Bergtour auf die Partenkirchner Dreitorspitze im Wettersteingebirge

Quelle: ALPIN - Das Bergmagazin., Autor: Michael Pröttel

Blick NO Gipfel 2606 m
Alte Meilerhütte
Kurz vor der Klamm geht es nach links bergan
Blick in die Klamm
Die Sonne verschwindet hinter dem Massiv des Öfelekopfs
Am Leutascher Platt kommt das Ziel ins Blickfeld
Blick vom Gipfel zur Alpspitze
Am Rückweg kann man einen kurzen Umweg zur Meilerhütte unternehmen.

Die Tour

Auf der Wilde Seite des Wetterstein

Die Besteigung der Partenkirchner Dreitorspitze  durch das wunderschöne Bergleintal ist sowohl landschaftlich als auch alpinistisch ein echtes Berg-Highlight.

Im Gegensatz zum Nordanstieg von Elmau muss man zu Beginn keine langen Forststraßen hinter sich bringen. Zudem ist das bayerisch-tiroler Grenzgebirge auf seiner Südseite nicht durch Liftanlagen oder gar Speicherteiche verschandelt. Allerdings braucht man für den Gipfel als Tagestour eine sehr gute Kondition und muss für den leichten Klettersteig am Schluss auch trittsicher und schwindelfrei sein. 

Autorentipp

Wem die Partenkirchner Dreitorspitze als Tagestour zu lang ist, kann am ersten Tag auf der Meilerhütte übernachten.

Info

Schwierigkeit
A/B
mittel
Aufstieg
1730 hm
Abstieg
1730 hm
Tiefster Punkt 1060 m
Höchster Punkt 2633 m
Dauer
8:00 h
Strecke
13,8 km

Karte

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Leutasch/ Hubertushof, 1060 m

Ziel

Leutasch/ Hubertushof, 1060 m

Weg

Am Hubertushof und an einem kleinen Bergsteigerfriedhof vorbei und an der Gabelung am Waldrand rechts. Dem Fahrweg folgend an den nächsten zwei Gabelungen jeweils links (Schild Meilerhütte) und zum Flussbett, wo der Weg zum Pfad wird. Es geht leicht bergan. Hinter einer Bank teilt sich der Weg und wird breiter. Hier links und dann gleich wieder rechts (beschildert) und auf breiterem Weg nun steiler bergan und vom Bachbett weg. Man stößt auf einen Querweg und auf diesem nach rechts. Bald wird der schöne Waldweg flacher und führt wieder hinunter zum Bachbett. Hier folgt man kurz dem, in tief eingeschnitten Gumpen sprudelnden Bach und wendet sich dann abermals von ihm ab. Der Steig wird im Bergmischwald deutlich steiler und teilweise auch felsig. Dann kommt man aus dem Wald in die Latschenzone, wo der Anstieg wieder etwas flacher wird. Nun immer am mächtigen, nordöstlichen Hangfuß des Öfelekopfes nach Nordwesten bergan. Schließlich verlässt der Steig die Latschenzone, wendet sich nach Westen und führt über kupiertes Gelände auf das Leutascher Platt. Noch bevor man das Karstplateau erreicht, schwenkt der Weg nach rechts, überquert die Tiefenlinie und führt auf der anderen Seite zur unbewirteteten Mustersteinhütte hinauf, wo sich eine erste Pause anbietet.

Zunehmend felsiger aber in angenehmer Steigung wieder bergan nach Westen, wo schon der markante Ostgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze zu sehen ist. Die Wegspur quert einen großen Geröllhang, hinter der eine riesige Steilstufe zu sehen ist. Um diese zu umgehen, hat man zwei Möglichkeiten, jede mit einem Nachteil:

Entweder man folgt an (unbeschildeter) Gabelung dem Weg Richtung Söllerpass nach links und steigt somit ein Stück ab. Nun muss man gut aufpassen und gleich wieder rechts den zunächst wenig ausgeprägten Wegspuren folgen, die im Geröll ziemlich anstrengend, weil steil zu dem von der Meilerhütte her kommenden üblicheren Steig führen.

