Nockspitze bis zur Hochtennspitze - über die Felsgipfel der Kalkkögel

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Das weitläufige Plateau unterhalb des Birgitzköpfl. Darüber erhebt sich die steile Westflanke der Nockspitze.
Das Birgitzköpfl mit der Marchreisenspitze im Hintergrund.
Blick vom Birgitzköpfl auf die Nockspitze. Nicht mehr weit ist es bis zum Birgitzköpflhaus.
Tiefblick von der Nockspitze auf das Tiroler Oberland. Am unteren Bildrand ist die Birgitzer Alm gut erkennbar.
Grandioser Blick von der Nockspitze auf die "Dolomiten Nordtirols" mit dem Lizumer Kar. Markant ragt die Marchreisenspitze empor.
Steil und ausgesetzt führt das letzte Drittel zum Ampferstein. Die Mitnahme eines Klettersteigsets wird wenig Erfahrenen angeraten.
Wuchtig steht die Marchreisenspitze dem Ampferstein gegenüber.
Am Gipfel der Marchreisenspitze. Blick zurück auf Ampferstein und Nockspitze. Die Tafel mit dem "Lustigen-Bergler-Steig" weist darauf hin, dass der Steig nur von Geübten begangen werden soll.
Die Kalkkögel bieten ein unbeschreibliches Gipfelpanorama.
Abschüssig ist der Abstieg von der Marchreisenspitze.
Die Kalkkögel bieten landschaftlich ein ungemein kontrastreiches Bild.
Mit dem Erreichen der Malgrubenscharte, sind die schwierigsten alpinen Herausforderungen gemeistert.
Felsnadeln bilden eine einzigartige Hochgebirgslandschaft. Dahinter ragt die Nockspitze empor. Links unten die Schneiderspitze mit dem markanten Plateau.
Die Hochtennspitze ist im Gegensatz zum Ampferstein und Marchreisenspitze ohne alpintechnische Schwierigkeiten zu erreichen.
Blick von der Hochtennspitze auf Malgruben- und Marchreisenspitze.
Auch im westlichen Teil der Kalkkögel gibt es interessante Gipfelbesteigungen.
Über den Rücken erfolgt der Anstieg auf den Widdersberg.
Blick vom Widdersberg zur Nockspitze. Linkerhand ist das Birgitzköpflhaus gut erkennbar. Rechts unten ragt die Schneiderspitze, der letzte Gipfel in diesem Reigen, empor.

Die Tour

Nur unweit von der Landeshauptstadt Innsbruck entfernt, erheben sich unzählige Gipfel, Felszacken und Felsnadeln der Kalkkögel in den Himmel. Die Bergtour, die auch leichte Klettersteigabschnitte aufweist ist durchwegs anspruchsvoll, verlangt zudem eine sehr gute Kondition, Ausdauer und Trittsicherheit. Auf dieser Bergtour überschreiten wir sieben Gipfel sowie einige Scharten und Jöcher. Die Ausblicke auf die umliegende Bergwelt ist grandios, stehen doch die Kalkkögel recht isoliert zwischen dem Tiroler Inntal und dem Stubaital.

Die Berg- und leichte Klettersteigtour führt anfangs sanft über die Birgitzer Alm zum Birgitzköpflhaus. Über den Normalweg erreichen wir die Nockspitze (= Saile). Steil aber ungemein aussichtsreich ist der Anstieg vom Halsl über die klettersteigähnliche Route auf den Ampferstein. Ebenso anspruchsvoll die Überschreitung bis zur Marchreisenspitze. Der Abstieg bzw. Weiterweg zur Malgrubenscharte erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der weitere Verlauf zur Hochtennspitze als auch zum Widdersberg ist unschwierig. Etwas kraftraubend ist der nochmalige Anstieg zur Schneiderspitze. Der weitere Abstieg führt wiederum zum Halsl und anschließend in Richtung Axamer Lizum bis zur Einmündung in den Steig der zur Birgitzer Alm führt. Der Abstieg zum Ausgangspunkt verläuft über die breite Waldschneise bzw. im unteren Abschnitt über den in direkter Linie hinunterführenden Fußweg.

