in der bruchzone | Virtueller Erzählweg | Literaturfest Kleinwalsertal

Quelle: Kleinwalsertal, Autor: Kleinwalsertal Tourismus eGen

Mittelberg - Zaferna
Blick ins Wildental mit den drei Schafalpköpfen

Die Tour

Ein Projekt im Rahmen des Literaturfest Kleinwalsertal. Sarah Rinderers Texte laden zu einem besonderen Lese- und Wandervergnügen ein. Ihr virtueller Erzählweg umfasst mehrere Stationen im Kleinwalsertal. Erwandern Sie die Geschichte zu Fuß oder digital. 

Von Vorarlberg aus betrachtet ist das Kleinwalsertal wie eine Insel. Auch ich habe die letzten sechs Monate auf einer Insel verbracht. Wo im Kleinwalsertal die Berge sind, sah ich in Island das Meer. Auf der Suche nach Berührungspunkten der beiden Landschaften habe ich die Wanderroute vom Parkplatz in der Nähe von Hveragerði nach Reykjadalur in Südisland maßstabsgetreu ins Kleinwalsertal übertragen.

Los geht es  "am parkplatz"
das auto abstellen               
       rechts ein oldtimerbus               
       links ein geländewagen
reifen          
schulterhoch eingetrocknete schlammspritzer
im rückfenster
der wetterbericht am smartphone               
         teils bewölkt                     
                keine sturmwarnung
den rucksack vom beifahrersitz nehmen               
          die schleifen der wanderschuhe                
          enger ziehen
im blick zurück               
           das kurze aufblinken 
der scheinwerfer                
            beim zusperren des autos

Der Straße entlang folgen bis zur Walmendingerhornbahn "wo der pfad beginnt"
eine informationstafel
blaustichige umgebungskartografie             
            in unterbrochenen linien
den weg vermessen             
             vier handbreiten sind es
bis ins rauchtal
wo der anstieg beginnt
eine brücke              
             ohne geländer

Nach dem Frisör links abbiegen und den "Schützabühl" hochgehen... "im rücken"
vereinzelte schneefelder                            
              außer atem
loses gemisch
aus farbpigmentteilchen
der noch fremden sprache         
               ein geschmack
auf der zunge         
                mit betonung auf 
der ersten silbe         
                 im linienverlauf eines seitentals
ein wenig ro-sa                      
                 sogar

Weiter nach oben, vorbei an der kleinen Hütte... "und gegenüber"
nur die weichheit kahler hänge       
            bäume
gibt es hier schon lange             
            keine mehr

Unter dem Zafernalift hindurch, "nach der kurve"
sehnsuchtsschwindlig
mit den schuhspitzen vor bis 
an die schluchtkante
schmales rauschen eines wasserfalls
die flusslinie verläuft sich
südlich 
in heller weite
in blassen schattierungen            
             die küste                 
                  das meer

Vorbei an der Sonnaalp, "durch den Fluss"
aufpassen            
            nicht auszurutschen
auf nassen steinen           
           dunkelgrün an den rändern                        
                      vom moos
auf der anderen seite                 
                       grober schotter
die kanten durch die dicken                 
sohlen der wanderschuhe spüren

Dem Weg eine Weile folgen und dann "neben dem wegrand"
HÆTTA
DANGER              
              ein quadratisches schild               
              mit großbuchstaben
ACHTUNG             
               daneben rote konturenzeichnung              
               eines thermometers
FARE             
                100° C
PERICOLO

Kurz vor dem Heuberglift, "nicht weit"
vom weg entfernt                                              
                                       raucht es
aus der nähe erst           
                      das loch in der erde erkennen
kochender vulkanschlamm darin           
                      zähflüssiges aschgrau        
tonpartikel            
                       aus der tiefe

Bis zum Schöntallift, an der Talstation links, den kleinen Weg "entlang"
an feuchten felsen
holzstegschritte
hell und erst vor kurzem
neu verlegt
leises klicken           wenn              
                   das kochende wasser
den stein                         
                 von innen berührt

"darunter"
pastell     rost        
          blau     braun
farb     schlamm                     
                          becken
erd     risse
spalten     kruste                
                         auf
bruch       
       zone              
lau                   warm               dampf                   atmet
an der oberfläche
schmeckt das neue noch
feucht und ein wenig                                              
                     nach schwefel

ein paar schritte weiter
ist der steg         
               gänzlich in weißen dampf 
gehüllt                             
                        nicht mehr sehen können                 
wo es hingeht

