Pfarrkirche St. Sebastian

St. Sebastian
Innenraum - Altar
schneereicher Winter

Beschreibung

Pfarrkirche zum Hl. Sebastian

Als einschiffige, gotische Hallenkirche mit spätgotischen Netzgewölben wurde sie im Jahre 1502 das erste Mal bezeugt. Das Gotteshaus ist dem heiligen Sebastian geweiht. Am 4. August 1859 zerstörte eine Feuerbrunst (durch Blitzschlag) den Großteil der Kirche sowie die umliegenden Gebäude. Am 12. Oktober 1878 wurde die neu errichtete Kirche von Fürst - Erzbischof Albert Eder feierlich eingeweiht. In den letzten Jahren wurde die Kirche renoviert und erstrahlt nun in den ursprünglichen Farben. Außerdem sorgt eine Heizung für angenehmere Temperaturen im Winter. Die großräumige Mutterpfarre Thalgau wurde, wie auch andere Pfarren seit der Mitte des 16. Jahrhunderts, in kleinere Einheiten (Vikariate, Lokalkaplaneien) aufgegliedert. Auch Hof bei Salzburg wurde dadurch 1785 zu einem Vikariat. Eine selbstständige Pfarre wurde Hof bei Salzburg erst im Jahre 1858. 1859 brannte die Kirche infolge Blitzschlages ab. Bei der Wiedererrichtung wurde der Turm nicht mehr als Zwiebelturm, sondern von Hofzimmermeister Peter Huber als achtseitiger Pyramidenspitz ausgeführt. Die Turmhöhe beträgt samt Kreuz 38 Meter. Das Gotteshaus ist dem Hl. Märtyrer Sebastian geweiht. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet „der Erhabene“. Geschichte und Legenden über sein Leben sind vermischt, da die ursprünglichen Urkunden verloren gegangen sind. Er war Offizier beim römischen Militär und wurde wegen seines christlichen Glaubens zur Regierungszeit des Kaisers Diokletian (284-305) zum Tod verurteilt. Er wird mit Pfeilen, die in seinem Körper stecken, dargestellt. Seit dem Jahr 354 wird sein Fest am 20. Jänner gefeiert. 1761 wurde zu Ehren des Pestpatrons eine Gebetsgemeinschaft, die Sebastians-Bruderschaft gegründet. Das alte, schön ausgestattete Bruderschaftsbuch ist noch vorhanden. Hof bei Salzburg war bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ein bekannter Wallfahrtsort. Jährlich fand auch ein Bittgang aus der Stadt Salzburg zum Pestpatron nach Hof bei Salzburg statt. („Nichts ist lebendiger als ein toter Heiliger“, zitiert nach P. Beda Müller). Unter den rund 40 Seelsorgern seit der Vikariatserhebung, befindet sich auch Joseph Mohr. Eine Gedenktafel im südlichen Eingangsraum erinnert an ihn. (Vikariat = Seelsorgestelle einer Mutter-Pfarre, Provisor = in diesem Falle Seelsorger des Vikariats) Nach den Forschungen von Pfarrer Andreas Radauer hat Joseph Mohr während seiner Zeit in Hof bei Salzburg, oder in den folgenden neun Jahren in Hintersee, ein eigenes „Stille Nacht“- Lied für Kinder gereimt und vertont, von dem noch zwei Strophen erhalten sind. Nach dem erwähnten Brand bekam die Kirche eine völlig neue Einrichtung im neugotischen Stil. Der Hochaltar aus dem Jahre 1862 nach einem Entwurf von Professor Hollweg aus München und vom Salzburger Bildhauer Johann Scheidl ausgeführt, zeigt in der Mitte den Hl. Sebastian mit zwei Engeln, daneben auf gleicher Höhe die Heiligen Florian und Georg. Darüber befinden sich rechts der Hl. Rochus (ebenfalls ein Pestpatron) und links der Hl. Leonhard. Ganz oben steht eine Herz-Jesu-Statue. Der linke