Bamberg - Dom/Bamberger Reiter

Quelle: Pilgerwege Deutschland, Autor: Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft US

Bamberg - Bamberger Reiter im Dom

Beschreibung

Der Bamberger Reiter oder auch „steinerne Reiter“ ist ein steinernes Reiterstandbild im Bamberger Dom aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und gehört zu den plastischen Hauptwerken der späten Stauferzeit. Er ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt Bamberg.

Die Skulptur, deren Schöpfer unbekannt ist, wurde aus mehreren Schilfsandsteinblöcken gehauen und vermutlich vor der Weihe des Dom-Neubaus 1237 aufgestellt. Sie befindet sich auf einer Konsole am Nordpfeiler des Georgenchors im Bamberger Dom. Laut Forschungen aus dem Jahr 2004 behielt das Standbild seit seiner ursprünglichen Aufstellung im 13. Jahrhundert seinen Standort bei. Daher wird angenommen, dass der heutige räumliche Bezug zum Doppelgrab des Kaiserpaars Heinrich II. und Kunigunde und zum Fürstenportal Teil der ursprünglichen Anlage und damit in die Deutung einzubeziehen ist: Nach der räumlichen Anordnung ist der steinerne König imaginär durch dieses Portal hineingeritten und hält, dem früheren Grab des Kaiserpaars huldigend zugewandt, inne.

Der Reiter war ursprünglich mit kräftigen Farben bemalt und dadurch auffälliger als heute. So war der Sockel grün, das Pferd weiß mit braunen Flecken, das Kleid und der Umhang rot mit silbernen und goldenen Sternen, die Stiefel braun, die Krone, die Sporen und der Gürtel vergoldet, die Haare dunkel. Das Pferd der Statue ist beschlagen, eine der ersten Darstellungen von Hufeisen überhaupt. Möglicherweise sind die Darstellungen eines Pferdekopfes und eines Ritterkopfes in zwei Cadellen in der um 1440 entstandenen für den Bamberger Dom bestimmten Handschrift Msc.Lit.27 der Staatsbibliothek Bamberg frühe Reflexionen auf den Bamberger Reiter, dessen bisher bekannte früheste Darstellung sich auf einer 1669 von Georg Adam Arnold gemalten Innenansicht des Doms befindet.

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