Plöckenstein von Oberschwarzenberg via Zollhütte

Quelle: Alpenverein Freistadt, Autor: Peter Mayr

Beginn der Forststraße am Ende der öffentlichen Straße (Parkplatz steht seit Herbst 2022 nicht mehr zu Verfügung!)
Abzweigung auf die Forststraße mit der Beschilderung Radroute 804
Wegkreuzung unterhalb der Teufelsschüssel - hier auf der Forststraße bleiben
Felsformation der Teufelsschüssel
Forststraße zwischen Teufelsschüssel und Zwieselhütte
Blick in Richtung Plöckenstein nahe der Zwieselhütte
Abzweigung des direkten Fußwegs von der Zwieselhütte zum Plöckenstein - weiter auf der Forststraße bleiben
Zollhütte an der österreichisch-tschechischen Grenze
Blick von der Grenzschneise zurück in Richtung Reischlberg
Blick vom Grenzweg zurück in Richtung Moldaustausee
Gipfel des Plöckensteins bei Traumwetter und bizarrem Raureif
Blick zurück zum Gipfel vom Weg in Richtung Dreieckmark
Dreieckmark
zauberhafte Winterlandschaft knapp unterhalb des Dreieckmark
Der letzte Teil des Rückwegs folgt dem Nordwaldkammweg mit seiner typischen Markierung

Die Tour

Die mittelschwere Schneeschuhwanderung führt zunächst auf Forststraßen durch den Böhmerwald. Nach einem etwas steileren Anstieg belohnt einen die grandiose Aussicht vom Plöckenstein.

Diese Runde vereint alles, was den besonderen Reiz des Böhmerwalds ausmacht. Zunächst geht es auf Forststraßen mit angenehmer Steigung durch dichte Fichtenwälder. Ein kurzer Abstecher führt zur sagenumwobenen Teufelsschüssel, einer interessanten Felsformation.

Eine ehemalige Zollhütte erinnert daran, dass hier einmal der "Eiserne Vorhang" war, eine der bestbewachten Grenzen Europas. Genau entlang dieser Grenze führt dann ein teilweise steilerer Weg hinauf zum Plöckenstein, dem höchsten Berg des Mühlviertels. An die Stelle der dichten Fichtenwälder treten Jungwald, Baumruinen und freie Flächen. Bei passendem Wetter hat man damit einen weiten Ausblick in alle Richtungen.

Ein Stück folgt der Fußweg noch dem aussichtsreichen Grenzkamm bis zum Dreiländermark, wo Österreich, Tschechien und Bayern zusammentreffen. Von dort geht es immer bergab zum Ausgangspunkt zurück.

Autorentipp

Die Runde verläuft zur Gänze in Österreich bzw. entlang der Staatsgrenze. Die bezeichneten Wege nicht verlassen (Naturschutz- bzw. Wiederaufforstungsflächen!).

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
730 hm
Abstieg
730 hm
Tiefster Punkt Parkplatz
928 m
Höchster Punkt Plöckenstein
1379 m
Dauer
5:20 h
Strecke
13,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Ende der öffentlichen Straße bei Oberschwarzenberg

Ziel

Ende der öffentlichen Straße bei Oberschwarzenberg

Weg

Die folgende Wegbeschreibung beginnt beim Ende der öffentlichen Straße. Der dortige Parkplatz steht seit Herbst 2022 nicht mehr zu Verfügung. Von der letzten Parkmöglichkeit (gebührenpflichtiger Parkplatz ca. 300 m nach dem Ortsende von Oberschwarzenberg) ist es noch ca. 1 km bis zum Ende der öffentlichen Straße. Es gibt auch alternative Möglichkeiten, um von Oberschwarzenberg in Richtung Teufelsschüssel zu wandern (s. Kommentar vom 12.10.2022).

Wir folgen der Forststraße am Ende der öffentlichen Straße bergauf nach Nordosten. Nach ca. 150 m zweigt eine Forststraße rechts (nach Südosten) ab. Wir nehmen diese Forststraße und folgen der Beschilderung zur Teufelsschüssel bzw. der Radroute 804. Diese Forststraße ist auch als Schiroute beschildert und damit meistens von Schneeschuh-, Schitourengehern und ev. auch Wanderern gut gespurt.

Wir bleiben immer auf der Forststraße mit der Beschilderung der Radroute 804. Dabei ignorieren wir auch einen Fußweg, der links bergauf zur Teufelsschüssel abzweigt. Ca. 2 km nach dem Start biegt nach links bergab ein beschilderter Fußweg zur Teufelsschüssel ab. Der kurze Abstecher (ca. 300 m je Richtung) zu der markanten Felsformation ist durchaus lohnend. Der Sage nach trafen sich zu Vollmond hier Teufel und Hexen. Bei geeigneten Bedingungen kann man die Felsen auch bis zum darauf thronenden Kreuz erklimmen.

