Nordwaldkammweg Tour 6 Sandl - Nebelstein

Quelle: Alpenverein Freistadt, Autor: Gerd Simon

Marktgemeinde Sandl
Viehberg in Sandl
Forsthaus Sandl der Herrschaft Kinski
Sandl im Winter mit Viehberg
Rindlbergloipe 19 in Sandl
Schloss Rosenhof
Kastanienallee am Nordwaldkammweg bei Schloss Rosenhof
Rosenhofer Teich
Moorsee Unterer Rosenhofer Teich
Nordwaldkammweg Dreiländerecke OÖ-NÖ-Südböhmen
Vertriebenenkapelle Stadlberg
Lainsitzursprung bei Stadlberg
Stadlberg
Jagahäusl bei Stadlberg
Karlstift Kirche
Karlstift Kontrollstelle NWKW GH Zeiler
Wanderstein beim Nebelstein
Nordwaldkammwegführer
ÖAV-Nebelsteinhütte
ÖAV-Nebelsteinhütte
ÖAV-Nebelsteinhütte
Nebelstein
Nebelstein-Gipfelkreuz mit Blick nach Tschechien

Die Tour

Der Nordwaldkammweg ist ein technisch leichter Wanderweg am Nordkamm des Mühlviertels, der markierte Wege in Deutschland, Österreich und Tschechien umfasst und rund 14 Tage Wandervergnügen bedeutet.

Die sechste Tagestour führt von Sandl zu den romantischen Rosenhoferteichen, dann entlang der tschechisch-österreichischen Grenze nach Karlstift in Niederösterreich, danach ergab bis zur Lainsitz bei Joachimstal und bergauf auf den Nebelstein.

Der Nordwaldkammweg ist der älteste Weitwanderweg Österreichs. Mit seiner typischen blau-weißen Kammmarkierung ist er Nachfolger und Teil des Kammweges des Böhmerwaldbundes aus 1912, der damals in Rosenberg an der Moldau begann und entlang der tschechischen Grenze über das Erz- und Riesengebirge bis Polen führte.

2012 wurde der klassische Nordwaldkammweg vom Dreisesselberg in Bayern zum Nebelstein im Waldviertel um einen Rückweg, den Nordwaldkammweg II erweitert, der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs das Grüne Band Europas nutzt.

Der sechste Tag ist eine Höhenetappe, bei der der Rosenhoferteich zum Verweilen (im Sommer auch zum Baden) einlädt. Alte Steige entlang der tschechisch-österreichischen Grenze bringen uns zum Ursprung der Lainsitz und dann über den Eichelberg nach Karlstift. Bei Joachinstal erreichen wir wieder die Lainsitz, ehe es den Schlussanstieg auf den Nebelstein gibt.

Quartiere, Details zu den Verbindungswegen sowie zur Geschichte des Nordwaldkammweges und der Region sind im neuen Nordwaldkammwegführer zu finden, der online über den Verlag Pustet , im Buchhandel, bei den Tourismusverbänden des Mühl- und Waldviertels sowie bei einigen Quartieren am Weg zu kaufen ist.

Für die Begehung des Nordwaldkammweges besteht die Möglichkeit, Abzeichen zu erwerben. Dazu ist an den Kontrollstellen ein Stempel im Stempelbuch samt Bestätigung mit Datum und Unterschrift des Beherbergungsbetriebes oder Tourismusbüros vorgesehen. Wenn keine Möglichkeit für den Stempel mit Bestätigung besteht, kann auch ein Selfie gemacht werden (Datum einblenden). Wird die Begehung des Weges unterbrochen, ist die Kontrollstelle mit neuem Datum nochmals zu stempeln.

Kontrollstellen Klassischer Nordwaldkammweg Tour 5:

10. Sandl: Gasthaus zum Toni oder Karlstift : Gasthof- Pension Zeiler, Telefon +43(0)2816-235

11. AV - Nebelsteinhütte oder im Winter Gasthaus in Harbach

Autorentipp

Fotografieren am Rosenhoferteich liefert bei schönem Wetter Traumfotos.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
596 hm
Abstieg
522 hm
Tiefster Punkt 657 m
Höchster Punkt 1024 m
Dauer
7:00 h
Strecke
25,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Sandl

