Nordwaldkammweg Tour 1 Hochstein - Schöneben

Quelle: Alpenverein Freistadt, Autor: Gerd Simon

Dreisesselfelsen 1312m
Blick in Richtung Plöckenstein nahe der Zwieselhütte
Abzweigung des direkten Fußwegs von der Zwieselhütte zum Plöckenstein - weiter auf der Forststraße bleiben
Der letzte Teil des Rückwegs folgt dem Nordwaldkammweg mit seiner typischen Markierung
Zwieselhütte
Zollhaus Holzschlag
WC bei Zollhütte Holzschlag
Naturfreunde-Denkmal bei der Zollhütte Holzschlag
Dreisesselberghaus
Blick von Holzschlag zum Plöckenstein
Gasthaus zum Überlebn Holzschlag
Gasthaus zum Überleben Holzschlag
Tourstartpunkt Hochstein (1.332m)
Neumann-Kapelle beim Hochstein
Für am Nachmittag Anreisende bietet des Dreisesselberg-Schutzhaus auch ein Quartier.
Jugendherberge Holzschlag - Schigebiet Hochficht
Das Gasthaus zum Überleben besticht mit einem Bier aus bayrischen Landen und einer Kistensau.
Schigebiet Hochficht
Blick vom Stinglfelsen nach Westen
Stinglfelsen beim Hochficht
Hochficht
Hochficht, Nordwaldkammweg Nähe Stinglfelsen
Hochficht
Hochseilgarten Schöneben
Kontrollstelle Schöneben - Hotel inns holz
Holzausstellung Schöneben
Nordwaldkammwegführer

Die Tour

Der Nordwaldkammweg ist ein technisch leichter Wanderweg am Nordkamm des Mühlviertels, der markierte Wege in Deutschland, Österreich und Tschechien umfasst und rund 14 Tage Wandervergnügen bedeutet. Am Hochstein (1.332 m ) in Bayern beginnt die erste Tagestour des Weitwanderweges Nordwaldkammweg. 

Der Nordwaldkammweg ist der älteste Weitwanderweg Österreichs. Mit seiner typischen blau-weißen Kammmarkierung ist er Nachfolger und Teil des Kammweges des Böhmerwaldbundes aus 1908, der damals in Rosenberg an der Moldau begann und entlang der tschechischen Grenze über das Erz- und Riesengebirge bis Polen führte.

2012 wurde der klassische Nordwaldkammweg vom Dreisesselberg in Bayern zum Nebelstein im Waldviertel um einen Rückweg, den Nordwaldkammweg II erweitert, der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs das Grüne Band Europas nutzt.

Der erste Tag für am Hauptkamm bei bester Aussicht vorbei am Naturschauplatz Steinernes Meer bis zum Schigebiet Hochficht und weiter bis zum Pass Schöneben.

Für die Begehung des Nordwaldkammweges besteht die Möglichkeit, Abzeichen zu erwerben. Dazu ist an den Kontrollstellen ein Stempel im Stempelbuch samt Bestätigung mit Datum und Unterschrift des Beherbergungsbetriebes oder Tourismusbüros vorgesehen. Wenn keine Möglichkeit für den Stempel mit Bestätigung besteht, kann auch ein Selfie gemacht werden (Datum einblenden). Wird die Begehung des Weges unterbrochen, ist die Kontrollstelle mit neuem Datum nochmals zu stempeln.

Kontrollstellen Klassischer Nordwaldkammweg Tour 1:

 1. Dreisesselberg-Schutzhaus

2. Hochficht: Gasthaus zum Überleben oder Schöneben: Böhmerwaldhorst  oder Hotel InnsHolz

Autorentipp

Die Begehung des Nordwaldkammweges ist eine gute Trainingsmöglichkeit, um die Ausdauer für mehrtätige hochalpine Touren zu trainieren. Aber auch die Genusswanderer kommen wegen zahlreicher alter Stätten und guter Mühlviertler und tschechischer Lokale auf ihre Rechnung, sofern sie nicht coronabedingt geschlossen sind.