Zurück auf der Forststraße folgen wir weiter der Beschilderung Radroute 804. Die Straße wendet sich nach Osten, der Wald wird lichter und gibt Blicke in Richtung Plöckenstein frei. Nach links zweigt eine beschilderte Schiroute ab, wir wandern aber auf der Forststraße geradeaus weiter. Auf einem breiten Sattel zwischen Plöckenstein und Zwiesel befindet sich die Zwieselhütte, ein kleiner Unterstand. Nach links könnte man entlang eines Fußwegs direkt zum Plöckenstein wandern. Wir folgen jedoch weiter der Forststraße bzw. der Radroute 804. Sie führt nun durch meist lockeren Wald stetig leicht bergab. Dieser Abschnitt ist deutlich weniger begangen (und verspurt) als bis zur Zwieselhütte.

An der Forststraßenkreuzung ca. 2 km nach der Zwieselhütte folgen wir weiter der Radroute 804 nach links. Die Straße steigt nun wieder leicht an und bald ist die Zollhütte erreicht. Sie liegt direkt an der österreichisch-tschechischen Grenze, was auch an den Wegweisern in tschechischer Sprache erkennbar ist. Wir verlassen jetzt die beschilderte Radroute 804 und nehmen den Fußweg, der unmittelbar nördlich der Zollhütte durch eine schmale Waldschneise ("Grenzschneise") direkt der Grenze entlang nach links (Nordwesten) abzweigt.

Der Weg geht zunächst nur leicht bergauf, führt dann an einem Moor entlang über Holzstege und wird schließlich etwas steiler und anspruchsvoller. Er folgt exakt dem Grenzverlauf von Grenzstein zu Grenzstein und immer wieder sind kurze steilere und felsigere Wegstücke zu überwinden. Mit zunehmender Höhe lichtet sich der Wald, an die Stelle der hohen Bäume treten Jungwald und Baumruinen. Borkenkäfer und Stürme haben hier den Wald seit den 1990er Jahren zerstört. Teilweise stehen die Überreste der abgestorbenen Bäume noch heute und bilden eine bizarre Kulisse. Der Blick wird frei zum tschechischen Moldaustausee und den Nachbargipfeln des Böhmerwalds.

Noch einmal ist eine steilere Passage mit groben Steinbrocken zu überwinden. Wenn nicht sehr viel Schnee liegt und noch keine Spuren vorhanden sind ist es eine gewisse Herausforderung, hier den besten Weg zu finden. Doch dann wird das Gelände flacher. Man trifft auf den Fußweg, der direkt von der Zwieselhütte heraufkommt. Dann sieht man schon das Gipfelkreuz des Plöckensteins auf einem typischen Mühlviertler Granitfelsen.

Es zahlt sich aus, hier eine kleine Rast einzulegen und das 360 Grad-Panorama zu genießen - sofern es der oft schneidige Wind zulässt. Bei guter Sicht reicht der Blick weit hinein nach Bayern und Tschechien, über das Mühlviertel und eventuell bis zu den fernen Alpengipfeln im Süden.

Der weitere Weg ist wieder mehr begangen. Er führt am Grenzkamm entlang nach Westen noch über eine kleine Kuppe und dann bergab zum Dreieckmark. Hier grenzen Österreich, Tschechien und Bayern aneinander. Wir wählen wir nun den beschilderten Fußweg, der direkt nach Süden der bayerischen Grenze entlang bergab führt. An einer Wegkreuzung ca. 1 km nach dem Dreieckmark (Höhenpunkt 1153 m) folgen wir dem Nordwaldkammweg bzw. der Beschilderung zum Parkplatz Oberschwarzenberg weiter bergab. Der Fußweg wird später zu einem Forstweg und bald erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.

Anreise

Anfahrt

Aus Oberösterreich über Rohrbach - Aigen (B 127). Weiter L 589 nach Ulrichsberg - Schwarzenberg am Böhmerwald. Kurz nach Schwarzenberg rechts abzweigen auf L 1561 nach Oberschwarzenberg. Durch den Ort durchfahren und weiter bis zum Parkplatz.

Von Bayern über Wegscheid - Ulrichsberg und weiter wie oben beschrieben oder über einen der kleineren Grenzübergänge nach Schwarzenberg am Böhmerwald.

Parken

Letzte Parkmöglichkeit am gebührenpflichtigen Parkplatz (Kleingeld bereithalten!) ca. 300 m nach dem Ortsende von Schwarzenberg. Ab dort bis zum Ende der öffentlichen Straße (etwa 1 km) besteht durchgehend ein beidseitiges Halte- und Parkverbot!

Weitere Informationen

Ausrüstung

Je nach Schneelage Schneeschuhe oder nur feste Wanderschuhe, Teleskopstöcke mit großen Tellern, Tages-Wanderrucksack mit Regenhülle, ggf. Gamaschen, warme und strapazierfähige Kleidung im Mehrschicht-Prinzip, Skijacke und -hose, Mütze/Stirnband, Handschuhe, ggf. Skibrille, Sonnenschutz, Proviant und Thermosflasche mit Heißgetränk, Erste-Hilfe-Set, Handy, ggf. Stirnlampe, Kartenmaterial, Biwaksack und Rettungsdecke

Sicherheitshinweise

Durch die exponierte Lage gibt es in diesem Bereich des Böhmerwalds häufig Nebel und Raureifbildung. Dichterer Nebel kann die Orientierung speziell im Bereich des Grenzkamms stark erschweren. Bei Raureif oder größeren Schneelasten auf den Bäumen und stärkerem Wind können auch größere Äste abbrechen oder Bäume umstürzen.

An der Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeit.

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