Brandlhorn und Brandlkogel über Saliterköpfl

Quelle: Alpenverein Braunau, Autor: Wolfgang Lauschensky

letzte Nebelschleier im Pernerwinkel mit Brandlhorn
unmarkierte Waldpfade
Abflachung vor dem Saliterköpfl
am Hochbergrücken vor Bärenkopf und Brandlkogel
Brandlhorn, Segenbaum und Brandlkogel, davor der latschenbewachsene Bärenkopf
Jagdhütten vor dem Bärenkopf
Latschengassen östlich des Bärenkopfs
Anstieg östlich des Bärenkopfes
unter den Ostgratfelsen des Brandlkogels
Querung zum Segenbaumanstieg in der Fallinie der zentralen Bäume
steiles Schrofengelände
steile Grasmatten vor der Gedenktafel oberhalb des Baums
undurchsichtiger, wegloser Anstieg zum Sattel
Grasschrofenrinne zum Sattel
Brandlkogel. Segenbaumanstieg von rechts.
Brandlhorn (letzte Graterhebung rechts) aus dem Sattel
flacher Gipfelgrat zum Brandlhorn, dahinter Mitterhorn und Birnhorn.
Brandlhorngipfel
am Ostgrat zurück: Blick zum Steinernen Meer mit markantem Hundstod.
mühsamer Karstabstieg
Abstieg rechts über Hochgang. Normalweg links.
Gipfelfels des Brandlkogels
Brandlkogel oder Schneegrubkögei mit Blick nach Saalfelden
karstig-schrofiger Abstieg am Ostrücken
Schrofenrinnen vom Ostgratrücken
Brandlhorn vom Abstieg über den Hochberg
Jagdhütte am Hochberg, Blick zum Brandlhorn

Die Tour

Das Saliterköpfl 1499m, der Bärenkopf (Lugbichl) 1710m, der Brandlkogel 1922m und das Brandlhorn (auch Brandhorn) 2095m werden bei dieser einsamen und meist unmarkierten Tour bestiegen.

Eine nicht allzu schwierige aber kaum markierte Bergtour führt auf den Brandlkogel, einen schönen Aussichtsberg über dem Saalbacher Kessel mit herrlichem Panorama vom Steinernen Meer bis zu den Hohen Tauern.

Deutlich anspruchsvoller ist die lange und meist einsame Bergtour auf das Brandlhorn (auch Leoganger Brandhorn) in häufig sehr exponiertem Steilgras- und Schrofengelände ohne Sicherungsmöglichkeiten.

Autorentipp

Diese Tour ist keine normale Bergwanderung! Drei Anstiegsvarianten, kaum markierte Pfade, Steilwiesen und Schrofengelände mit Ausrutsch- und Absturzgefahr - das ist etwas für Individualisten und erfordert trockene Bedingungen.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1450 hm
Abstieg
1450 hm
Tiefster Punkt Wiesersberg
734 m
Höchster Punkt Brandlhorn
2095 m
Dauer
6:30 h
Strecke
14,0 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Brandlhorn

Ziel

Wiesersberg

Weg

Bei Start in Wiesersberg gehen wir kurz am Güterweg westwärts Richtung Pernerwinkel. Nach ca. 300m zweigt rechts ein unmarkierter, aber deutlich erkennbarer Pfad in den Bergwald ab. Wir queren den Waldhang rechts zum Südostgratrücken hinauf. Der Pfad windet sich nun entlang des Gratrückens bis zu einer kurzen Abflachung hinauf. Hier mündet von links der unmarkierte Pfad aus dem Pernerwinkel ein. Beginnen wir im Pernerwinkel, wandern wir auf der Schotterstraße an der Kapelle vorbei nordwärts in den Pernergraben, überqueren den Bach nach rechts und finden etwas später ein Holzschild „Saliterköpfl“, das in den rechten Steilwald zeigt. Ein gerade erkennbarer, unmarkierter, schmaler Pfad windet sich nun im dichten Wald steil bis zur Abflachung hinauf, wo wir in den Pfad von Wiesersberg einmünden. Ein unmarkierter Steig führt in mehreren Kehren am Südwestrücken auf eine Abflachung mit erstem Blick auf das Brandlhorn bzw. den Brandlkogel und in einem weiten Linksbogen auf die bewaldete Kuppe des Saliterköpfls hinauf. Das Kreuz mit Sitzbank (kann leicht übersehen werden!) befindet sich etwas tiefer mit freiem Blick ins Saalachtal. Ohne wesentlichen Höhengewinn wandern wir nun am breiten Waldrücken des Hochbergs mit einigem Auf und Ab zu zwei Jagdhütten am Fuß des Bärenkopfes. Der einladende, steile Pfad Richtung Bärenkopf endet unter den Felswänden (Verhauer!), daher wenden wir nach rechts und wandern fast eben nordwärts bis zu einer kleinen eingefassten Quelle. Wenige Schritte dahinter verteilen sich die Pfade. Wir wählen den linken, der in eine breite Rinne nördlich des Bärenkopfes führt. In mehreren Kehren steigen wir in Latschengassen mit kurzen Schrofenstufen bis zu den Felsen des Brandlkogelkamms hinauf. Hier teilt sich der Steig:

