Für die bevorstehende Reform der deutschen Online Glücksspielregulierung gibt Bayern den Ton an

Für die bevorstehende Reform der deutschen Online Glücksspielregulierung gibt Bayern den Ton an

Die Landesregierungen der deutschen Bundesländer sind aktuell damit beschäftigt, über eine Neuauslegung des Glücksspielstaatsvertrags nachzudenken. Dabei sticht Bayern hervor, denn das Bundesland wünscht sich eine besonders strenge Regulierung, welche vor allem den Endverbrauchern zugutekommen soll.  

Bayern hat sich klare Ziele gesetzt, wenn es um eine anstehende Reform des Glücksspielstaatsvertrages geht. In den Bereichen der digitalen Verwaltung und des Datenschutzes verfolgte das Bundesland bereits zuvor einen eigenen Ansatz. Bayern wünscht sich eine verbesserte Transparenz, strengere Standards für Betreiber und mehr Spielerschutz. Die Ziele, welche mit der Verabschiedung des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 durch die deutsche Politik verfolgt wurden, konnten bis dato lediglich teilweise umgesetzt werden. Betreiber von lizenzierten Online Casino Portalen in Deutschland fühlen sich durch die strikten Vorgaben, welche für den Erhalt einer Glücksspiellizenz durch die GGL eingehalten werden müssen, benachteiligt, während das illegale Angebot aus dem Ausland weiter wächst.

Technologischer Fortschritt mit einem konservativen Ansatz

Die Verwaltung der Glücksspielbranche Bayerns wird seit jeher auf eine traditionelle und konservative Art und Weise durchgeführt. Im Verlauf des vergangenen Jahres (2024) ließ sich jedoch ein neuer Ansatz erkennen. Die Münchener Staatskanzlei verfolgt dabei eine Linie, welche technologischen Fortschritt unter der Einhaltung klarer Rahmenbedingungen zulassen will. Die Landesregierung Bayerns beruft sich dabei auf das aussagekräftige Argument, dass nur durch eine transparente Regulierung funktioniert und bei den Nutzern für Anerkennung sorgt. Genau hier setzen Online Plattformen an, die legale Angebote sichtbar machen und Nutzern faktenbasierte Hinweise dazu bereitstellen, welches Online Casino sich in Zukunft als Deutschlands kommender Casino-Führer etablieren könnte. Solche Plattformen zeigen, wie stark das Informationsinteresse inzwischen gewachsen ist und Interessierte können hier im Vergleich zu den offiziellen Angaben der Betreiber deutlich mehr erfahren.. .

Während einer Tagung, welche im Herbst 2024 abgehalten wurde, forderte Innenminister Joachim Herrmann eine Vereinheitlichung der Lizenzierung auf Bundesebene, sowie Prüfungen hinsichtlich der aktuellen Kontrollmaßnahmen. Auf diese Weise sollen rechtliche Unsicherheiten auf lange Sicht aus dem Weg geräumt werden. 

Bayern möchte zudem, dass das illegale und das legale Angebot klarer voneinander getrennt wird. Die GGL mit Sitz in Halle ist auf Bundesebene für alle Vergaben von Glücksspiellizenzen zuständig. Bayern berät über die Einführung von zusätzlichen Prüfungen Online Casino Portalen, welche ihr Angebot in Bayern bewerben oder online zur Verfügung stellen.

Laut offiziellen Marktdaten der GGL aus dem Jahr 2024 nutzten bereits zum damaligen Zeitpunkt circa 6,1 Millionen Menschen in Deutschland auf regelmäßiger Basis das Angebot von lizenzierten Betreiber. Jedoch schätzt die Behörde, dass ungefähr 2,5 Millionen Deutsche illegale Online Casino Portale nutzen.

