Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Teisendorf

Wallfahrtskirche

Wallfahrtsweg nach Weildorf
Barocke Formen
Wallfahrtsmadonna in der Portalkapelle
Weildorf vor dem Hochstaufen-Massiv
Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Weildorf bei Teisendorf

Beschreibung

Wallfahrtskirche in Weildorf (Teisendorf)

Die beliebte Wallfahrtskirche in der Gemeinde Teisendorf, die herausragende Fragmente eines mariologischen Programms (Szenen aus dem Leben Mariens) zeigt, stammt aus dem 15. Jahrhundert. So wird urkundlich erwähnt, dass ab 1427 nordöstlich von Teisendorf auf einem Höhenrücken … von merklicher Notdurft wegen ...Kirche und Turm von Grund auf neu erbaut ...werden. Dieser Neubau wurde weiter westlich des bestehenden Vorgängerbaues errichtet. Die Landschaft ist durchzogen von alten Pilgerwegen mit Wegkreuzen, Kapellen und Bildstöcken und zeugt von einer über Jahrhunderte gewachsenen Volksfrömmigkeit.


Geschichte der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Der 1427 bis 1429 errichtete Neubau der Kirche inmitten der damals aus wenigen Anwesen bestehenden Siedlung Weildorf setzt eine wallfahrtsmäßige Verehrung eines Marien-Kultbildes voraus, das durch eine lebensgroße, um 1430 geschaffene Plastik aus Lindenholz ersetzt wurde. Diese in ihrer Originalfassung erhaltene Figur gilt als Werk des „Meisters der Seeoner Madonna“ und stellt eine kunstgeschichtliche Kostbarkeit dar. Ursprünglich als Schreinfigur für den gotischen Flügelaltar der Kirche geschaffen, befindet sie sich nun in einem Barockaltar der Portalkapelle, die noch zahlreiche Votivtafeln aufweist.

Wegen der regen Wallfahrtstätigkeit zählte Weildorf zu den bestdotierten Kirchen im heutigen Rupertiwinkel, was sich in der wechselnden qualitätsvollen Ausstattung niederschlug. Bemerkenswert sind die spätgotischen Gewölbemalereien mit exotischen Pflanzendarstellungen aus der Zeit um 1500 sowie der barocke Hochaltar von 1732/33 mit Plastiken von Georg Joseph Fries. Die Madonna in Schrein schuf der Bildhauer Heinrich Dieffeld um 1596. Die Wallfahrtstradition wird noch alljährlich vom 1871 gegründeten „Kriegergelöbnisverein Weildorf und Umgebung“ gepflegt. Leider kann sich die Raumwirkung der Entstehungszeit, ein Zusammenspiel von Hochaltar, Wandmalerei und farbigen Fenstern, dem heutigen Besucher nicht mehr in vollem Ausmaß erschließen.

Um- und Anbauten, Fenstervergrößerungen und -verkleinerungen zerstörten einen Großteil der Fresken. Der Hochaltar wurde von seinem ursprünglichen Aufstellungsort, dem Chor, in die kleine Marienkapelle links vom Eingang versetzt. Darüber hinaus wurden die einstmals farbig ausgeführten Glasfenster teilweise durch unbemaltes Glas ersetzt bzw. die Maueröffnungen geschlossen.

In der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt finden sich zahlreiche Mariensymbole. Dabei handelt es sich um Gestirne, Pflanzen und Früchte, die dem Alten und Neuen Testament, den Schriften der Kirchenväter, den Apokryphen sowie der geistlichen Dichtung oder den Visionen der Mystiker entnommen wurden und in Bezug zur Jungfrau Maria stehen. Das Gewölbe des Langhauses wird von einem Meer an stilisierten Blumenmotiven überzogen. Ein Marienmonogramm und die Heiliggeisttaube zieren die Schlusssteine. Im Chor setzt sich das mariologische Programm fort: Im Osten wird in einem Fresko die Geburt Christi dargestellt und hinter dem Altar befindet sich eine Abbildung Mariens mit dem Jesuskind, umgeben von einem Strahlenkranz. An der Südwand über dem Eingang zur Sakristei wird der Tod Mariens dargestellt. Im Zwickel (dreiseitige Fläche) des Schildbogens, auf der gegenüberliegenden Seite, erkennt man Teile des sogenannten Bildtypus Christus der wahre Weinstock, der auf folgende Worte Christi zurückgehen: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner (Johannes 15,1) Nach altchristlicher Vorstellung gilt Maria als Weinrebe, aus der Jesus Christus als göttliche Weintraube hervorging. So schreibt der Kirchenvater Johannes Damascenus (675-749): „Von der heiligen Jungfrau haben wir die Traube des Lebens empfangen“.


Kirchenpatronat Mariä Himmelfahrt

Die sogenannte Weildorfer Madonna, eine 176 cm große, vollplastisch ausgearbeitete Lindenholz Figur, befand sich ursprünglich im Mittelschrein des gotischen Flügelaltars. Dieser musste einem Nachfolgealtar der Renaissance weichen. Das Gnadenbild wurde Mitte des 17. Jahrhundert in der neu erbauten Portalkapelle aufgestellt. Es handelt sich dabei um den Typus einer Schönen Madonna, ausgeführt im weichen Stil der Spätgotik mit charakteristischen Merkmalen wie dem s-förmig geschwungenen Körper, der weichen Linien- und Faltenführung sowie dem höfischen, edlen Antlitz mit hoher Stirn. Der Granatapfel, den das Christuskind in der linken Hand hält, wird im Alten Testament mehrmals als ein Zeichen göttlichen Segens erwähnt. Zur Entstehungszeit der Weildorfer Madonna um 1430 galt der Granatapfel als Symbol für die Auferstehung Christi. Die Mondsichel unter Mariäas Füßen geht zurück auf eine Textstelle in der Offenbarung des Johannes, in der die Himmelserscheinung einer Frau beschrieben wird: Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Off 12,1

Die gesteigerte Marienverehrung der Gotik setzte die Apokalyptische Frau aus der Johannesoffenbarung endgültig mit Maria gleich. Das Haupt Adams, das sich unter der Mondsichel befindet, steht symbolisch für die Erbsünde und das Böse. So kann diese Darstellung als Sieg über die Erbsünde und als Hinweis auf die unbefleckte Empfängnis gedeutet werden. Das Glaubensgeheimnis der Himmelfahrt Mariens, das eine Ausformung der Marienverehrung als Jungfrau und Gottesmutter ist, wurde zum Patronat erwählt. Das Fest wird am 15. August gefeiert und wird an vielen Orten besonders feierlich gestaltet.  Das Gnadenbild der zeigt eine schöne Frau mit Kind. Sie steht auf dem Haupt des Adam. Es ist Symbol dafür, dass durch die Geburt des Herrn Jesus Christus Gott selbst zu uns Menschen kam, um die Welt von der Sünde zu befreien.

Verweilen wir nun in Stille vor dem Gnadenbild und beten für das Böse in der Welt, dass es sich zum Guten wandle. Und vielleicht gelingt es uns in der nächsten Zeit, am Guten anzuknüpfen sowie altes, vergangenes und belastendes zurückzulassen.

Öffnungszeiten

Ganzjährig geöffnet

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Preise

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