Weiterbildung: "... und sie bewegt sich doch."

Die politische Partizipation von Zugewanderten und ihren Nachkommen in Vorarlbergs Einwanderungsgesellschaft

In den letzten drei Jahrzehnten hat die migrationsbedingte Diversität in der politischen Landschaft Vorarlbergs zugenommen. Die demokratischen Vertretungen des Landes sind ethnisch und religiös „bunter“ geworden. Es war ein dynamischer Zeitraum für diese Entwicklung. Bei den Arbeiterkammerwahlen 1999 hatten Angehörige der sogenannten Gastarbeitermigration erstmals deutlich wahrnehmbar politische Mitsprache eingefordert. Schon 1995 hatte sich durch den EU-Beitritt Österreichs das Wahlrecht auch auf kommunaler Ebene für EU-Bürger:innen geöffnet. Im Jahr 2015 meldeten die Vorarlberger Nachrichten dann im Vorfeld der Gemeindewahlen, dass auf den Listen von praktisch allen großen Fraktionen Kandidat:innen mit Migrationshintergrund zu finden seien.

Wie ist der Stand aktuell und was sind die „Meilensteine“ der Entwicklung in diesen Jahrzehnten? Das hat „okay.zusammen leben“ untersucht. Die Ergebnisse dieser Forschung werden in der Weiterbildung vorgestellt. Dabei beziehen wir uns insbesondere auf die Gemeindewahlen 2020 sowie auf die Landtags- und Arbeiterkammerwahl im Jahr 2019. Neben Personen, die im Ausland geboren wurden oder eine nicht-österreichische Staatsangehörigkeit besaßen und bei diesen Wahlen für politische Ämter kandidierten, legen wir den Fokus v.a. auch auf die Nachkommen von Zugewanderten aus der Türkei, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien. Dadurch weitet sich der Blick auf generationenübergreifende Integrations- und Etablierungsprozesse von Zugewanderten in Vorarlberg.

Darüber hinaus widmen wir uns in dieser Weiterbildung der Frage, welche weiteren Strukturen Möglichkeiten für die gesellschaftliche Mitgestaltung bieten. Im Zentrum stehen dabei Gelegenheitsstrukturen für Partizipation auf der Ebene von Städten und Gemeinden.

Inhalte

• Entwicklung der politischen Beteiligung von Zugewanderten und ihren Nachkommen in Vorarlberg seit den 1990er-Jahren
• Stand der politischen Partizipation um das Jahr 2020 (im Vorarlberger Landtag, in Vorarlbergs Gemeinde- und Stadtvertretungen, in der Vollversammlung der Arbeiterkammer) mit Ausblick auf die Ergebnisse der Wahlen 2024
• Formen und Gelegenheitsstrukturen für Partizipation und gesellschaftliche Mitgestaltung
• gemeinsame Analyse und Schlussfolgerungen für die Integrationsarbeit in Vorarlberg

Ziele

Die Teilnehmenden

• haben einen Überblick über unterschiedliche Gelegenheitsstrukturen für Partizipation auf kommunaler Ebene und kennen deren Bedeutung für Integration
• kennen aktuelle Daten und Empirie zum Stand der politischen Partizipation (in Form der Kandidatur für politische Ämter) von Zugewanderten und ihren Nachkommen in Vorarlberg; mit dem Fokus auf den Zuwanderungsgruppen der sogenannten „Gastarbeitermigration“ der 1960er Jahre und der Fluchtmigration der 1990er Jahre
• erhalten einen Rahmen, diese Ergebnisse gemeinsam zu analysieren und zu diskutieren sowie Schlüsse daraus zu ziehen.

Zielgruppe

• Verantwortliche und Mitarbeitende für die Integrations- und Diversitätsarbeit in Sozial- und Bildungsinstitutionen, in Gemeinden und Städten, in der Landesverwaltung, Unternehmen u.v.a.m.
• Politisch Verantwortliche auf Gemeinde-, Stadt- und Landesebene
• alle Interessierten

Referentinnen

Dr.in Eva Grabherr, Caroline Manahl PhD, okay.zusammen leben (Info)

Beitrag

EUR 50,-