Schwierigkeit |
leicht
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Aufstieg
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42 hm |
Abstieg
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9 hm |
Tiefster Punkt | 609 m |
Höchster Punkt | 650 m |
Dauer
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45 min |
Strecke
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2,7 km |
Geologie erleben um Aschau: Das geologische Fenster an der Prien bei Bach
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Bayerisches Landesamt für Umwelt
Die Tour
Die kurze Wanderung führt von der Tourist-Info Aschau i. Chiemgau zu einem seltenen und interessanten Stück Geologie: Ein "Fenster" lässt in den Untergrund blicken.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Tourist-Info Aschau i. Chiemgau
Ziel
Infotafeln "Geologisches Fenster" und aufgelassener Steinbruch
Weg
Die Wanderung beginnt an der Tourist-Info Aschau i. Chiemgau und folgt dem Grenzenlos-Wanderweg entlang der Prien nach Süden.
Nach Bach führt die Wanderung in das "Fenster von Aschau".
Ein geologisches Fenster wäre gar keine so seltene Sache: Da bräuchte es nur ein Loch in einer Schichtfolge und man schaut durch den Rahmen aus jüngerem Gestein hinunter in eine ältere Schicht. Hier bei Bach liegt aber ein "tektonisches" Fenster vor. Und das ist schon etwas viel selteneres. "Tektonisch" heißt in der Geologie, dass in der Erdkruste Bewegungen stattgefunden haben. Hier im Priental wurden vor Jahrmillionen bei der Alpenbildung zwei Schichtstapel aus Gesteinen übereinandergeschoben. Kurze Konzentration bitte: Ein Schichtstapel mit älteren Ablagerungen unten und jüngeren Ablagerungen oben wird auf einen Stapel gleicher Altersabfolge aufgeschoben. (Solche Schichtstapel, die kilometerweit übereinandergeschoben wurden, nennt der Geologe "Decken".) Hat man nun ein Loch in der oberen Decke und schaut auf das Gestein der unteren Decke, dann - und das ist das Besondere! - liegt in einem Rahmen von älterem Gestein jüngeres Gestein.
Und wie entsteht so ein Loch in der oberen Decke? Hier bei Bach sind die Schichten aufgewölbt, nach oben verbogen, und die Verwitterung hat den herausragenden Teil der oberen Decke abgetragen und dadurch einen Ausschnitt der unteren Decke als "Fenster" freigelegt.
Geotop Deckenüberschiebung an der Prien bei Bach
An der Felswand neben der Straße zeigen sich zuerst rötliche, dünnbankige, stark verfältelte und zerscherte Gesteine. Das sind Mergelkalke (Mergel = Kalk + Ton) des Oberjura (Alter 150 Millionen Jahre) der unteren Decke. Sie wurden durch die Auflast und den Schub der oberen Decke stark verformt.
Dann kommt die deutliche Grenze zwischen der unteren und der oberen Decke - die Überschiebungsbahn. Die Gesteine sind hier durch die Bewegung bis zur Unkenntlichkeit zermahlen.
Darüber liegen massige bis gebankte Gesteine - der Alpine Muschelkalk der oberen Decke. Der Kalkstein des Alpinen Muschelkalks wurde vor etwa 245 Millionen Jahren abgelagert. Angewittert ist das Gestein hell, angeschlagen aber mittel- bis dunkelgrau. Die dunkelgraue Farbe hat der Alpine Muschelkalk von einem leichten Gehalt an Bitumen. Schlägt man zwei Gesteinsstücke aneinander, kann man das auch riechen.
Geopunkt Steinbruch im Alpinen Muschelkalk
Kurz nachdem die Straße die Engstelle verlässt, lädt eine Bank zum Verweilen ein. Auf Tafeln kann die Geologie hier am "Fenster von Aschau" noch einmal nachgelesen werden. Die Wanderung endet an einem aufgelassenem Steinbruch in verfalteten Gesteinen des Alpinen Muschelkalks.