Oder aber man geht an der Gabelung rechts und steigt zunächst zur toll gelegenen Meilerhütte auf (bei dieser Variante hat man den Nachteil zusätzlicher Höhenmeter). Von der Meilerhütte geht es dann gut beschildert nach Westen auf den oberen Bereich der Steilstufe zu, durch den (oft im Fels, teils etwas ausgesetzt) solide Stahlseile leicht absteigend nach Westen führen. Der Weg erreicht schließlich die mächtigen Geröllhänge auf der Südseite des Dreitorspitzen-Kammes. Hier stößt von links die alternative Aufstiegsspur hinzu.

Auf nun gutem Geröllweg (eine Abzweigung nach links zum Söllereck wird ignoriert) geht es nun ein gutes Stück gerade nach Westen bergan. Dann biegt der Steig scharf nach rechts ab, um auf den Fuß der felsigen Gipfelwand hinzuführen. Durch diese führt zuletzt der Hermann-von-Barth-Weg (Klettersteigskala A/B) ohne jegliche Orientierungsprobleme zum Westgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze, wo man die grandiose Aussicht auf die Zugspitze, hinab nach Garmisch, aber auch in Richtung Alpenhauptkamm ausgiebig genießen sollte!

Zurück in die Leutasch geht es auf dem beschrieben Weg. Wer einkehren möchte, wird dabei den kleinen Umweg über die Meilerhütte wählen. Wer direkt ins Tal will, kann wie beschrieben die Steilstufe auf dem Geröllsteig südseitig unterhalb umgehen und am Hubertushof auf die tolle Tour anstoßen, wo die Parkgebühr übrigens gutgeschrieben wird.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Per Zug von München nach Mittenwald und mit Buslinie 431 in die Leutasch zur Haltestelle "Reindlau".

Anfahrt

Über die A95 nach Garmisch-Partenkirchen und die B2 weiter nach Mittenwald. Durch den Ort und vor dem Ortsende rechts dem Schild Leutasch folgen. Auf der Hauptstraße bis zum Hubertushof.

Parken

Parkplatz Hubertushof (gebührenpflichtig, vorab im Hotel zu bezahlen), 1060 m.

Punkt direkt in Goolge Maps anzeigen.

Weitere Informationen

INFO

Informationsbüro Leutasch, A-6105 Leutasch, Tel. +43 5 088010, seefeld.com 

BERGFÜHRER:IN

Bernd Werner, Leutasch/Ahrn Tel. +43 664 73326060, bergfuehrer-tirol.com 

TALORT

Leutasch/ Kirchplatzl, 1133 m

HÜTTE

Meilerhütte, 2366 m, DAV Garmisch-Partenkirchen, bew. Mitte Juni bis Anfang Oktober, Tel. 0171 5227897, alpenverein-gapa.de/berghuetten/meilerhuette.html 

GEHZEITEN

Hubertushof - Leutascher Platt 2:30 Std.,

Leutascher Platt - Partenkirchner Dreitorspitze 2 Std.,

Partenkirchner Dreitorspitze - Leutascher Platt 1:30 Std.,

Leutascher Platt - Hubertushof 2 Std.

Ausrüstung

Mit etwas alpiner Erfahrung braucht man für die stahlseilgesicherten Passagen kein Klettersteigset. Ein Steinschlaghelm ist allerdings empfehlenswert.
Weniger Erfahrene oder Unsichere sollten ein Klettersteigset mit Klettergurt nutzen: ALPIN-Checkliste Klettersteig

Alle ALPIN-Tests zum Thema Bergsteigen.

Alles, was euch noch für diese Tour fehlt, gibt es im ALPIN-Shop.

Sicherheitshinweise

Der Gipfelanstieg erfolgt über einen leichten (A/B) Klettersteig, der Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit erfordert. Nur bei stabilem Bergwetter! Im Hochsommer sollte man aufgrund der südseitigen Exposition frühzeitig starten.

10€ Rabatt mit hey.bayern auf Outdooractive Pro und Pro+ sichern

Jetzt hier mehr erfahren oder gleich unseren Voucher Code nutzen um 10€ Rabatt zu erhalten (gültig bis 31.12.2021):

HEYOA10V