Autorentipp

Ein früher Aufbruch wird angeraten, da sich die Südseite der Kalkkögel stark aufheizt.

Wunderschöne Herbsttour, sofern die Berggipfel noch schneefrei sind.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
2230 hm
Abstieg
2230 hm
Tiefster Punkt Parkplatz Birgitzer Alm
1357 m
Höchster Punkt Marchreisenspitze
2620 m
Dauer
9:00 h
Strecke
23,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplätze Ausgangspunkt Birgitzer Alm (1356 m)

Ziel

Parkplätze Ausgangspunkt Birgitzer Alm (1356 m)

Weg

Vom Parkplatz oberhalb des Gh. Adelshof wandern wir bis zum Beginn der Forststraße (im Winter Rodelbahn), folgen aber nicht dieser, sondern zweigen am Beginn (kleiner Parkplatz) rechterhand ab und folgen dem Fußweg Nr. 22 in direkter Linie bis zum Hüttenboden mit dem großen Kreuz. Das ist auch der Beginn der breiten Waldschneise. Über diese in gerader Linie durchwegs sanft linksseitig empor zur Birgitzer Alm (1808 m). An dieser vorbei, führt uns der sanfte Anstieg über das weite Plateau zum unscheinbaren Gipfel des Birgitzköpfl (1982 m). Wenige Meter steigen wir vom Gipfel mit Kreuz ab und folgen dem breiten Kamm zum Birgitzköpflhaus (2035 m; geschlossen). Wir folgen nun dem Steig westlich der Nockspitze, queren die Lawinengalerien (Weg Nr. 111) und gelangen zu einem Kreuzungspunkt. Über den zum Teil rutschigen Kalkschotter erreichen wir auf dem Steig Nr. 112 schon bald das breite Gipfelplateau und schließlich den Gipfel der Nockspitze mit dem großen Kreuz. Der Abstieg erfolgt bis zum Kreuzungspunkt gleich wie der Aufstieg. Ab hier steuern wir aber in südlicher Richtung das Halsl (1992 m) an. Vom Joch nun in direkter südlicher Richtung über den "Lustigen-Bergler-Steig" immer steiler werdend bis unter die Ostflanke des Ampfersteins. Das Gelände wird dabei immer anspruchsvoller und im oberen Abschnitt sind auch Seilsicherungen zur Überwindung der Felsstufen vorhanden. Vom Gipfel des Ampfersteins erfolgt ein kurzer steiler Abstieg über den Rücken bis zum Beginn der Schotterreise. Ein Felsriegel, der den Weiterweg zu versperren scheint, muss durch einen Kamin überklettert werden, wobei dieser Abschnitt mit Seilen gesichert ist. Etwas ausgesetzt folgen wir dem Steiglein und erreichen einen markanten schluchtähnlichen Einschnitt. Steil und brüchig steigen wir durch die Schlucht mittels helfender Seilsicherung steil bergan und folgen im weiteren Verlauf dem Steig bis zum Gipfel der Marchreisenspitze (2620 m). Den Abstieg wählen wir über die abschüssige West- und Südseite. In zahlreichen Kehren geht es über steiles Gelände hinunter, um dann immer wieder in leichtem Auf und Ab bis zur Malgrubenscharte (2401 m) versicherte Stellen überwinden zu müssen. Wir steigen von der Scharte nicht ins Lizumer Kar ab, sondern folgen dem Steig auf der Südseite in westlicher Richtung bis zur Abzweigung Hochtennspitze, die wir nach einem 200 Höhenmeteranstieg unschwierig erreichen. Unterhalb des Gipfels folgen wir dem Steig in nordwestlicher Richtung anfangs über abschüssiges Gelände. Über einen Rücken erreichen wir ein aussichtsreiches Plateau, wo wir rechterhand in den Steig Nr. 16 bzw. 111 zum Widdersbergsattel abzweigen. Den Widdersbergsattel (2262 m) erreichen wir nach einem kurzen Abstieg und nochmaligen Aufstieg durch das weitläufige Kar der Lizumer Grube. Über den breiten Grasrücken steigen wir in wenigen Minuten zum Gipfel des Widdersberg (2327 m) auf. Vom Gipfel zurück zum Sattel, zweigen wir linkerhand ab und wandern durch das wunderschöne Lizumer Kar bis auf ca. 2080 m (Schilder).  Bei der Weggabelung wählen wir den Steig unterhalb der Marchreise und Ampferreise in nordöstlicher Richtung hinauf zur Schneiderspitze. Für den Anstieg zum Sattel (Nr. 16/111) sind knapp 80 Höhenmeter zu überwinden und der weitere weglose Anstieg über alpine Grasmatten zum Gipfel der Schneiderspitze (2156 m) ist nur noch eine Draufgabe. Zurück über das Plateau, führt uns der Steig in ca. 15 Minuten zum Halsl (1992 m) Wir folgen nun dem Steig oberhalb des Grabens bis zum markanten Lawinendamm (Steig Nr. 12). Über diesen steigen wir nochmals wenige Meter auf, um in den Steig zur Birgitzer Alm einzumünden. Nach einem kurzen Aufschwung, führt der Steig Nr. 23 beinahe in ebener Querung zur Birgitzer Alm (1808 m). Den Abstieg zum Ausgangspunkt wählen wir wiederum über die breite Schneise bis zum Hüttenboden mit seinem großen Kreuz und in weiterer Folge über den direkten Fußweg Nr. 22 bis zum Parkplatz.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Anfahrt von Innsbruck Hbhf. mit dem Postbus 404 bis zur Haltestelle Axams Terminel Kögele. Weiter mit dem Postbus 411 von Axams Kögele bis zur Hst. Birgitzer Alm. Weitere Infos: www.postbus.at

