Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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85 hm |
Abstieg
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25 hm |
Tiefster Punkt | 120 m |
Höchster Punkt | 196 m |
Dauer
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3:34 h |
Strecke
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49,5 km |
Burgen und Schlösser am Main
Quelle: Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH, Autor: Fränkische Nachrichten
Die Tour
Ob gemütlich oder sportlich, immer weht einem der Wind des lieblichen Maintals um die Nase: bei einer Radtour auf einem Teilstück des beliebten Main-Radweges. Auf einer Länge von zirka 50 Kilometer, wechselnd zwischen Straße, Bahn und Fluss, verläuft die Burgen- und Schlössertour von Wertheim bis Klingenberg und verspricht Radelgenuss pur.
Die Tour beginnt in Wertheim, direkt an der Schiffsanlegestelle am Main. Hoch über der historischen und malerischen Altstadt erhebt sich eine der größten Steinburgen Süddeutschlands. Der Baubeginn liegt in der der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Seit dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) ist die Burg Wertheim eine Ruine. Heute ist sie das Wahrzeichen der Stadt und lockt jährlich tausende von Gästen aus nah und fern an. Sie ist also einen Besuch wert.
Einst eine Grenzbefestigung
Die Radtour führt von der Schiffsanlegestelle zur alten Mainbrücke und hinüber ins bayerische Kreuzwertheim. Von hier geht es auf der rechten Mainseite weiter nach Hasloch und Faulbach, ehe man nach 13,5 Kilometern Stadtprozelten erreicht. Hier grüßt die um 1200 errichtete Henneburg, die von den Schenken von Klingenberg als Burg Prozelten zur Grenzbefestigung errichtet worden war. Später war sie fast 200 Jahre lang im Besitz des Deutschen Ordens und diente zuletzt dem mainzerischen Amtskeller als Amtssitz. Um 1600 wurde die Burg verlassen und zerfiel. Anlass für eine Totalrenovierung war ein schicksalhafter Blitzeinschlag 1978, als mehrere Personen umkamen. Heute ist die Bugruine gut begehbar.
Die nächste Etappe von 6,5 Kilometer führt durch Dorfprozelten und Fechenbach nach Collenberg, wo sich die Ruine Kollenburg befindet, die 1245 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Zugangsbrücke und Torhaus sind nahezu vollständig erhalten geblieben.
Festspiele auf der Freudenburg
Auf dem Weg von Collenberg nach Freudenberg (sechs Kilometer) überquert man bei Kirschfurt den Main und gelangt direkt in die Altstadt Freudenbergs. Hoch über der Stadt liegt die Freudenburg, von der man einen herrlichen Ausblick auf das Maintal und den Spessart hat. Alle zwei Jahre finden auf der Burg im Sommer die Burgfestspiele statt.
Von Freudenberg aus radelt man nun auf der linken Seite des Mains entlang, bis man nach sechs Kilometern im sehenswerten Weinort Bürgstadt ankommt. Nach weiteren 2,5 Kilometern ist Miltenberg erreicht. Am Hang oberhalb des historischen Teils der Kreisstadt befindet sich die Mildenburg, die um 1200 von Mainzer Erzbischöfen auf dem nördlichen Vorsprung des Greinbergs als östliche Grenzsicherung ihres Einflussbereichs errichtet worden war. 1803 fiel die Mildenburg in den Besitz der Fürsten von Löwenstein. Von 1807 bis 1979 war sie in Privatbesitz, seither gehört sie der Stadt Miltenberg. Die Burg beherbergt heute ein Museum mit Kunstsammlungen der Diözese Würzburg.
Abstecher zum Schloss Löwenstein
In Miltenberg wird von der sehenswerte Altstadt aus erneut der Main überquert. Man folgt nun der Beschilderung bis zur nächsten Mainbrücke nach 5,5 Kilometer, zwischen Großheubach und Kleinheubach. Es empfiehlt sich hier ein kurzer Abstecher über die Brücke nach Kleinheubach, zum Schloss Löwenstein. Zurück über Brücke, erreicht man nach einem Kilometer den weithin beliebten Weinort Großheubach. Oberhalb des Ortes ist auf dem Berg das Kloster Engelberg zu sehen, das mit seiner Klosterschenke ebenfalls gerne als Ausflugsziel angesteuert wird.
