Der Tonigenkogel - ein versteckter Berg in den Stubaier Alpen

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Kurz nach dem Waldabschnitt gelangt man in das sanfte Sulzkar. Dabei schweift der Blick auf den mächtigen Schrankogel.
Blick zurück auf das Sulzkar
Einsamkeit pur. Der weitere Aufstieg führt in das linke Kar zum ehemaligen Muschenferner.
Wunderschönes Skigelände, aber im Hochwinter recht schattig.
Im ehemaligen Gletscherbecken des Muschenferners. Dahinter kann bereits die steile Rinne zur Scharte gut erkennen.
Der letzte steile Anstieg zur Scharte und zum Gipfel.
Steil zieht sich die Rinne zur Scharte. Im oberen Abschnitt ist es oft angenehmer die Ski zu schultern.
Die letzten steilen Meter vor der Scharte.
Über den unschwierigen Grat zum Gipfel.
Atemberaubende Bergszenerie
Imposanter Blickfang: Der Schrankogel

Die Tour

Der Tonigenkogel erhält im Winter nur wenig Besuch und gilt deshalb als Geheimtipp. Dies hängt damit zusammen, dass die allermeisten SchitourengeherInnen die großen und bekannten Tourenziele von der Amberger Hütte aus starten. Der Anstieg zum Tonigenkogel weist einige steile Hänge auf (insbesondere der Gipfelhang) und sollte deshalb nur von erfahrenen SchitourengeherInnen unternommen werden.

Der Anstieg auf den Tonigenkogel ist aufgrund der Landschaftsformen eine äußerst vielfältige Tour. Schon der untere und mitunter steile Zustieg durch den Zirbenwald macht deutlich, warum diese Tour relativ wenig begangen wird. Besonders reizvoll ist das weitläufige Sulzkar, welches von den steilen Bergflanken eingerahmt wird. Die Tour ist etwas verwinkelt, zieht sich über kleinere Steilstufen und Hochtäler und benötigt deshalb etwas Orientierungsvermögen. Steil ist der letzte Anstieg zum Joch, welches sich wenige Meter unterhalb des Gipfels befindet.

Autorentipp

Bei sicheren Verhältnissen kann die Tour auf den Tonigenkogel auch im Hochwinter durchgeführt werden. 

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1414 hm
Abstieg
1414 hm
Tiefster Punkt Gries i. Sulztal/Parkplatz
1599 m
Höchster Punkt Tonigenkogel
3013 m
Dauer
3:00 h
Strecke
13,6 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Gries i. Sulztal/Parkplatz (1.599 m)

Ziel

Gries i. Sulztal/Parkplatz (1.599 m)

Weg

Vom Parkplatz in Gries i. S. folgen wir dem Fahrweg bzw. der Rodelbahn in Richtung Amberger Hütte. Die Straße über Schneisen immer wieder abkürzend, sieht man nach knapp einer Stunde Gehzeit die Sulztalalm (1.894 m). Kurz vor der Sulztalalm passiert man eine kleine Kapelle/Bildstöckl. Hier noch einige Meter weiter und vor der Brücke des Fischbaches zweigen wir rechterhand ab und steigen kurz über eine freie Fläche auf. Vorbei an einer Jagdhütte geht es nun durchwegs steil durch einen lückigen Zirbenwald über einen Steig in Richtung Sulzkar. Mitunter ist der Steig auch durch Grünerlen etwas versperrt. Hat man diese erste Steilstufe überwunden, gelangt man in das weitläufige Sulzkar. Hier halten wir uns rechts, steigen neben einem mittig stehenden Kopf (auf'm Oppen 2.208 m) auf und erreichen die nächste Stufe des Kars. Über dieses auch wieder rechterhand sanft empor bis auf ca. 2.430 m. Hier wenden wir uns stark nach links in südlicher Richtung und steuern die steile Karmulde an. Über diese in einigen Spitzkehren hinauf, erreichen wir das ehemalige Gletscherbecken des Muschenferners. Hier steuern wir das in südwestlicher Richtung immer steiler und enger werdende Kar an. Mit zahlreichen Spitzkehren geht es nun in Richtung Joch. Der oberste Abschnitt ist sehr steil und hier liegt es nahe die Ski zu schultern und zu Fuß durch die Rinne zu stapfen. Zuletzt über den Schneegrat unschwierig zum Gipfel.