Rechts führt der Normalanstieg in Latschengassen und auf steilen Bergwiesen zu einer erodierten Rinne, die uns unter den felsigen Ostkamm führt. Ab hier ist der restliche Anstieg mit weißen Strichen markiert. Nach einer Kehre führen uns die Markierungen entlang der Felsen durch kurze, gestufte Rinnen auf den breiten karstigen Ostrücken. Zwei Karrenmulden müssen durchstiegen werden, bevor wir das schöne Holzkreuz am markanten Felsgipfel des Brandlkogels erreichen. Nun beginnt nach kurzem Abstieg in die Scharte die deutlich schwierigere Fortsetzung der Tour zum Brandlhorn oder der Abstieg entlang des Anstiegs.

Links führt der Anstieg über den Segenbaum in die Scharte zwischen Brandlhorn und Brandlkogel. Der Steig quert auf das flache Dach des Bärenkopfes. Durch Latschengassen geht es ohne Höhengewinn westwärts in das steile Kar, das von den Südwänden von Brandlhorn und Brandlkogel umrahmt wird. Auf erkennbarem, unmarkiertem Steiglein geht es zu einer breiten, rinnenartigen Steilflanke. Hier muss die erste Schrofenwand an geeigneter Stelle überklettert werden, bevor man auf die ersten verblasst-orangefarbigen Strichmarkierungen stößt. Im Zick Zack steigen wir ungesichert sehr steile Grashänge und kurze brüchige Schrofenstufen hinauf. Zuerst nach rechts, dann nach links querend zu einer Gedenktafel am Fuß einer Felsrippe mit großem Baum. Über eine kurze Rinne erklimmen wir die Rippe. Auf ihr gestuft zum Gratfelsfuß, hier links entlang bis in eine Felsrinne, durch die gestuft und über wenige Blöcke der Sattel zwischen Brandlhorn und Brandlkogel erreicht wird. Hier treffen wir auf den Normalanstieg über den Brandlkogel, der rote Punktmarkierungen aufweist.

Der Ostgrat zum Brandlhorn hat mehrere Gratbuckel, die etwas nordseitig über typisches, scharfes Karrengelände in umständlichem Auf und Ab überstiegen werden. Der Vorgipfel und der Gipfelfels  werden in der sehr steilen, teils brüchigen, teils rutschig grasigen Nordflanke ungesichert gequert (echtes Ausrutsch- und Absturzgelände, nur bei trockenen Bedingungen empfehlenswert!). Zuletzt wird schräg in einer brüchigen Schrofenrinne auf den schmalen Gipfelgrat angestiegen. Etwas ausgesetzt geht es noch kurz beinahe eben westwärts zum schon sichtbaren Gipfelkreuz des Brandlhorns.

Abstieg bis zur Scharte gleich dem Anstieg. Kurz vorher böte sich noch der ausgewiesene Abstieg über den Hochgang (sehr exponiert und angeblich nicht ungefährlich!) an. Wir wählen aber einen der oben beschriebenen Zustiege für den Abstieg.

Anreise

Anfahrt

Auf der Pinzgauer Straße B311 bis Saalfelden, hier westwärts Richtung Leogang, nach 2km rechts nach Lenzing und weiter nach Wiesersberg (kaum Parkmöglichkeit!) und evtl. bis zum Pernerwinkel (ebenfalls keine ausgewiesenen Parkplätze!).

Parken

Wiesersberg oder Pernerwinkel.

Weitere Informationen

Keine Einkehrmöglichkeit während der Tour.

Ausrüstung

Wanderausrüstung

Sicherheitshinweise

Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Klettergeschick sowie Orientierungssinn sind nötig.

Ausrutsch und Absturzgefahr - sehr exponiertes Gelände.

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