Veranstalter | Pfarrkirchenchor St. Sebastian Ebersberg |
Veranstalter-Adresse | Deutschland |
Quelle | Stadt Ebersberg |
Kirchenkonzert
Pfarrkirche St. Sebastian
Die Veranstaltung
Am Sonntag, den 17. November 2024 um 19.00 Uhr findet in der Stadtpfarrkirche St. Sebastian in Ebersberg das nächste große Konzert mit Chor und Orchester St. Sebastian statt, bei dem drei ganz besondere Werke zu hören sein werden: Die Kantate Herz und Mund und Tat und Leben BWV 147 von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750), die Offertoriumsmotette Misericordias Domini KV 222 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) und die Messe Nr. 4 in C-Dur D 452 von Franz Schubert (1797 – 1828). Allen drei Werken ist dabei ihre, vom Leben der Komponisten her betrachtet, verhältnismäßig frühe Entstehungszeit gemeinsam: Die Bach-Kantate stammt zwar in der im Konzert aufgeführten Form aus dem ersten Leipziger Kantatenjahrgang 1723, geht aber auf eine bereits 1716 geschriebene Fassung (BWV 147a) zurück; das Misericordias Domini ist ein 1775 (in München!) entstandenes Auftragswerk des bayerischen Kurfürsten; und schließlich Schubert schrieb seine C-Dur-Messe im Jahr 1816, wobei bei der Uraufführung des Stückes in der Lichtentaler Pfarrkirche Schuberts Jugendliebe Therese Grob wohl das Sopransolo gesungen hat.Hinter allen drei Werken stecken damit jeweils besondere Anliegen: Bach wollte mit seinem ersten Kantatenjahrgang als Thomaskantor Eindruck machen, Mozart seiner Bewerbung als Hofkapellmeister in München (wo er bekanntlich zu seiner größten Enttäuschung: „Ich hätte München alle Ehre gemacht“ trotzdem nicht genommen wurde, was bei den damals Verantwortlichen bis heute zu einigen Rotationen im Grab führen dürfte) Nachdruck verleihen und Schubert seine Liebe zu Therese Grob ausdrücken – was nur für eher kleingeistige Menschen mit einer Meßkomposition in Widerspruch steht, ist doch die Liebe zu einem Menschen vielleicht der größte und uns von Gott genau dafür geschenkte Augenöffner dafür, den Menschen allgemein mit Wohlwollen und „Liebe“ gegenüberzutreten, was dann doch wieder sehr viel mit dem Geheimnis der Eucharistie und ihrer Feier zu tun hat, deren Texte ja gerade die einer Meßvertonung darstellen. Jedenfalls ist unüberseh- und unüberhörbar, daß die Komponisten aller dieser Stücke des Konzerts am 17. November bei der Komposition mit besonderer Hingabe, mit viel Herzblut und Mut (Letzteres zeichnet Werke großer Künstler gerade in frühen Lebensphasen oft aus und macht ihre Gestaltung so spannend, überraschend und von unvorhersehbaren Momenten geprägt) zu Werke gegangen sind, so daß ganz große, wunderbare, berührende und erhebende Musik entstanden ist, die im Konzert in Ebersberg in einer sehr adäquaten und vom Wissen um diese Umstände berührten Interpretation zu hören sein wird.Die Ausführenden dabei sind: Katharina Peschl, Sopran; Sabine Staudinger, Alt; Carsten Müller, Tenor; Sebastian Lugmayr, Baß; Chor und Orchester St. Sebastian, Ebersberg; die Leitung hat der Ebersberger Kirchenmusiker Markus Lugmayr. Der Eintritt ist frei.