Info

Aufstieg
753 hm
Abstieg
915 hm
Tiefster Punkt 884 m
Höchster Punkt 1315 m
Dauer
7:00 h
Strecke
23,7 km

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Hochstein in Bayern

Ziel

Schöneben

Weg

Der Nordwaldkammweg ist ab dem Hochstein mit dem Kammweglogo markiert. Die Borkenkäfer vom Nationalpark Sumava und der Sturm Kyrill haben 2007 dafür gesorgt, dass vom Hochstein heute eine perfekte Aussicht herrscht. Hier war einmal Hochwald. Die Nepomuk-Kapelle unter dem Gipfel erinnert an Bischof Johann Nepomuk Neumann (1811 – 1860), einem „großen Sohn des Böhmerwaldes“, geboren in Prachatice, Bischof von Philadelphia und 1977 heilig gesprochen. Nicht weit weg steht das Dreisesselberghaus, das leider aus feuerpolizeilichen Gründen keine Unterkunft mehr bietet.

Nach einem kurzen steileren Stück Asphalt trennen sich bei einer Waldinformationsstation (bei N 48° 46,756, E 13° 48,338‘) der klassische Nordwaldkammweg und der Nordwaldkammweg II, unser Rückweg, der über den Hochkamm vom weiter östlich gelegenen  Dreiländereck / Trojmezí kommt. Der erste Abschnitt des Nordwaldkammweges verläuft auf dem „Adalbert Stifter Weg“. Nach etwa einstündiger Gehzeit vom Dreisesselberg (auch dort war einmal Hochwald) gelangt man zum „Steinernen Meer", einer natürlichen, etwa 9 ha großen Granit-Blockhalde. Der Weg überquert dieses, in einmaliger Weise von Latschen besetzte Naturdenkmal, von dem sich ein weiter Ausblick nach Süden darbietet, der tief unten die Ortschaft Schwarzenberg erkennen lässt.

Wieder in Hochwaldresten weiter verlaufend, mündet der Weg nach kurzer Zeit in den sogenannten „Seesteig“ ein, der nach einer scharfen Rechtskehre weiter begangen wird - linker Hand führt der Seesteig nach etwa 8 Minuten Gehzeit auf bayrischer Seite zum Dreiländereck, dem Grenzpunkt zwischen Bayern, Böhmen und Österreich, der am NWKW II liegt. Es ist ein beliebter Tagesausflug vom Dreiländereck wieder zurück zum Dreisesselparkplatz zu gehen.

Dem Seesteig weiter folgend wendet sich dieser nach einer neuerlichen Linkskehre in die entgegenge­setzte Richtung, am „Kleinen Steinernen Meer" vorbei, zum „Salz­steig", dem alten Handelsweg von der Donau zur Moldau. Der Nordwaldkammweg erreicht nunmehr den Grenzübergang zwischen Bayern und Österreich, über den sogenannten Gegen­bach. Hier mündet der von Oberschwarzenberg mit dem Nordwaldkammweglogo bezeichnete Aufstieg ein. Dieser wird auch vom Natura Trail genutzt.

Wir bleiben auf dem Nordwaldkammweg, den Hang in östlicher Richtung bergauf querend, früher war es der Salzsteig, ca. eine halbe Stunde weiter bis zur Zwieselhütte (SOS 2, Notunterkunft, N 48° 45.815‘, E 13° 51.250‘). In 40 Minuten ist von hier der Plöckenstein/Plechý (1 378 m) zu besteigen. Bei der Zwieselhütte treffen wir auf eine Forststraße mit Radweg 404, die wir in östlicher Richtung beschreiten. An der Zollhütte (N 48° 45.733‘, E13° 52.955, WC‘) unterwegs besteht die Möglichkeit, über den Verbindungsweg V1 auf den NWKW II nach Říjiště (Radweg 801/1026) zu wechseln.

Die Nordwaldkammwegmarkierung verläuft auf der Forststraße, die auch eine MTB-Strecke ist, nach Osten. Nach einer Gehzeit von 2 Stunden ab dem Grenzübergang wird das Gebiet Hochficht - Holzschlag erreicht. Das gesamte Gelände um den Hochficht hat das Stift Schlägl auf Grund seiner guten und lang anhaltenden Schneelage zu einem Winter­sportzentrum ausgebaut. Danach wurde das Schigebiet Hochficht vom „Schröcksnadel-Imperium“ um eine Verbindung nach Schwarzenberg erweitert.