Rotweinstadt Klingenberg
Über RölIfeld und nach 8,5 Kilometer ebenem Radweg unmittelbar entlang des Mainufers kommt man schließlich zum Ziel dieser Burgen- und Schlösser-Radtour: die Rotweinstadt Klingenberg am Main. Das ehemalige Stadtschloss Klingenberg mit seinem Gewölbekeller und der Schlossscheune wurde um 1560 durch Leonhard Kottwitz von Aulenbach errichtet, der als kurmainzischer Amtmann in Klingenberg eingesetzt war. 1693 löste das Geschlecht der Mairhofen die Kottwitz von Aulenbach ab. Heute ist das zwischen Festplatz und Altstadt gelegene Schloss Veranstaltungsort für Konzert, Musikaufführungen und die Clingenburg Festspiele.
Durch tiefe Wälder, idyllische Täler und malerische Weinberge: Die Tour kann nicht nur mit dem Rad, sondern auch Schritt für Schritt auf einer anderen Route auf bestens erschlossenen Wegen erwandert werden. Überall trifft man auf Churfrankens zahlreiche Zeugen seiner reichen Vergangenheit , wie es weiter in einem Vorschlag des Tourismusverbands „Mainland Miltenberg – Churfrankens e. V.“ heißt. Der Verband stellte auch die Materialien für diese Burgen- und Schlössertour zur Verfügung.
Autorentipp
Für einen Rundgang durch mindestens eine der schönen Altstädte in Wertheim, Freudenberg, Miltenberg oder Klingenberg sollte man sich genügenden Zeit einplanen.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Wertheim, Schiffsanlegestelle am Main
Ziel
Klingenberg a. Main, Clingenburg
Weg
Die Tour folgt weitestgehend dem beschilderten MainRadweg.
In Wertheim wechselt man über die Brücke auf das flussabwärts gesehen rechte Ufer des Mains und bleibt auf dieser Seite bis Kirschfurt.
Dort geht es über die Brücke direkt in die Altstadt von Freudenberg am linken Mainufer.
Auf dieser Seite des Flusses radelt man weiter bis Miltenberg. Dort geht es über die Brücke mit dem markanten Tor zurück aufs rechte Ufer, dem man dann (mit Ausnahme eines Abstechers zum Schloss Löwenstein in Kleinheubach) bis zum Ziel Klingenberg a. Main treu bleibt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Wertheim kann man mit Regionalbahn- oder Regionalexpresszügen der Westfrankenbahn erreichen. Vom Bahnhof aus muss man auf das andere Ufer der Tauber überwechseln, um zum Startpunkt an der Schiffsanlegestelle am Main zu kommen.
Vom Zielpunkt Klingenberg a. Main kann man mit der Bahn wieder zurückreisen nach Wertheim.
Auskunft Fahrzeiten: https://reiseauskunft.bahn.de
Anfahrt
Wertheim erreicht man über die Autobahn A3, Ausfahrt Wertheim/Lengfurt.
Von Süden kommend kann man auch die Landstraße durch das Taubertal nehmen (ab Tauberbischofsheim ca. 30 Kilometer)
Parken
Kostenloses Parken ist in Wertheim unter anderem an der Main-Tauber-Halle, auf dem Tauberparkplatz unterhalb der Odenwaldbrücke und auf dem Parkplatz am Schlösschen im Eichler Hofgarten möglich.
Weitere Informationen
Tourismusverband Mainland Miltenberg - Churfranken: www.churfranken.de
Infos zum MainRadweg: www.mainradweg.com
FN-Touren im Internet: http://www.fnweb.de/fn-themenwelt/fn-touren
Ausrüstung
Die Burgen entlang der Route liegen alle auf Berghängen. Will man sie nicht erklimmen, kann vielleicht ein Fernglas für die Betrachtung aus der Ferne nützlich sein.