Seitenaltar wurde 1873 von Georg Zuckerstätter aus Fuschl am See gefertigt. Die Hl. Maria mit dem Sternenkranz steht im Mittelpunkt, begleitet vom Hl. Rupert und der Hl. Elisabeth von Thüringen. Im Tabernakel befindet sich die Krippe aus dem Jahre 1888 des Grödner Schnitzers Franz Schmalzl. Der rechte Seitenaltar stammt aus dem Jahre 1890 und ist dem Hl. Joseph geweiht. Ihm zur Seite stehen der Hl. Petrus und der Hl. Paulus. In der Aufsatznische steht der Hl. Antonius von Padua. Der Aufbau stammt von Joseph Stumpf aus Kufstein, der auch die Kanzel mit den Halbreliefs der vier Evangelisten und das Chorgestühl fertigte. Die Figuren des Altars, wie auch jene des Hl. Franz Xaver gegenüber der Kanzel, schuf Joseph Rifesser aus Gröden. An der Nordseite des Altarraumes ist ein großes Kreuz unbekannter Herkunft (vermutlich 19. Jhdt. nicht im Inventar) mit den Statuen von Maria und Magdalena angebracht. Das schöne barocke Prozessionskreuz (Tragkreuz) dagegen wurde um ca. 1730 vermutlich von Paul Mödlhammer aus Neumarkt geschaffen. Im Altarbogen sind die Statuen der Hl. Mutter Anna und des Hl. Aloisius (ebenfalls von Rifesser) zu sehen. Bemerkenswert sind auch die vom Hofer Bildhauermeister Franz Wesenauer geschnitzte schöne Statue der Hl. Cäcilia und die von ihm restaurierte alte Statue der Hl. Barbara an der Empore neben dem Orgelpfeifensatz (Rückpositiv) an der Brüstung. Die 14 Tafeln des Kreuzweges aus dem Jahre 1867 sind von den Meistern Josef Führich , Georg Hitzl und Martin Klotz aus Salzburg, sowie von Georg Tiefenthaler aus Seekirchen. Die alte Orgel stammte aus dem Salzburger Dom und wurde 1981, nach Installierung einer neuen Orgel (Firma Dreher- Reinisch, Salzburg) von der Dompfarre wieder zurückgekauft. Besonders eindrucksvoll ist auch das kunstvolle, noch von der alten Kirche erhaltene, gotische Kirchenportal von 1506 aus Adneter Marmor. Im Giebelfeld befindet sich ein schönes Relief mit dem Hl. Sebastian, dem Hl. Leonhard und der Hl. Barbara. Links außen befindet sich das Wappen der „Kirchpüchler“. Der Name dieses ausgestorbenen Geschlechts lebt im Bauernhof Kirchbichl weiter. Das Kriegerdenkmal stammt aus dem Jahre 1922, das Friedhofskreuz wurde von Franz Wesenauer 1993 geschaffen. Infolge der beiden Weltkriege wurden die Glocken zweimal abgenommen und eingeschmolzen. Das heutige Geläute besitzt vier Glocken: Das alte Sterbeglöcklein aus 1860, sowie drei neue Bronze-Glocken aus dem Jahre 1949 (E, G, A-1041 kg, 618 kg und 439 kg, alle von der Firma. Oberascher). Viele Restaurierungsarbeiten hat die Kirche schon hinter sich, und auch der Friedhof, der 1801 errichtet wurde, musste mehrmals erweitert werden. In jüngster Zeit wurde unter Pfarrer Mag. Joseph Sams ein umfangreiches Renovierungsprogramm in die Wege geleitet (Taufbecken-Neugestaltung, Kirchenheizung, Sakristei, Ausmalung u. a.). Wer sich näher für die Kirche interessiert, sei auf den Beitrag von Josef Felber in der Chronik von Hof bei Salzburg, 1990, Seite 103 -117 und auf die Broschüre von Johannes Neuhardt: Pfarrkirche zum Hl. Sebastian in Hof bei Salzburg; Salzburg 1996, verwiesen.

Öffnungszeiten

Am Tag und zu den Gottesdiensten geöffnet

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