Ziel

Karlstift

Weg

Der Nordwaldkammweg führt uns von Sandl ca. 1 km ostwärts Richtung Rosenhoferteichen. Er wurde von der Hauptstraße auf einen südlichen Nebenweg verlegt. Wo dann der Wald beginnt (links das Forsthaus Czernin-Kinsky) und die Böhmerwaldbundesstraße B38 eine Rechtskurve macht, zweigen wir ab und folgen geradeaus einer für den öffentlichen Verkehr nicht zugelassenen Forststraße über den Hengstberg. Vor dem Schloss Rosenhof - eines der größten neuzeitlichen Mühlviertler Schlösser, mit dem charakteristisch auf 3 Seiten umbauten Hof- wurde der Nordwaldkammweg von der Kinsky‘schen Forstverwaltung 2015 etwas nach Süden verlegt, weil die wunderschöne Kastanienallee sehr gefährlich hinsichtlich abbrechender Äste geworden ist. Am östlichen Ende der Kastanienallee wenden wir uns der Forststraße links zu, die zu den Rosenhofer Teichen führt. Nach ungefähr ½ km kommen wir links der Straße zum großen oberen Teich (Baden verboten!), etwas abseits liegt auf der rechten Seite der Straße der kleine oder untere Rosenhoferteich (Bademöglichkeit, Weg S2 als Zugang benutzen). Wir nähern uns immer mehr der tschechischen Staatsgrenze und damit dem Verbindungsweg V11 nach Paulina und der empfehlenswerten Besteigung des Kamenec (1.072m) in Tschechien.

Geht man von der Rechtskurve des Nordwaldkammweges (Quote 986, N 48° 34.870‘, E 14° 40.382‘) einige Meter den Weg S10 nach Westen, steht man vor einem hohen Zaun, der aber rechts einen Fußgängerdurchgang hat, so dass man den Weg dahinter (S10) weitergehen kann. Dem Weg S10 folgt man rund 300 m bis zum nächsten querenden hohen Zaun. Dieser wird nicht durchstiegen (wäre der S10), sondern es wird rechts entlang des Zaunes 100 m zur dort startenden grünen KCT-Markierung gegangen, die über den Kamenec nach Buchers oder auf der anderen Seite nach Paulina zum NWKW II führt (= Verbindungsweg V11). Diesen grün markierten Weg kann man auch für einen Abstecher zum Kamenec (1.072 m) nutzen.

Weiter am Nordwaldkammweg

Bei der Quote 986 wechselt der Nordwaldkammweg die Wegrichtung von Nord auf Ost und kommt bald zu einer Weggabelung der Forststraße. Dort sollte man nicht der rechten Forststraße folgen sondern den Durchstieg durch den hohen Zaun nehmen und in Grenznähe bleiben! Auf dieser Forststraße, die wechselnd durch Wald und Wiesen führt, erreichen wir jene Stelle, auf der einst das Wirtshaus „Auf der Schanz" stand (Schanzberg 1004 m). Interessant ist der Gedenkstein, der an der Grenze Oberösterreich – Niederösterreich steht.

Wir kommen schließlich an einzelnen Bauernhäusern vorbei und erreichen nach einer Stunde Gehzeit von der Schanz Stadlberg mit seiner Vertriebenenkapelle. An dieser Stelle ist es jetzt auch mit dem Auto möglich, zum NWKW II nach Buchers zu wechseln (Verbindungweg V12).

Um das nächste Wanderziel, Karlstift, von Stadlberg aus zu erreichen, folgen wir der Kammwegmarkierung auf der Bezirksstraße, die von Buchers kommt und gehen vorbei am aufgelassenen Zoll­haus bis zum ehemaligen Forsthaus (Jagahäusl). Hier verlassen wir die Bezirks­straße, queren die Landstraße Christianaberg — Karlstift und gehen geradeaus, die Trasse der Lichtleitung in der Falllinie fol­gend, bergan, vorbei an der Dreifaltigkeits-Kapelle und am Ge­meindewasserwerk. In diesem Bereich bietet sich ein schöner Ausblick auf Karlstift, die Liebenau und die oberösterreichischen Grenzberge. Die Gehzeit von Stadlberg bis Karlstift beträgt 1 ½ Stunden. In Karlstift mündet der Nordwaldkammweg in den Nord-Süd-Weitwanderweg ein und läuft unter AV-Nr. 605 zum Nebelstein weiter. Gleichzeitig beginnt hier auch der Hauptwanderweg Nr. 170, der ein Stück auf dem Nord-Süd-Weitwanderweg verläuft.

