Die klassische Karwendeltour

Quelle/Autor: Naturpark Karwendel

Angeralm mit Blick Richtung Karwendelhaus
Sonnenuntergang am Karwendelhaus
Kleiner Ahornboden im Johannistal
Flugaufnahme mit Blick nach Süden
Die Engalm
Der Talschluss vom Themenweg Eng aus gesehen
Bildrechte: Otto Leiner
Frühling am Großen Ahornboden
St. Georgenberg
Almdorf Eng am Großen Ahornboden

Die Tour

Diese Wanderung durch das Karwendel ist ein Klassiker. Die einzelnen Etappen weisen keine alpintechnischen Schwierigkeiten auf, jedoch ist aufgrund der Länge dieser Durchquerung eine entsprechende Ausdauer erforderlich.

Schon in den 1850ern beschreiben die „Landschafter“ der Romantik, also wandernde Naturliebhaber, diese Route. Für viele Wanderbegeisterte ist es auch heute noch ein Muss, das Karwendelgebirge zumindest einmal durchwandert zu haben. Beim bekannten Karwendelmarsches erfolgt dies an einem Tag. Diese Durchquerung ist auf drei Tage ausgerichtet und bevorzugt dabei Genuss und Gemütlichkeit. Sie weicht zudem von der klassischen Karwendelroute im letzten Drittel ab, weil sie nicht nach Pertisau, sondern über die Lamsenjochhütte nach Stans ins Inntal führt.

Autorentipp

Das Karwendel hat die größte Steinadlerdichte der Alpen – lass in den Pausen also deinen Blick einmal über den Gipfel-umrahmten Himmel schweifen, am Besten mit einem Fernglas zur Hand! Die weiten Schwingen mit den markanten "Fingern" sind unverkennbar. Junge Vögel sind gegenüber den vollständig braunen Altvögeln gut an den weißen Flächen auf den Schwingen zu erkennen.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
2500 hm
Abstieg
2900 hm
Tiefster Punkt Stans
563 m
Höchster Punkt Lamsenjochhütte
1953 m
Dauer
18:00 h
Strecke
57,3 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Scharnitz

Ziel

Bahnhof Stans

Weg

Tag 1

 Vom Bahnhof in Scharnitz geht man zunächst an der Hauptstraße entlang und biegt links, vor der Brücke über die Isar, auf eine Straße bergauf. Am Waldrand biegen wir rechts zur Birzelkapelle ab, von der wir etwas später zur Forststraße (Weg Nr. 201, Via Alpina und E4 alpin) ins Karwendeltal gelangen. Auf dieser geht es in angenehmer Steigung durch das wildromantische Tal bis zum Talschluss nach der Anger Alm (1310 m), über dem das Karwendelhaus thront. Gewiss wird man von Mountainbikern überholt und nicht selten wird man sich während dieser Etappe selbst ein Rad wünschen. Die letzten Kehren der Straße zur Hütte können über einen direkten Steig abgekürzt werden. 

Variante

Birkkarspitze (2749m): In 3 Stunden erreicht man vom Karwendelhaus auf dem Weg Nr. 225 den höchsten Gipfel des Karwendels. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Besteigung insbesondere des letzten Anstiegs zum Gipfel.

Tag 2 

Die zweite Etappe ist durchaus lang, kann aber aufgrund mehrerer Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten jederzeit unterbrochen werden. Vom Karwendelhaus laufen wir wenige Höhenmeter hinauf zum Hochalmsattel (1802 m) und weiter bis zur Weggabelung, wo wir uns für den Wanderweg links entscheiden. Bald erreichen wir das Hermann-von-Barth-Denkmal, das den alpinen Erschließer des Karwendels ehrt, und den zauberhaften Kleinen Ahornboden. Entlang des Weges 201 wandern wir nun auf die Forststraße zur Ladizalm (1573 m) und kurz darauf über einen abzweigenden Steig zur Falkenhütte (1848 m). Von der Schutzhütte ein kurzes Stück hinunter zum Spielissjoch (1773 m) und anschließend am Fuße der imposanten Lalidererwände zum Hohljoch (1794 m). Nach etwas mehr als 500hm Abstieg erreicht man den Großen Ahornboden mit der Engalm (1227 m). Kurz vor dem Alpengasthof Eng zweigt der Weg rechterhand ab und man steigt zum Niederleger der Bins-Alm (1502 m) auf. Besonders reizvoll ist hier der Panoramaweg (Variante +30Min).  Vorbei an dieser letzten Einkehrmöglichkeit, gelangt man schon bald zum Westlichen Lamsenjoch (1940 m). Das heutige Etappenziel ist mit der Lamsenjochhütte (1953 m) nun bald erreicht.

