Hochwilde (Hohe Wilde, Cima Altissima) - Überschreitung von der Langtalereck-Hütte und retour

Quelle: DAV Sektion Karlsruhe, Autor: Erik Müller

Langtalereck-Hütte
Hochwildehaus früh morgens
Oberer Gurgler Ferner mit Blick auf Hohe Wilde Nordgipfel
Wegevarianten am Gurgler Ferner (vom Schalfkogel aus gesehen)
Am Gurgler Eisjoch
Abstieg vom Gurgler Eisjoch
Abstieg vom Gurgler Eisjoch im unteren Bereich
Über die Almwiesen der Grupalpe im Pfossentals
Blick vom Meraner Höhenweg zurück zur Grupalpe
Stettiner Hütte
Hohe Wilde Südgipfel von der Stettiner Hütte
Blick ins Pfelderer Tal
Blick in die Texelgruppe
Hohe Wilde Südgipfel
Hohe Wilde Südgipfel
Verbindungsgrat zum Hohe Wilde Nordgipfel
Kletterei am Verbindungsgrat zum Hohe Wilde Nordgipfel
Kletterei am Verbindungsgrat zum Hohe Wilde Nordgipfel
Am Hohe Wilde Nordgipfel
Abstieg vom Hohe Wilde Nordgipfel
Hochwildehaus nachmittags
Drahtseilsanierung 2023
Drahtseilsanierung 2023

Die Tour

Sehr schöne, zum Teil sehr einsame, Hochtour im wilden Gelände mit kurzen Kletterstellen.

1 - 2 Tagestour (Hochtour) im hinteren Ötztal mit Überschreitung des Alpenhauptkamms. Wenig begangen. Übernachtungsmöglichkeiten in der Langtalereckhütte und in der Stettiner Hütte.

Die Überschreitung der Hohen Wilde erfordert Klettern im II-ten Grad im ausgesetzten Gelände.

Info

Schwierigkeit
30°
PD
schwer
Aufstieg
1856 hm
Abstieg
1857 hm
Tiefster Punkt Langtalereck-Hütte
2350 m
Höchster Punkt Hohe Wilde / Cima Altissima
3482 m
Dauer
14:00 h
Strecke
23,0 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Langtalereck-Hütte

Ziel

Langtalereck-Hütte

Weg

Start an der Langtalereckhütte (2430).

Am Hochwildehaus vorbei über einen Steig nach Süden bis zum Beginn des Gletschers.

Je nach Schneeverhältnissen und vorhandener Wegspur kann man nun links oder rechts vom Mitterkamm zum Gurgler Eisjoch/Bankkogeljoch gelangen. Bei guter Wegspur zur Hochwilde empfiehlt es sich die linke Variante zu wählen und vom Punkt 3150 hinüber zu queren.  Das Joch für den Übergang befindet sich beim Punkt 3134 und weist eine Grenzmarkierung (Stange) auf. Der Punkt 3135 ist ein eher für Skifahrer geeigneten Übergang.

Je nach Schneeverhältnissen und Ausrüstung kann nun auf zwei Arten abgestiegen werden. Bei guten Firnverhältnissen und mitgeführtem Steigeisen/Pickel bietet sich ein Abstieg direkt im Firn an (Weiter unten Vorsicht wegen Einbruchgefahr im Bach). Alternativ verlaufen in Abstiegsrichtung rechts Steigspuren und kürzlich (Herbst 2013) erneuerte Sicherungsseile. Unterhalb der Felsen wird nach rechts gequert und auf Steigspuren hinab zur verfallenen Grubalpe (ca. 2512)

Update 2023: Die Sicherungsseile im Abstieg befinden sich zwischenzeitlich in sehr schlechtem Zustand und sollten sehr vorsichtig oder besser gar nicht belastet werden.

Oberhalb des verfallenen Alpgebäudes wendet man sich dann weglos über schöne Almwiesen nach Westen bis man in der Nähe eines weiteren verfallenen Alpgebäudes auf den breiten, viel begangenen, Meraner Höhenweg stößt. Auf diesem geht es dann meistens in Gesellschaft (ab hier ist die Einsamkeit vorbei) zur Stettiner Hütte (2875). Hier empfiehlt sich eine Übernachtung (sofern man nicht sehr früh gestartet und schnell unterwegs ist) oder mindestens ein zweites Frühstück.

Von der Stettiner Hütte steigt man direkt in die Südwestflanke der Hochwilde ein. Auf gut ausgebautem Weg geht es zügig bergauf. Auf knapp 3200 schwenkt der Weg dann aus der Südflanke in Richtung Südgrat ab (früher verlief der Weg weiter in der Südflanke und man ging über den Westgrat zum Gipfel). Ein paar Wegstücke sind mit Seilen ausgestattet.