Achtung: Die Abfahrt ist bis kurz vor dem Ende des Sulzkars gleich wie der Aufstieg. Bei der Abfahrt durch den steilen Zirbenwald besteht einerseits die Möglichkeit im Bereich der Aufstiegsspur oder aber auch ganz rechterhand unterhalb der Felsen über eine Rinne "die Treien (laut AV-Karte)" abzufahren. Den Mittelteil des Zirbenwaldes sollte man keinesfalls befahren, da dieser mit zahlreichen Felsstufen durchzogen ist und hier nicht nur Absturzgefahr besteht, sondern auch die Fahrt in einer Sackgasse endet.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn von Westen oder Osten kommend nach Ötztal-Bahnhof (www.oebb.at). Anschließend mit der Linie 320 der Ötztaler Verkehrsgesellschaft m.b.H. bis Längenfeld (www.oetztaler.at). Mit dem Schibus von der Haltestelle "Längenfeld/Gries Wendestelle" bis nach Gries i. Sulztal.

Ebenso wurde ein Anfrufsammeltaxi 325T eingerichtet, welches man 1 Stunde vor Abfahrt kontaktieren kann (Tel. +43/(0)664/99901454), www.laengenfeld.com/de/dam/jcr:1f7831f0-23c4-4dc6-bf38-23806f7a2f31/AST%20325T%20NEU.pdf 

Anfahrt

Auf der Inntalautobahn A12 von Westen als auch von Osten kommend bis zur Ausfahrt Ötztal. Weiter auf der Ötztalstraße B186 bis Längenfeld. Bei der 3. Ausfahrt im Kreisverkehr in Richtung Gries i. Sulztal ausfahren. Auf der Grieser Landesstraße L 239 ca. 6 km hinauf in das Bergdorf von Gries bis zum Ortsende.

Parken

Am Ortsende befindet sich ein großer Parkplatz.

Weitere Informationen

Für einen Aufenthalt über mehrere Tage in dieser Region, bietet sich Gries i. Sulztal oder auch die Amberger Hütte für Übernachtungen an:

In Gries i. Sulztal gibt es einige Übernachtungsmöglichkeiten in Gasthöfen, Hotels und Pensionen: www.gries-oetztal.at

Amberger Hütte: Tel. +43/(0)676/9523426, E-mail: info@ambergerhuette.at, www.ambergerhuette.at, geöff. von Ende Dezember bis Anfang Jänner und von Anfang Februar bis Anfang Mai (Reservierung unbedingt erforderlich)

Ausrüstung

LVS-Gerät, Sonde, Schaufel; im Frühjahr Harscheisen. Leichte Steigeisen für den steilen Anstieg zum Joch ist im Frühjahr könnte mitunter notwendig sein. Wechselwäsche, Jause, Flüssigkeit, Sonnencreme, ...

Sicherheitshinweise

Die Schitour auf den Tonigenkogel weist steile Abschnitte auf, die absolut sichere Lawinenverhältnisse verlangen. Der letzte Anstieg durch das Kar bzw. durch die Rinne zum Joch ist sehr steil.

Bei der Abfahrt durch den Zirbenwald sollte man entweder wieder über die Aufstiegsspur abfahren oder ganz rechts unterhalb der Felsen über eine steile waldfreie Rinne. Keinesfalls in der Mitte des Zirbenwaldes abfahren, da dieser ziemlich felsdurchsetzt ist.

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