Über die Schwarzwassertalstraße, zu den Kessellöchern, zur Brücke "ganz nah"
als sich der dampf lichtet
holzwände    
           dunkler abdruck
die erinnerung an ein
            feuchtes badetuch
an ein paar stellen
            ist das flusswasser
mit steinen
             zu kleinen becken gestaut
den rucksack abstellen
             hinterm steg
die schleifen der wanderschuhe lösen
moosweich unter nackten fußsohlen
kalte zehen im wind
             die jacke ausziehen
              den pullover

Hinunter zum Wasserfall, ans Wasser, "an der haut"
warme strömung
sich in den fluss hineinlegen
kleine bläschen
                   wo die hände 
den grund berühren
glänzendes moos der flussbänke
nassgrün      sattorange
                     rauch der über der wasseroberfläche schwebt
      aus dem tal
                              hinauszieht
   das eigene auto wird
               das letzte sein
   auf dem parkplatz
             nur sechs minuten
    fahrtzeit sind es
                        bis hveragerði

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
218 hm
Abstieg
231 hm
Tiefster Punkt 1191 m
Höchster Punkt 1422 m
Dauer
1:44 h
Strecke
5,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Mittelberg

Ziel

Hirschegg

Weg

Die Route führt vom Parkplatz in der Moosstraße, zum Schützabühl und dort über einen Aufstieg zum Oberen Höhenweg. Dem Schöntalweg folgend bis hinter den Schöntallift geht es links auf einem Fußpfad weiter. Bei der nächsten Abzweigung rechts gelangt man auf die Schwarzwassertalstraße und zur Schröflesäge. Über einen Fußpfad in Brückennähe erreicht man die so genannten Kessellöcher.

Ab der Haltestelle "Klettergarten" gibt es eine Rückfahrmöglichkeit mit dem Bus.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Lassen Sie Ihr Auto doch einfach stehen!

Es besteht die Möglichkeit den Walserbus für die Anfahrt zu nutzen. Die Buslinie 1 fährt den Ort Mittelberg an. Für diese Tour steigen Sie an der Haltestelle "Mittelberg" aus. Rückfahrt mit der Linie 5.

>>> Fahrplan Walserbus

Anfahrt

Die meisten Anreisewege aus Deutschland treffen in Ulm aufeinander und führen weiter auf der A7. Beim Autobahndreieck Allgäu über das Teilstück der A980 bis zur Anschlussstelle Waltenhofen und auf der vierspurigen B19 über Sonthofen und Oberstdorf ins Kleinwalsertal. Aus Österreich (Vorarlberg) und der Schweiz erreichen Sie das Kleinwalsertal über den Bregenzerwald (Hittisau) – Riedbergpass – Fischen – Oberstdorf. Von Tirol kommend führt der schnellste Weg über die A7 nach Kempten und weiter auf der B19 Richtung Oberstdorf. Für die Fahrt ins Tal benötigen Sie keine Autobahn-Vignette.

Parken

Kostenpflichtiger Parkplatz am Ausgangspunkt

Weitere Informationen

Wie erlebst Du die Natur bewusst?

Die Natur ist so viel mehr als die Kulisse für unvergessliche Bergerlebnisse. Sie ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Sie stellt Trinkwasser bereit und versorgt uns mit hochwertigen Lebensmitteln. Nicht nur liefert sie wertvolle Rohstoffe, sondern sie schützt auch vor Lawinen und Muren und reguliert das Klima. Wir haben es in der Hand, die Natur in all dem, was sie für uns leistet, zu unterstützen. Eines steht fest, gemeinsam können wir mehr erreichen:

Respektvoll in der NATUR – BEWUSST miteinander – weitsichtig ERLEBEN

Respektvoll in der NATUR

Durchatmen und auftanken, draußen unterwegs sein und sich frei fühlen. Genießen wir die Natur, sind wir im Wohnzimmer von scheuen Tieren und seltenen Pflanzen zu Gast. Verhältst Du Dich respektvoll, teilen sie auch in Zukunft ihren Lebensraum gerne mit Dir.

