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Biogasanlage Wildpoldsried
Quelle: Allgäu GmbH Bildung, Autor: Rosa Kraus
Unbekannt
Beschreibung
Biogasanlagen in Wildpoldsried
Biogas wird in Wildpoldsried besonders effizient genutzt. Über eine Gasleitung wird es ins Dorfzentrum geleitet. Dort wird ein Blockheizkraftwerk damit betrieben und die Abwärme im Nahwärmenetz genutzt.
Bedeutung für die Energiezukunft:
Bei vielen Biogasanlagen steht sonst die Stromerzeugung im Vordergrund und die Wärme wird oft kaum genutzt. Dieses Beispiel hingegen zeigt, wie Biogas effizient für die Erzeugung von Strom und Wärme gleichzeitig genutzt werden kann.
Details zum Projekt:
Vier Landwirte betreiben im Außenbereich von Wildpoldsried Biogasanlagen mit unterschiedlichen Größen. Die größte Anlage produzierte im Jahr 2011 ca. 5.000.000 kWh/Jahr Strom und 4.000.000 kWh Wärme. Um das vorhandene Potenzial an Gülle auszunutzen, wird diese von Bauernhöfen in der Nachbarschaft abgeholt und nach dem Prozess direkt auf deren Feldern ausgebracht. Um die Wärme sinnvoll zu nutzen, verlegte ein Biogasbetreiber vom Außenbereich bis ins Dorfzentrum eine Gasleitung, und speist über Satelliten-BHKWs die Wärme ins Nahwärmenetz der Dorfheizung ein, bzw. versorgt über ein eigenes kleines Nahwärmenetz ein Gewerbegebiet und einen angrenzenden Weiler mit 16 Anwesen.
Details zum Wärmenetz:
Seit 2005 ist die „Wildpoldsrieder Dorfheizung“ in Betrieb und versorgt seitdem alle öffentlichen und kirchlichen Gebäude im Ort. Private Gebäude entlang der Trasse hatten die Möglichkeit anzuschließen – jedoch ohne Zwang. Die Wärmeerzeugung erfolgte zunächst nur durch einen Biomassekessel (Mawera) mit 400 kW Leistung. Beheizt wird die Anlage mit Holzpellets, da sich die Heizzentrale mitten im Dorf befindet. Zwischenzeitlich wurde das Nahwärmenetz auf Wunsch der Bürger bereits dreimal erweitert. Die Trassenlänge wuchs so von 795 m auf 2.885 m an. Ermöglicht wurde dies auch durch die zusätzliche Wärmeeinspeisung über Biogas-BHKWs. Im Winter wird die Wärme der beiden im Dorf installierten BHKWs sowie des Pelletsofens benötigt. Im Sommer läuft nur eines der beiden installierten BHKWs, der Pelletsofen bleibt aus. Dabei benötigt ein Betrieb mit Lehnplattentrocknung ganzjährige konstant Wärme. Bei den 42 angeschlossenen Gebäuden konnten im Jahr 2011 mehr als 240.000 Liter Heizöl durch regenerative Energieerzeugung ersetzt werden. Fast 650.000 kg CO2 wurden eingespart. Gleichzeitig sparen die Wärmeabnehmer Heiz- und Unterhaltskosten, weil die regenerative Wärme deutlich billiger ist als Heizöl und weil keine Kaminkehrer- oder andere Unterhaltskosten mehr anfallen.
>> weitere Infos zur Biomasse- und Biogasheizung in Wildpoldsried
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