Kloster Kremsmünster

Quelle: Benedikt be-WEG-t, Autor: Johannes Maier

Innenhof des Benediktinerklosters Kremsmünster

Beschreibung

Das Kloster Kremsmünster, 777 von Herzog Tassilo III. gegründet, ist eines der mächtigsten Klöster in Österreich. Es beherbergt das "Guntergrab", den Tassilokelch. Die Stiftskirche ist dem Weltheiland geweiht.

Das Kloster Kremsmünster wurde 777 vom Bayrischen Herzog Tassilo III. gestiftet, nachdem sein Sohn Gunther bei der Jagd durch einen Eber tödlich verletzt wurde. Hintergrund war jedoch die weitere Kolonisation des auch von Slawen besiedelten Gebietes. Zahlreiche Bischöfe und Grafen nahmen an der Gründungszeremonie teil. Das „Gunthergrab“ befindet sich übrigens in der südlichen Turmkapelle der mächtigen Stiftskirche und besteht aus einem Kenotaphen aus weißer Nagelfluh mit einer Deckplatte aus 1304. Gunther ist in ein farbenprächtiges, romanisches Röhrengewand gehüllt.

Die mächtige Klosteranlage mit einer Länge des Südflügels von 290 m, eine der größten Österreichs, wurde mehrmals umgebaut. Unter den Baumeistern von Carlo Antonio Carlone und Jakob Prandtauer erhielten die Gebäude das heutige Aussehen im Barockstil.

Die Kirche brannte mehrmals ab. 1232 begann der Bau der heutigen, von Anfang an dem Weltheiland geweihte Kirche, im 11. Jahrhundert kam der Hl. Agapitus dazu. Die ursprünglich gotische Kirche wurde 1277 zum 500jährigen Jubiläum der Stiftsgründung geweiht. Die gotischen Türme folgten erst 200 Jahre später. Von Anfang des 17. Jahrhunderts bis ca. 1730 wurde die Kirche in mehreren Phasen barockisiert. Auffallend sind die vielen Stuckarbeiten im ganzen Innenraum und die flämischen Goblins, die nun ständig die Säulen schmücken. Die Stiftskirche St. Agapitus ist 78 Meter lang, 21 Meter breit und das Hauptschiff 18 Meter hoch.

Das Kloster Kremsmünster ist natürlich reich an vielen Kunstschätzen. Neben der Bibliothek mit seinen 160.000 Beständen ist vor allem der Tassilokelch, eine Schenkung des Herzogs Tassilo III. und seiner Gemahlin Liutberga um 780 aus Anlass der Gründung, das Kostbarste des Stiftes. Der berühmte Kelch ist in der Schatzkammer verwahrt.

Eine Besonderheit ist die Sternwarte von Kremsmünster, eigentlich der „Mathematische Turm“. Er gilt mit seinen 51 m Höhe als eines der ersten Hochhäuser Österreichs (1758) und in ihm wirkten bekannte Astronomen. Heute ist ein Wissenschaftsmuseum untergebracht und die Warte kann auf durchgängige Temperaturaufzeichnung seit 1767 verweisen, was keine Wetterstation der Welt hat.

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