Auf Wegen und markierten Routen bleiben

Wenn Du den ausgewiesenen Wegen und Routen folgst, kommst Du mit Sicherheit zu neuen Lieblingsplätzen. So respektierst Du auch Schongebiete, denn viele Tiere und Pflanzen brauchen besonderen Schutz. Vor allem im Winter kostet jede Störung den Wildtieren unnötig Kraft, die sie zum Überleben brauchen.

Dämmerungs- und Nachtzeiten meiden

Die Morgen- und Abendstunden sind die Zeit, in der die meisten Wildtiere auf Nahrungssuche sind. Werden sie dabei gestört, geraten sie in Stress, der für sie besonders im Winter lebensbedrohlich sein kann. Wenn es sich mal nicht vermeiden lässt, bitte auf dem markierten Weg bleiben, keine helle Stirnlampe nutzen und ruhig verhalten.

Sauber bleiben & Müll mitnehmen

Es versteht sich von allein: Müll nimmt man wieder mit, am Berg und im Tal. Bitte auch biologische Abfälle, denn in der Höhe werden sie viel langsamer kompostiert. Zuhause oder in Deiner Unterkunft kannst Du den Müll richtig entsorgen – bitte denk daran, im Kleinwalsertal gibt es keine Mülleimer im öffentlichen Raum.

Auf der Naturtoilette

Wenn Du ein stilles Örtchen suchst, dann bitte mindestens 50 m von Gewässern entfernt. Exkremente vergraben oder mit einem großen Stein verdecken. Laub oder Recycling-Toilettenpapier verwenden und das Papier im Müllbeutel wieder mitnehmen.

Mit Hund auf Tour

Hast Du Deinen vierbeinigen Partner immer unter Kontrolle, auch wenn er Murmeltiere, Rehe oder andere Wildtiere in die Nase bekommt? Folgt der Hund seinem Jagdtrieb, bleibt Wildtieren nur die Flucht. An der Leine seid ihr beide auf der sicheren Seite. In der Nähe von Weidevieh Hunde an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: sofort ableinen. Im Tal gibt es zahlreiche Hundestationen für die Entsorgung der Hundebeutel. Die Land- und Alpwirte danken es Dir, denn Kot auf Wiesen und Feldern verunreinigt das Futter und macht das Weidevieh krank.

 

BEWUSST miteinander

 

Rücksicht auf andere nehmen

Jeder liebt es, ein besonderes Fleckchen Erde für sich zu genießen. Meist sind wir aber nicht allein unterwegs. Kein Problem, denn Platz ist genug. Zeit lassen, entgegenkommend den Weg frei machen, unterstützen, wenn jemand Hilfe braucht und in jedem Fall ein Lächeln schenken. So stehen dem freundlichen Miteinander und einem entspannten Naturgenuss nichts im Wege.

Erhalt der Kulturlandschaft wertschätzen

Alpine Landschaften berühren durch ihre Gegensätzlichkeit: Imposante Gipfel und natürliche Wälder wechseln sich ab mit sanften Tälern, gepflegten Wiesen und Weiden. Auch im Kleinwalsertal ist diese reizvolle Landschaft auf drei Höhenlagen kein Zufall, sondern das Ergebnis eines Zusammenspiels von Natur- und Kulturlandschaft. Dahinter steckt die Arbeit von Landwirten, Alp- und Forstwirtschaft sowie Jägern. Mit ihrer Arbeit sorgen sie dafür, dass die Attraktivität des Erholungs- und Freizeitraums sowie die Artenvielfalt bewahrt werden. Danke sagen wir bereits, wenn wir auf markierten Wegen bleiben und regionale Produkte genießen.

 

Weitsichtig ERLEBEN

 

Sicher auf Tour – für Dich und andere

Egal, ob im Winter auf einer Ski- oder Schneeschuhtour oder im Sommer auf einer Bergtour, wer im alpinen Gelände unterwegs ist, muss sich gut vorbereiten. Dazu gehören eine sorgfältige Information und Tourenplanung ebenso wie die richtige Ausrüstung. Alpine Gefahren korrekt einzuschätzen erfordert viel Wissen und Erfahrung. Warum nicht von Profis lernen und mit einem der erfahrenen Guides auf Tour gehen?

Ausrüstung

NOTRUF:
140 Alpine Notfälle österreichweit
144 Alpine Notfälle Vorarlberg
112 Euro-Notruf (funktioniert mit jedem Handy/Netz)

 www.vorarlberg.travel/sicherheitstipps

Auf dem Weg entdecken

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