Vom Südgipfel der Hochwilde, Cima Altissima (3482) hat man sehr schöne Ausblicke. Die Berge der Texelgruppe (Hohe Weisse & Co) sind zwar niedriger aber spektakulär wegen ihren Felsformationen.

Unser Weg verläuft nun nach Norden über den Gipfelgrat. Anfangs Gehgelände über einen Blockgrat. Später dann Kletterei bis zum IIten Grad, zum größten Teil ausgesetzt.

Der meiste Teil des Grates ist mit Stahlseilen versichert. Die Tour ist aber trotzdem keine Klettersteigtour  - Grundkenntnisse in der Seilhandhabung sind notwendig.

Update 2022: Der Grat ist dort, wo geklettert werden muss, inzwischen vollständig mit Stahlseilen ausgestattet.

Recht schnell ist dann auch der Nordgipfel (3461) erreicht welcher auch ein Gipfelkreuz hat. Wenn auf dem Gipfelgrat schlechte Verhältnisse herrschen und gesichert werden muss, verlängert sich die Überschreitung deutlich.

Vom Nordgipfel steigt man noch ein kurzes Stück über den Grat bis man auf den Gletscher kommt. Auch hier gibt es Stahlseile. Über einen Felskopf etwas steiler hinunter. Es empfiehlt sich, schon vorher die Steigeisen anzulegen, da weiter unten ein Eisfeld/Firn kommt.

Die letzten Meter auf das Eisfeld hinunter waren bis Oktober 2023 nicht über Stahlseile versichert. Inzwischen sind die Versicherungen weiter herunter gezogen geworden - die Autoren der Beschreibung sind das aber noch nicht gegangen.

Update 2023: Die Obergurgler Bergführer haben im Oktober 2023 im Aufstieg zu Nordgipfel die Stahlseilversicherung sowie Steighilfen erneuert und ergänzt (siehe Bild).

Am Ende sind die Steigeisen sinnvoll, deshalb schon vorher anlegen.

Vom Eisfeld hinunter über Felse und dann auf den Gurgler Ferner. Auf diesem (meist über guter Spur) zurück am Hochwildehaus/Fidelitashütte vorbei bis zur Langtalereckhütte (2430).

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Anreise mit der Bahn (ÖBB) bis Ötztal Bahnhof. Anschließend mit den Ötztaler Verkehrsbetrieben (Linie 8352) nach Obergurgl. Von dort zu Fuß auf die Hütte. Weitere Infos unter: www.postbus.at, www.oebb.at, www.vvt.at

Anfahrt

Auf der A12 (Inntalautobahn) bis zur Ausfahrt Ötztal. Weiter auf der B186 Ötztalstraße bis Zwieselstein. Dort links halten und hinauf bis an den Ortseingang von Obergurgl.

Weitere Informationen

Die Tour kann auch als Tagestour gemacht werden, wenn man früh startet, schnell unterwegs ist und die Wetterverhältnisse stabil sind.

Update 2018: Ab Sommer 2018 ist wieder ein geregelter Übernachtungsbetrieb auf der Stettiner Hütte möglich. Es stehen sowohl Plätze in der provisorischen Hütte als auch Plätze in Holzpavillons zur Verfügung.

Ausrüstung

Pickel/Steigeisen/Seil/Spaltenbergungsmaterial

Sicherheitshinweise

Die Tour sollte nicht bei schlechter Sicht gegangen werden. Auf dem Gletscher gibt es immer noch Spalten, deshalb anseilen.

Je nach Zeitkontingent sollte eine Übernachtung auf der Stettiner Hütte in Betracht gezogen werden.

Die Tour ist keine Klettersteigtour - Grundkenntnisse in der Seilhandhabung sind notwendig.

Update 2023: Die Sicherungsseile im Abstieg vom Bankkogeljoch (Punkt 3134) befinden sich zwischenzeitlich in sehr schlechtem Zustand und sollten sehr vorsichtig oder besser gar nicht belastet werden.

Update 2022: Der Verbindungsgrat Süd-Nordgipfel ist dort, wo geklettert werden muss, inzwischen vollständig mit Stahlseilen ausgestattet.

Update 2023: Die Obergurgler Bergführer haben im Oktober 2023 im Aufstieg zu Nordgipfel die Stahlseilversicherung sowie Steighilfen erneuert und ergänzt (siehe Bild).

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