Auf dem Nordwaldkammweg gehen wir parallel links neben der Hauptstraße in die Sattelsenke und biegen rechtwinkelig nach links ab in eine Forststraße (Schranken). Am Waldrand kommen wir an einem Forsthaus vorbei und wenden uns jetzt in das Einsiedeltal ab­wärts. Dem Einsiedelbach folgen wir auf einer Forststraße bergab bis kurz vor seiner Mündung in die Lainsitz bei Hirschenstein - Joachimstal. Nach links beginnt entlang der Lainsitz der Verbindungsweg V13 nach Stribne hute/Silberberg am NWKW II. Wir gehen nun von Joachimstal rechts, den Waldrand entlang, bis zur Bezirksstraße und auf dieser etwa 1 km bis zur Abzweigung in den Wald (Pfeil nach links). Ein Fußweg führt hier zu einer Überquerung der Lainsitz. Wir folgen der Lainsitz bis zum ehemaligen Eisenwerk. Kurz nach dem ehemaligen Eisenwerk weist uns eine Markierungstafel nach links. An einem Haus vorbei, bergan, bei einem zweiten Haus überqueren wir eine Brücke und wandern rechts auf einem schmalen Weg durch den Wald über eine Waldblöße. Vor uns liegt das Friedental mit 3 Häusern.

Der Nordwaldkammweg führt uns wieder in den Wald. Nach einer Viertel­stunde kommen wir über einen Höhenrücken und sehen die Häuser von Althütten vor uns.  Der Name Althütten stammt von einer ehemaligen Glashütte. Links darüber sehen wir unser Ziel, den Nebelstein. Wir benützen  etwa 300 m die Asphaltstraße, gehen bergan, zweigen links ab und kommen an Himmelreich vorbei. Dieser Name stammt ver­mutlich von der schönen Aussicht. Nach kurzem steilen Weg gelangen wir zum Parkplatz der Nebelsteinhütte.

Der Aufstieg zur Nebelsteinhütte dauert 10 Minuten. Diese Hütte, von der ÖAV-Sektion Waldviertel 1947 erbaut, liegt etwas unterhalb des Gipfels. Sie hat 5 modern eingerichtete Schlafzimmer für 14 Personen und zwei Matratzenlager mit zusammen 35 Plätzen. Zum Aufenthalt stehen ein Tagesraum und eine Terrasse zur Verfügung. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Bei größeren Gruppen ist  eine Voranmeldung zu empfehlen. Der Nebelsteingipfel (1015 m) bietet einen weitreichenden Rundblick ins obere Waldviertel mit den Orten Harbach, Weitra, Gmünd und Schrems sowie nach Gratzen in Tschechien mit seinen Teichen, weiters zum Mandlstein, Mann­hartsberg, und bei recht guter Sicht weitet sich der Blick bis zum Schöpfl, Ötscher, Hochschwab, Gesäuse usw. Den Gipfel ziert ein großes Holzkreuz und ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen der umliegenden Orte.

Wieder besteht eine Verbindungsmöglichkeit zum NWKW II (V14), diesmal mit 6,9 km etwas länger als die anderen Verbindungen, aber landschaftlich recht interessant: über den Schwarzauerhof (814 m) wird die Grenze nach Tschechien erreicht (neuer Radweg, bitte die Benützungszeiten beachten!) und dann der Urwald Zofin / Sophienwald.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Bus ab Linz über Freistadt oder ab Gmünd über Karlstift

Anfahrt

Auf der Böhmerwaldstraße B38 von Freistadt oder Gmünd

Parken

ausreichend Parkplätze in Sandl beim Gemeindeamt

Weitere Informationen

Aktuelles zum Nordwaldkammweg gibt es auf der Argeleitung des Nordwaldkammweges

Ausrüstung

Festes Schuhwerk, Badekleidung, Regenjacke, 2 l zum Trinken und eine kräftige Jause für das Rasten an den Kraftplätzen an der Strecke sowie die Mitnahme des Nordwaldkammwegführers und des Alpenvereinsausweises wird empfohlen.

Sicherheitshinweise

Es ist für Nicht-Österreicher ein gültiger Reisepass oder Personalausweis erforderlich!

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