Die Branche bietet ein hohes wirtschaftliches Potenzial für Bayern

Die lizenzierte deutsche Glücksspielbranche konnte im vergangenen Jahr (2024) einen BSE (Bruttospielertrag) von insgesamt  € 14,4 Milliarden generieren. Ganze € 3,5 Millionen davon stammen aus dem Online Angebot. Im nationalen Vergleich ist das Bundesland Bayern einer der größten Steuerzahler. Das bayerische Finanzministerium gab bekannt, dass im Jahr 2024 mehr als € 430 Millionen an Glücksspielabgaben in den Landeshaushalt flossen und dieser Trend hat sich bis zum heutigen Tage fortgesetzt.

Auch die Nutzung von Glücksspiel Angeboten innerhalb der Grenzen Bayerns ist hoch. Das Institut Statista Research führte im Jahr 2024 eine Umfrage durch, aus welcher hervorgeht, dass 21 % der Internetnutzer in Bayern bereits ein Online Glücksspiel Angebot genutzt haben. Bundesweit liegt der Durchschnitt hier bei lediglich 16 %.

Damit gewinnt die Branche für Bayern eine ernstzunehmende wirtschaftliche Bedeutung und München will in der geplanten Reform des Glücksspielstaatsvertrags erreichen, dass Länder mehr Mitspracherecht bei der Prüfung von Lizenzen erhalten. Zudem wird gefordert, dass die Glücksspielsteuer an die Erträge aus dem Online Glücksspiel gekoppelt wird. Auf diese Weise soll die Finanzierung von Prävention und Spielsuchtberatung besser abgedeckt werden können.

Der Ausbau regionaler Beratungsstellen steht im Fokus. Der Freistaat stellt in diesem Jahr laut offiziellen Angaben des Sozialministeriums mehr als € 5 Millionen zusätzlich für Präventionsprojekte bereit. So etwa in Regensburg, Augsburg und Nürnberg.

Bayerns Politik setzt auf drei Grundsätze

Der politische Ansatz Bayerns kann auf drei Grundsätze reduziert werden. Es geht vor allem um Kontrolle, Fairness und Verantwortung. Glücksspiel darf nur angeboten werden, wenn eine Glücksspiellizenz vorliegt und Werbung nur dann geschaltet werden, wenn alle Vorgaben eingehalten werden.

Fairness bezieht sich auf die Gleichbehandlung von Online Glücksspiel und klassischen Casinos sowie Spielhallen. Spielhallen in Bayern unterliegen längst strengen Vorgaben. Für Online Plattformen sollen vergleichbare Schutzstufen gelten. So zum Beispiel Einsatzlimits, Identitätsprüfung und Sperrdateien.

In Sachen Verantwortung setzt Bayern auf mehr Transparenz. Der Landtag diskutiert über eine Informationspflicht. Betreiber sollen Nutzungsdaten regelmäßig an eine zentrale Landesstelle melden müssen. Auf diese Weise soll Missbrauch und Geldwäsche schneller zu erkennen sein.

Zwischen europäischem Wettbewerb und föderaler Politik

Auf EU-Ebene finden Diskussionen über einheitliche Standards für das Online Glücksspiel statt. Laut der EGBA (European Gaming and Betting Association) konnte die gesamte europäische Online Glücksspielbranche bereits im Jahr 2024 ein Volumen von mehr als € 48 Milliarden erreichen.

Wenn Deutschland den rechtlichen Rahmen stabilisiert, könnte es innerhalb weniger Jahre zu einem der attraktivsten regulierten Märkte Europas werden. Bayern drängt darauf, die Reform mit klaren Kriterien, die auch im europäischen Vergleich bestehen, bis zu Jahr 2026 abzuschließen.

Bayern drängt auf strengere Online Glücksspielregeln

Bayern fordert mehr Transparenz, feste Werbevorgaben sowie Einsatzlimits und zentrale Meldestellen. Diese Faktoren sollen einen besseren Spielerschutz ermöglichen und die Wirtschaftlichkeit der Branche noch weiter verbessern. 

Bereits im Jahr 2024 flossen laut dem Finanzministerium mehr als € 430 Millionen an Glücksspielabgaben ins Land, während 21 % der bayerischen Internetnutzer bereits online spielten. Bayern möchte die bundesweiten Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2026 mitbestimmen.

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