Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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4200 hm |
Abstieg
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5000 hm |
Tiefster Punkt | 1892 m |
Höchster Punkt |
Schalfkogel 3540 m |
Dauer
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30:30 h |
Strecke
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55,9 km |
Obergurgler Hüttenrunde
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Stefan Herbke
Die Tour
Die Dreitausender über dem Gurgler Talschluss sind überaus lohnende Gipfelziele. Zahlreiche Hütten verkürzen die langen Zustiege und ermöglichen eine spannende Mehrtagestour, bei der einige der bekanntesten Gipfel überschritten werden.
Wer von Obergurgl mit der Gondelbahn auf die Hohe Mut schwebt, der ist zwangsläufig begeistert: Bei der Bergstation beginnt ein breiter, sanfter und wie mit dem Lineal gezogener Wiesenrücken, der das Gaisbergtal mit Hochfirst, Liebener Spitze und Gaisbergferner vom Rotmoostal mit dem gleichnamigen Gletscher und den leuchtenden Schneefeldern des imposanten Wasserfallferners trennt. "Das kenne ich doch" werden sich viele denken, und richtig, das Panorama ist ein klassisches Postkartenmotiv. Die Hohe Mut zählt zu den Top-Aussichtsbergen Österreichs – allein 21 Dreitausender sind von hier aus zu sehen – und ermöglicht auch Wanderern, die Faszination der Berge im Allgemeinen und der Ötztaler Gletscherwelt im Besonderen auf einfachen Wegen hautnah zu erleben.
Die Hohe Mut ist aber nicht nur Ausflugs- und Wanderziel, sondern gleichzeitig Start für eine außergewöhnliche Rundtour. Auf der fünftägigen Obergurgler Hüttenrunde wird der Obergurgler Talschluss im Uhrzeigersinn umrundet. Und das auf einsamen Steigen und Pfaden, häufig sogar im weglosen Gelände. Aufgrund der ausgedehnten Gletscher und der teils anspruchsvollen Überschreitung einiger der bekanntesten und lohnendsten Dreitausender der Ötztaler Alpen eine Tour für geübte Bergsteiger mit entsprechender Erfahrung – oder für ambitionierte Bergwanderer in Begleitung eines Bergführers. Der trägt die Verantwortung, damit man selbst die grandiose Berglandschaft auf Schritt und Tritt genießen kann.
Autorentipp
Wer eine imposante Gletscherwelt, einsame Dreitausender und teils wegloses Gelände liebt, der ist auf der Obergurgler Hüttenrunde bestens aufgehoben.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Obergurgl
Ziel
Obergurgl
Weg
Etappe 1: Von Obergurgl (1910 m) mit der Gondelbahn auf die Hohe Mut (2640 m). Über den grünen Rücken mit Blick auf Gaisberg- und Rotmoostal erst einmal leicht abwärts, dann auf schönem Steig im leichten Bergauf-Bergab zur markanten Seitenmoräne des Rotmoosferners. Über Schutt auf den Gletscher und über diesen ins Rotmoosjoch. Auf der anderen Seite flach auf den Planferner und zur bereits sichtbaren Zwickauer Hütte (2980 m).
Etappe 2: Von der Zwickauer Hütte auf einem Steig (teilweise gesichert) auf den Hinteren Seelenkogel (3472 m). Abstieg nach Norden und südlich des Mittleren Seelenkogels Richtung Nordwest auf den Seelenferner. Über den Gletscher, weiter unten weglos über Schutt und unterhalb der Moräne in nordwestlicher Richtung (vereinzelt Steinmänner) zu einem Steig. Auf diesem zur Langtalereckhütte.
Etappe 3: Von der Langtalereckhütte auf einem Steig ins Langtal und flach taleinwärts zum Gletscher. Über diesen in den Sattel am Fuß des Ostgrates der Südlichen Hohe Wilde und auf den von der Stettiner Hütte kommenden Steig, der teilweise gesichert auf den Gipfel (3482 m) führt. Über den mit einem Drahtseil gesicherten Verbindungskamm auf den Nordgipfel (3461 m) und Abstieg auf den Gurgler Ferner. Südwestlich des Annakogels vorbei und vor dem Mitterkamm Wechsel auf den Gletscher nordwestlich des Annakogels. Über Firn bzw. Eis, dann über Geröll und schließlich auf einem kleinen Steig zum serzeit unbewirtschafteten Hochwildehaus (2866 m) und wieder hinab zur Langtalereckhütte.
Etappe 4: Von der Langtalereckhütte wieder hinauf zum Hochwildehaus und mit etwas Höhenverlust auf den Gurgler Ferner. Über eine Stufe auf den Kleinleitenferner und hinauf ins Schalfkogeljoch. Entlang des Grates auf den Schalfkogel (3540 m). Vom Gipfelkreuz kurzer Abstieg über einen Firngrat in einen Sattel und Richtung Nordost Abstieg über den Gletscher bis auf rund 3100 Meter Höhe. Im weglosen Gelände oberhalb der Fernerbänke zum Ramolhaus (3006 m).
Etappe 5: Vom Ramolhaus auf Steig zum Ramolferner und in den Sattel zwischen Mittl. und Nördl. Ramolkogel (Anichspitze, 3428 m). Über Geröll und leichte Felsen auf den Gipfel. Auf dem Anstiegsweg zurück zur Hütte und langer Abstieg nach Obergurgl.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn bis Ötztal-Bahnhof, dann Busverbindung nach Obergurgl.
Anfahrt
Durch das Inntal zur Autobahn-Ausfahrt Ötztal/Haiming und durch das Ötztal nach Obergurgl.
Parken
Parkmöglichkeit bei der Talstation der Festkoglbahn.
Weitere Informationen
Anreise: www.bahn.de; www.oetztalerbus.at
Informationen zur Region: www.obergurgl.com
Ausrüstung
Komplette Gletscherausrüstung, Steigeisen.
Sicherheitshinweise
Anspruchsvolle Mehrtagestour von Hütte zu Hütte, bei der mehrere Dreitausender überschritten werden. Komplette Gletscherausrüstung erforderlich, die Gipfelanstiege sind hier und da mit Drahtseilen gesichert und für geübte Bergsteiger problemlos, bei Neuschnee oder Vereisung dagegen sehr anspruchsvoll.
WICHTIG: Die Beschreibung bezieht sich auf die Verhältnisse im Herbst 2014. Die letzten warmen Sommer führten jedoch zu Veränderungen im Hochgebirge, so dass man sich unbedingt vor Beginn der Tour über die aktuelle Siutuation informieren muss. Je nach Ausaperung der Gletscher kann es sogar sein, dass einzelne Abschnitte der Tour nur schwer oder gar nicht mehr begehbar sind.