Varianten

Wer an der Eng-Alm noch nicht müde ist, kann den nur etwas längeren, aber schöneren Panoramaweg zur Binsalm wählen: Vor den Almhütten rechts auf der Forststraße den Talboden queren und dann rechts auf den Steig abzweigen (Gehzeit: + 30 Minuten).

Von der Lamsenjochhütte zum Schafjöchl (2157 m): direkt von der Schutzhütte über die Südhänge anspruchsvoll zum Gipfel (Gehzeit: ca. 30 Minuten).

Tag 3 

Von der Schutzhütte geht es heute talauswärts. Da der Steig gesperrt ist, wandern wir von der Hütte weg auf dem Forstweg zur Stallenalm (1340 m) hinab, wo man sich bei der Stallenhütte stärken kann. Sanft geht es entlang des Fahrweges über den Stallenboden, der schließlich in einen Mischwald übergeht. Auf ca. 1200 m folgt man nicht der offziellen Fahrstraße, sondern dem Weg geradeaus bis auf ca. 1100 m. Hier mündet man linkerhand in den Weg (Adlerweg) ein und steigt zum Stallenbach bzw. in Richtung St. Georgenberg ab. Von St. Georgenberg geht es über den Kreuzweg den breiten Pilgerweg entlang bis nach Stans und zuletzt in südlicher Richtung bis zum Bahnhaltestelle. Der Abstieg über die Wolfsklamm ist verboten!

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

An- und Abreise

Der Bahnhof Scharnitz ist sowohl von Bayern wie von Tirol über die Regionalbahn-Linie München-Innsbruck bequem erreichbar, ebenso wie der Bahnhof Stans über die im Inntal verkehrenden Regionalbahnen der Linie Kufstein-Innsbruck!

Die Wanderung gibt es in unserer Wöffi-Broschüre zum Gratis Download auf www.karwendel.org/anreise

Hier gibt es auch stets aktuelle Informationen zu den Verkehrsbetrieben/Fahrplänen!

Weitere Informationen

Übernachten 

1. Tag: Karwendelhaus (1765 m), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, +43 720 983554, info@karwendelhaus.com, www.karwendelhaus.com

2. Tag: Lamsenjochhütte (1953 m), geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober, +43 5244 62063

3. Tag: Zahlreiche Unterkünfte in Stans und Umgebung

Mehr Informationen zu den aktuellen Fahrplänen, den Hütten, den Wanderungen und dem Naturpark Karwendel überhaupt findest Du hier:

www.karwendel.org/anreise

Ausrüstung

Für Wanderungen/Bergtouren über mehrere Tage gilt es, sich gut auszurüsten. Jedoch sollte man keinesfalls zu viel in den Rucksack packen. Baumwolle sollte man in allen Kleidungsstücken vermeiden, Polyester und vor allem Wolle sind ihr an Funktionalität weit überlegen. Die folgende Ausrüstungs-Checkliste soll die Planung erleichtern.

Kleidung: Wanderhose, Pulli, Funktionswäsche, Jacke (wind- und wasserdicht), Mütze, Handschuhe, 2 Paar Socken, evtl. Wechselwäsche

Bergschuhe: knöchelhoch, Einsatzbereich B-C 

Sonnenschutz: Brille, Creme, Lippenschutz, Sonnenkappe

Rucksack: 30-40 Liter, Erste-Hilfe-Paket, evtl. Fernglas (sehr lohnenswert in Österreichs größtem Naturpark), Biwaksack, Taschen-/Stirnlampe, Trinkflasche, Jausenbehälter, Karten, Ausweis, Mitgliedskarte (DAV/ÖAV/Naturfreunde/ÖTK), Taschengeld und E-Card/Krankenkassenkarte, Mobiltelefon, evtl. Kamera

Sonstiges für Mehrtagestouren: Hausschuhe, Waschzeug, Handtuch (im Kleinstformat), Hüttenschlafsack,  evtl. Snowline-Spikes, evtl. Tourenstöcke, evtl. Freizeithose

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