Anfahrt

Von Westen und Osten auf der Autobahn A12 bis zur Ausfahrt Zirl/Kematen/Garmisch-Partenkirchen/Seefeld. Weiter in südlicher Richtung auf der Sellrainer Landesstraße L13 bis zur Abzweigung Axams. Über die Axamer Landesstraße L394 nach Axams. Beim Kreisverkehr die zweite Ausfahrt in Richtung Axamer Lizum (Kögelestraße) wählen. Bei der folgenden Kreuzung rechterhand auf der Olympia- und später auf der Hoadlstraße bis zu den Parkplätzen oberhalb des Gh. Adelshof.

Von Westen und Osten auf der Bundesstraße B171 bis zur Abfahrt in Richtung Kematen. Weiter wie oben beschrieben.

Parken

Gebührenpflichtige Parkplätze (Ausgangspunkt Birgitzer Alm) kurz nach dem Gasthof Adelshof.

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeit: Gh. Adelshof (1315 m): Tel. +43/(0)5234/68176, E-mail: kontakt@adelshof.at, www.adelshof.at

Einkehrmöglichkeit: Birgitzer Alm (1808):  Tel. +43/(0)5234/20702, E-mail: info@birgitzeralm.at, www.birgitzeralm.at 

Ausrüstung

Normale Bergausrüstung mit knöchelhohen Bergschuhen. Die Mitnahme eines Klettersteigsets sowie Helm wird angeraten.

Genügend Flüssigkeit mitnehmen, da es ab der Birgitzer Alm keine Quellen oder Bäche mehr gibt.

Sicherheitshinweise

Die Berg- und mitunter auch Klettersteigtour über zahlreiche Gipfel und Jöcher der Kalkkögel darf keinesfalls unterschätzt werden. Erfahrene Alpinisten überwinden die seilversicherten Stellen ohne Klettersteigset. Für weniger Geübte wird die Mitnahme eines Klettersteigsets angeraten.

Die Tour ist sehr lange und erfordert neben Trittsicherheit eine sehr gute Kondition und Ausdauer.

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