Traunstein – Seine Freude darüber, dass der Verein wieder aktiv sein kann, brachte der Vorsitzende, Altoberbürgermeister Fritz Stahl, bei der Jahreshauptversammlung der „Freunde der Musik - Förderverein der Musikschule Traunstein“, der inzwischen 46 Mitglieder zählt, zum Ausdruck. Vieles lasse sich zwar nicht wirklich nachholen, jedoch intensiv fortsetzen, meinte er. Ferner lobte er die Musikschule Traunstein dafür, dass sie diese Krisenzeit und die alle bisherigen Organisationsformen verändernden Bedingungen gemeistert habe und dabei nicht müde geworden sei, die Begeisterung für die Musik zu pflegen.
Der Förderverein wolle deshalb auch seine Tätigkeit gerne wieder aufnehmen und fortsetzen. „Wir freuen uns, wenn wir helfen können, die Zukunft der Musikschülerinnen und Musikschüler zu fördern“, so Stahl. Wie alle Jahre gehe es um die gute Sache, nämlich die Unterstützung des Veranstaltungswesens und der Jugendförderung der sehr aktiven Musikschule Traunstein durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, worauf sich die Gründungsmitglieder 2010 geeinigt hätten.
„Als Hauptpunkt unserer Aktivitäten hat sich im Laufe der Jahre die Aktion „Förderpreise“ etabliert und bewährt“, stellte der Vorsitzende fest. Erfreulicherweise habe der Förderverein die Förderpreisaktion des Schuljahres 2019/2020 vor dem Coronaausbruch noch abschließen können. Die geplante Aktion 2020/2021 habe man noch beschließen und planen, aber nicht mehr umsetzen können. Die zehnte Aktion könne erst für 2021/2022 gestartet werden, bedauerte Stahl. Die Vorstandschaft habe sich mit der Musikschulleitung verständigt, dass das Vorspielen für die Aktion „Förderpreis“ noch Ende Oktober erfolgen soll, sodass man die Aktion heuer doch noch starten könne.
Zur Finanzierung des Fördervereins meinte der Vorsitzende, die Mitgliedsbeiträge seien deren tragende Säule. Ohne sie und die Großzügigkeit von Gönnern durch zusätzliche Spenden könnte er Veranstaltungen der Musikschule Traunstein nicht so gut unterstützen, wie es ihm bisher gelungen sei. Zu den Gönnern des Fördervereins zählte Stahl ebenfalls die Lehrer der Musikschule Traunstein, die sich mit der Vorbereitung und Durchführung der Vorspielabende zum Förderpreis und anderer Veranstaltungen ehrenamtlich und deshalb außerhalb ihres Dienstes engagierten.
Die Musikschule Traunstein genieße zu Recht in der Öffentlichkeit große Anerkennung und Beachtung, sodass die Zahl der Schüler gestiegen sei. Ihren Stellenwert habe sie sich im Laufe von mehr als vier Jahrzehnten durch einsatzfreudige Musiklehrer, musikbegeisterte Schüler sowie unterstützende Eltern kreativ erarbeitet. „Mit Fug und Recht darf man feststellen: Sie bereichert das vielfältige und sehr aktive Kunst- und Kulturleben Traunsteins und stärkt damit auch die zentrale Funktion der Stadt“, unterstrich der Vorsitzende.
Musik helfe uns abzuschalten, sich in eine andere Welt zu begeben, um dann die wirkliche besser zu ertragen. „Ganz einfach gesagt: Musik hilft, besser leben zu können“, so Stahl. Er habe dies schon öfter gesagt, Auch heute wieder ganz absichtlich, denn zum Neuauftakt nach den Pandemiewellen müsse man dies laut und deutlich wiederholen.
Einen positiven Kassenbericht legte Schatzmeisterin Sabrina Haberlander vor. Im ideellen Bereich und in der Vermögensverwaltung wurde ein Gewinn von knapp 1100 Euro erwirtschaftet, wobei die Mitgliedsbeiträge mit 1565 Euro und die Spenden mit 266 Euro bei den Einnahmen zu Buche schlugen. Über die Regionalwährung „Chiemgauer“ wurden im steuerpflichtigen Betrieb zusätzlich etwas mehr als 200 Euro erwirtschaftet, sodass der Gesamtgewinn fast 1300 Euro betrug.
Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer dankte Stahl und seiner Vorstandschaft für das große Engagement, das nicht selbstverständlich sei. Sein Dank galt auch Musikschulleiter Heinrich Albrecht für seine Flexibilität, weil er bei immer neuen Coronaregelungen durchgehalten habe. Hümmer freute sich über 63 Schüler mehr in Zeiten, in denen andere Vereine und Organisationen über Mitgliederschwund klagten. Ohne die Musikschule Traunstein wäre der Kult-Sommer der Stadt nicht möglich. Traunstein profitiere vom Mehrwert seiner Musikschule.
Der März 2020 sei ein schwerer Schlag für die Musikschule Traunstein gewesen, weil auf einmal alles unklar gewesen sei, was man sich habe vorstellen können, betonte Albrecht. Die Musikschule habe versucht, Kontakt zu den Schülern und Eltern möglichst gut zu halten. Sie habe die rechtlichen Gegebenheiten geprüft und auf Online-Dienste umgestellt. Der Online-Unterricht sei eine gute Zwischenlösung gewesen, weil der Kontakt zu Schülern und Eltern erhalten geblieben sei. Wenn Öffnungen möglich gewesen seien, sei dies sehr gut gelungen. Langfristig werde man den Online-Unterricht einbetten. Der Präsenzunterricht sei jedoch unersetzlich, erklärte der Musikschulleiter.
Die Musiklehrer hätten neue Ideen und Unterrichtskonzepte eingebracht. Dies habe sich angesichts von 63 Schülern mehr im neuen Schuljahr ausgezahlt. An der Musikschule hätten sich sehr viele positive Dinge entwickelt, an denen man festhalten werde. Die „Freunde der Musik“ seien eine große Rückendeckung und hülfen der Musikschule sehr viel, stellte Albrecht fest. Bjr