster Punkt Wörnersattel
1989 m
Dauer
5:45 h
Strecke
12,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Auf dem Weg entdecken

Wegbeschreibung

Start

Hochlandhütte (1630 m)

Ziel

Karwendelhaus (1765 m)

Weg

An der Hochlandhütte (1630 m) folgen wir zunächst dem unschwierigen und schönen Wanderweg (261, 269 - blau) mit Aussicht bzw. Rückblick auf Mittenwald in Richtung Karwendelhaus/Wörnersattel. Ab dem Wörnersattel (1989 m) folgen wir dem Gjaidsteig (269 - schwarz) - am Wegteiler unterhalb des Sattels rechts halten (in der Folge deutliche Steigspuren oder rote Wandermarkierung bzw. teilweise direkt namentlich ausgeschildert). Der Gjaidsteig führt im ersten Wegabschnitt fast ausschließlich über Schuttfelder, nur einmal kurz unterbrochen vom Kampenleitenjoch (Sattel - 1933 m). Die Wegfindung verläuft stets ohne Probleme, jedoch wird der Steig auf dem letzten Teilstück vor der Bäralplscharte deutlich anspruchsvoller. Er führt teilweise etwas ausgesetzt in einiger Höhe an der Felswand entlang und ist überwiegend seilversichert. Der Bäralplsattel (1820 m) ist einfach zu begehen und landschaftlich wunderschön. Der Teil nach dem Sattel bis zum stellenweise schon weithin sichtbaren Karwendelhaus führt überwiegend durch Latschen und ist sehr kräfteraubend, weil es in ständigem Auf und Ab über Latschenwurzeln und felsige Passagen geht, die oftmals durch Kraxeln überwunden werden müssen. Wir hatten den Eindruck, dass dieser Pfad, der an sich sehr schön ist, kein Ende nehmen wollte (das lag u. a. auch an den sommerlichen Bedingungen). Erst zum Schluss geht es über Wiesen zum Hauptweg, der uns dann zum Karwendelhaus (1765 m) führt.

Weitere Informationen

Ausrüstung

  • Ausstattung für eine mehrtägige Hüttentour, vor allem Schlechtwetterausstattung, Hüttenschlafsack und Hüttenschuhe
  • Bergschuhe (Kategorie C)
  • Alpine Notfallausrüstung: u. a. Erste-Hilfe-Set, Signalgeber (optisch, akustisch), Notbiwak, Mobiltelefon
  • Bargeld (keine Kartenzahlung auf den Hütten)

Sicherheitshinweise

Im Bereich Gjaidsteig, insbesondere am drahtseilversicherten Wegabschnitt vor dem Bäralplsattel, ist alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig (Wanderweg schwarzer Punkt). Nur für Geübte!

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