100-Jahr-Jubiläum der Wiedererhebung der Marktkirche zur Pfarrkirche

So
8. Juni
2025
Beginn
10:00
Ende
11:30
Preis: kostenlos
Veranstaltungsort
Pfarrkirche Engelhartszell "Mariä Himmelfahrt"
Kirchenplatz 1, 4090 Engelhartszell, Österreich

Die Veranstaltung

Vorgeschichte:
1214: In einer Passauer Urkunde wird erstmals eine Pfarrkirche (- die Marktkirche -) zu Ehren der heiligen Gottesmutter Maria erwähnt.

1786: Am 20. Dezember 1786 erscheint mittags im Stift Engelszell die Aufhebungskommission und bringt die Resolution von Kaiser Joseph II. vom 6. Dezember 1786 zur Kenntnis: Stift Engelszell verliert seine Selbständigkeit und wird dem Mutterkloster Wilhering einverleibt. Die Stiftskirche wird zur Pfarrkirche bestimmt, die bisherige Pfarrkirche wird als Filiale für den Markt offengelassen.

1821: Ein Bauingenieur des Religionsfonds veranschlagt die notwendigen Reparaturen an der Stiftskirche (damals Pfarrkirche) mit 107 Gulden und die der Marktkirche mit 590 Gulden. Er empfiehlt daher, die Marktkirche abzubrechen. Die Bürger des Marktes finanzieren jedoch die Generalsanierung der Marktkirche und verpflichten sich per Protokoll zur dauernden Erhaltung.

1925: Die Trappisten kaufen und besiedeln Stift Engelszell und erstmals nach fast 140 Jahren wird die Marktkirche wieder zur Pfarrkirche.

Orgel:
In der Pfarrkirche Engelhartszell trägt seit 2017 die an den barocken Kirchenraum angepasste, neu gebaute Ahrend-Orgel zur musikalischen Gestaltung der Gottesdienste bei. Mit seiner modifiziert mitteltönigen Stimmung kann Musik ab der Renaissancezeit adäquat zum Erklingen gebracht werden.

Musikalische Gestaltung der Festmesse:
In diesem Sinne wird das Ensemble Cappella Splendor Solis, ein Vokalensemble für Alte Musik zwischen 1550 und 1650, die Festmesse anlässlich der 100-Jahr-Feier zur Wiedererhebung der zuvor als Friedhofskapelle genutzten Marktkirche zur Pfarrkirche musikalisch gestalten:

Kanako Hayashi – Sopran
Stefan Piewald – Countertenor
Florian M. Wolf – Bassbariton
Prof. Josef Stolz - Claviorganum

Es erklingt Musik aus der Zeit des Übergangs der Renaissance in das Barock (Manierismus). In diesem Musikstil wird die mathematische Symmetrie in der Musik der Renaissance mit Unregelmäßigkeiten angereichert. Jedes noch so kleine Detail erzählt eine eigene Geschichte und eröffnet somit eine Welt hinter, über der Wirklichkeit.

Neben der Ahrend-Orgel erklingt, als Begleitung des Gesangsensembles in der Festmesse, auch ein Claviorganum, also eine Kombination aus kleiner Orgel und Cembalo (Spinett oder Virginal). Das verwendete Instrument vereinigt eine nach historischen Gesichtspunkten nachgebaute Truhenorgel mit einer Kopie des ältesten erhaltenen deutschen Virginals von 1588.  

Pfingsten:

Das Pfingstfest ist eines der ältesten und wichtigsten Feste des Christentums. Im Mittelpunkt steht der "Heilige Geist" und der Auftrag, die an Christus Glaubenden zu sammeln.

50 Tage nach Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu Christi, und zehn Tage nach Christi Himmelfahrt begeht die Kirche das Pfingstfest. Dieses stellt den Abschluss der mit Ostersonntag beginnenden Osterzeit dar. Das Wort Pfingsten leitet sich ab von "Pentekoste", dem griechischen Begriff für "fünfzig". Im Mittelpunkt des Festes steht die Sendung des Heiligen Geistes, der zugleich die Initialzündung zur Gründung der Kirche als Gemeinschaft aller an Christus Glaubenden darstellt. Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten.

Biblisch zurückgeführt wird das Fest auf den Bericht in der Apostelgeschichte, wo es heißt, dass der Geist Gottes auf die nach dem Tod Jesu zum Wochenfest nach Jerusalem zurückgekehrten Jünger herabkam: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“ Der Geist befähigte die Jünger, wie es in Apg 2,4 heißt, "in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab."

Die Erzählelemente verweisen unmittelbar auf die alttestamentlichen Ereignisse am Sinai. Dadurch wird die enge Verbindung zu den jüdischen Wurzeln deutlich, wie auch durch den Konnex zwischen dem pfingstlichen Sprachwunder und der Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel im Alten Testament (Gen 11,1-9).

Dargestellt wird das Pfingstwunder der Sendung des Heiligen Geistes zumeist in Form einer Taube, die auf die Menschen herabkommt.

Marie Wolf

Quellenangaben:

  • Engelhartszeller Chronik, 1. Auflage, 2000
  • Dr. Otto Schmid, Übersichtliche Geschichte des Cistercienserstiftes Engelszell. Von der Gründung 1293 bis zur Aufhebung 1786. 1885
  • Walter Natschläger, Folder Markt- und Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Engelhartszell
  •  https://www.katholisch.at/kirchenjahr/pfingsten

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Quelle TOURDATA
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