Veranstalter | Konzertverein Isartal e. V. |
Veranstalter-Adresse | Postfach 14 08, 82504 Wolfratshausen, Deutschland |
Quelle | Stadt Wolfratshausen |
Trio Orelon
Loisachhalle Wolfratshausen
© Sergio Bertani/Anna Fiolka
Die Veranstaltung
Judith Stapf, Violine
Arnau Rovira i Bascompte, Violoncello
Marco Sanna, Klavier
Wolfgang Rihm (1952-2024)
Fremde Szene III für Violine, Violoncello und Klavier (1983/84)
Robert Schumann (1810-1856)
Klaviertrio Nr. 2 F-Dur, op. 80 (1847/49)
Mieczyslaw Weinberg (1919-1996)
Klaviertrio a-Moll, op. 24 (1945) Sinfonische Dichte, homogener Gesamtklang, "kammermusikalische Intensität und Emotionalität" (FAZ) – bereits kurz nach seiner Gründung 2018 wurden dem Trio Orelon diese Eigenschaften zugeschrieben. Im Trio werfen die drei einen neugierigen und dynamischen Blick auf die Werke ihrer Instrumentenkombination und verbinden diese mit einer unbändigen Energie und Lust am differenzierten Ausdruck. Das Trio erspielte sich u. a. den ersten Preis und den Publikumspreis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2023 in München, beim "International Chamber Music Competition" in Melbourne und beim Wettbewerb "Schubert und die Musik der Moderne" in Graz.
Der 1952 geborene und im Juli 2014 verstorbene Wolfgang Rihm ist einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. 1982 bis 1984 schrieb er drei "Fremde Szenen" für Klaviertrio. Rihm meinte, sie seien "Versuche über Klaviertrio, jene möbellastige Besetzung, die es nicht mehr gibt, die aber noch herumsteht. Wie in verlassenen Räumen kann hier Unerlaubtes geschehen. Wir werden Zeugen befremdlicher Szenerien." Rihm blickt hier auf die Tradition der romantischen Komposition für die Triobesetzung zurück, während er gleichzeitig über das Wesen eben dieses "Dialogs" mit der Vergangenheit nachdenkt.
Über sein 1847 entstandenes Klaviertrio Nr. 2 F-Dur schreibt Robert Schumann: "Das Trio ist von ganz anderem Charakter als das in D und wirkt freundlicher und schneller. Auf den Anfang des Adagio und auf ein Allegretto (statt des Scherzo) freue ich mich immer, wenn es daran kommt."
Mieczysław Weinberg, aus polnisch-jüdischer Familie stammend, entkam mehrfach nur knapp antisemitischen Pogromen und dem Zugriff der Nationalsozialisten. Später in der Sowjetunion wurde er ein anerkannter und gefeierter, zwischenzeitlich aber auch geächteter Komponist. Vom Krieg zu schreiben, empfand er "als meine moralische Pflicht". Sein Klaviertrio a-Moll op. 24 ist voller erfindungsreicher, markanter Motive und fesselt mit seiner starken dramaturgischen Expressivität.