Der Nordwaldkammweg führt gegenüber dem Jugend- und Sportheim Holzschlag leicht ansteigend im Wald weiter und mün­det nach einer halben Stunde Gehzeit in eine Wiese ein, auf der man links und rechts Schleppliftanlagen und oberhalb das „Gasthaus zum Überleben“ sieht. Am GH Überleben folgt man kurz der Schipiste und betritt dann den Hochwald. Durch diesen, auf einem Karrenweg, steigt der Nordwaldkammweg beträchtlich an und führt schließlich nach rechts biegend, auf die unterhalb des Hochficht (1.338 m, Bergstation Vierersessellift Hochfichtbahn) liegende Schönberg-Wiese, jetzt Schipiste. In flacher Wegführung gelangt man in der Folge zur Abzweigung auf den Stinglfelsen (1.260 m).

Diese markante Felsgruppe erreicht man von der oben angeführten Abzweigung in knapp fünf Minuten und ge­nießt von hier aus einen prächtigen Ausblick. In Richtung Tschechien (Nordwest) ist manchmal, bei entsprechender Fernsicht, das ober­halb des Plöckensteinersees / Plešné jezero stehende Adalbert-Stifterdenkmal, ein granite­ner Obelisk, zu erkennen.

Der Steig führt zunächst östlich leicht ansteigend durch Hochwald, dann westseitig um den Fleischhackerberg (1.222 m) herum und mündet in einen Fahrweg. Ungefähr dort, wo man auf den Fahrweg auftrifft, kann man in wenigen Minuten zum Grüneiselingfelsen (tlw. markiert) abstechen, der einen lohnenden Ausblick gewährt.

Der Nordwaldkammweg folgt dem Forstweg (im Winter sind hier gespurte Loipen), überquert in südlicher Richtung die Schönebener Wiesen und mündet nach einem kleinen Gehölz auf die Straße, die rechts - nach etwa 500m Länge -  zur Böhmerwaldarena in Schöneben führt. Die Weg­strecke vom Stinglfelsen bis Schönebenerfordert 1½ Stunden Gehzeit.

Schöneben bietet auf einem sonnigen Plateau das Waldkompetenzzentrum, einen Laden mit regionalen Produkten und Souveniers sowie Übernachtungsmöglichkeiten (Vitalhotel InnsHolz und Böhmerwaldhorst). Für einen Abendspaziergang bieten sich noch die beiden Aussichtswarten Moldaublick und Alpenblick an. Für besonders Erlebnishungrige wartet der Hochseilpark Böhmerwald aufs Begehen und Klettern. Entlang der Fahrstraße nach Tschechien ist es möglich, zum Nordwaldkammweg II zu wechseln (Verbindungsweg V2). Im Winter befindet sich hier das Zentrum eines weitläufigen Skilanglaufgebietes.

Weitere Quartiere, Details zu den Verbindungswegen sowie zur Geschichte des Nordwaldkammweges und der Region sind im neuen Nordwaldkammwegführer zu finden, der online über den Verlag Pustet, im Buchhandel, bei den Tourismusverbänden des Mühl- und Waldviertels sowie bei einigen Quartieren am Weg zu kaufen ist.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann man  von Linz den Zug nach Aigen-Schlägl nehmen, dann den Bus nach Schwarzenberg/A und über den Witikosteig aufsteigen, von Passau/D den Bus nach Haidmühle und über die Kreuzbuchklause hochgehen oder von Nove Udoli/CZ mit dem Zug von Budweis über Krumau und über das Rosenauer-Denkmal den Ausgangspunkt erreichen .

Anfahrt

Anfahrt von Haidmühle/Bayern auf den Dreisesselberg

Parken

Großer kostenpflichtiger Parkplatz unterhalb des Dreisesselberges

Weitere Informationen

Aktuelles zum Nordwaldkammweg gibt es auf der Argeleitung des Nordwaldkammweges

Link zum Europäischen Fernwanderweg E6

Link zur Europäischen Urwaldroute

Link zum Böhmerwaldrundweg

Ausrüstung

Festes Schuhwerk, Regenjacke, 2 l zum Trinken und eine kräftige Jause für das Rasten an den Kraftplätzen an der Strecke sowie die Mitnahme des Nordwaldkammwegführers wird empfohlen.

Sicherheitshinweise

Es ist ein gültiger Reisepaß oder Personalausweis erforderlich!

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