Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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1559 hm |
Abstieg
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1559 hm |
Tiefster Punkt |
Parkplatz Koppen 566 m |
Höchster Punkt |
Rohrauer Größtenberg 1807 m |
Dauer
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9:15 h |
Strecke
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18,0 km |
Rohrauer Größtenberg und Gamskogel ab/bis Koppen
Quelle: Alpenverein-Gebirgsverein, Autor: Wolfgang Drexler
Die Tour
Eine lange Rundtour im wenig bekannten Mittelteil des Sengsengebirges, die zum Teil auf alten und unmarkierten Steigen verläuft.
Von allen namhaften Gipfeln im Sengsengebirge werden Rohrauer Größtenberg und Gamskogel wohl am seltensten besucht. Am ehesten noch kommen Wanderer im Zuge einer Sengsengebirgsüberschreitung dort vorbei, aber diese Überschreitung ist als Tagestour kaum machbar und eine Übernachtung in der Biwakschachtel ist auch nicht jedermanns Sache.
Mit Hilfe alter Jagdsteige und Almzustiege kann man jedoch von Koppen aus eine Runde drehen, die den gesamten Mittelteil des Höhenwegs Sengsengebirge abdeckt und dennoch gut als Tagestour möglich ist, wenn auch als lange. Man durchquert dabei die unterschiedlichen Vegetations- und Höhenstufen, die für das Sengsengebirge typisch sind, vom dichten Föhrenmischwald über lichte Lärchenbestände bis zur Latschenzone und den alpinen Trockenrasenflächen oberhalb der Baumgrenze.
Auf dieser Tour erlebt man aber auch die Widerspenstigkeit des karstigen Untergrundes sehr deutlich, die vom Wanderer manchmal viel Langmut und Geduld fordert. Belohnt wird man dafür mit jener einsamen Gebirgswildnis, die für das Sengsengebirge charakteristisch ist.
(Aufgrund der Nähe zur Wildfütterung Spannriegel ist das Begehen dieser Tour in der beschriebenen Form nur zwischen 1. Mai und 31. Oktober gestattet.)
Autorentipp
Die Bärenriedlau ist ein wunderbarer Platz für eine ausführliche Nachmittagsrast!
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Vor Koppen
Ziel
Vor Koppen
Weg
Man geht auf der schmalen Straße taleinwärts bis zum Gut Von Koppen, folgt dort dem Hinweisschild in Richtung Spannriegel und durchquert das Gehöft auf einem Fahrweg, der kurz dahinter in einer Rechtskurve das Bachbett überquert. Noch vor der Brücke verlässt man den Weg und hält sich zwischen Waldrand und Wildzaun (Vorsicht: elektrisch!) geradeaus, wo man sofort einen Pfad, der Jagdsteig Gsol genannt wird, deutlich erkennt und ihm folgt. Aus der Ebene führt der Jagdsteig bald über eine Steilstufe im Wald zu einer großen Lichtung hoch, wo er auf einen Forstweg trifft. Hier hält man sich rechts (bergwärts) und nimmt den Jagdsteig in der nächsten Linkskurve des Fahrweges geradeaus wieder auf. Nach einer kurzen felsigen Steilpassage wendet sich der Steig nach links (Westen) und steigt schräg durch den Wald weiter an, bis man die Jagdhütte Gsol direkt vor sich sieht. Etwas links von der Hütte führt der Steig weiter bergwärts, bis er schließlich auf ca. 1200 m die bei einer T-Kreuzung in den markierten Aufstieg zur Bärenriedlau mündet.
Bei der T-Kreuzung wendet man sich nach links (Westen), wo nach kurzer Zeit ein Fahrweg erreicht wird, der „Kogleralmweg“ heißt. Hier folgt man dem Fahrweg nach rechts, der sich bergauf bald in einer Linkskehre nach Westen dreht. Dort, wo der Weg flach wird, passiert man eine große Lichtung mit einer automatischen Wetterstation. Dies war der Standort der ehemaligen Kogleralm, die vor einiger Zeit vollständig abgetragen wurde.
Knapp hinter der Kogleralm hält man sich bei der nächsten Weggabelung links und folgt einem Forstweg bis an sein Ende, wo deutlich sichtbare Steinmänner den Beginn eines Steiges markieren, der eben nach Westen in den Wald führt. Nach ca. 900 Metern verlässt der deutlich sichtbare Pfad die alte Trasse, die geradeaus weiter in einen Windbruch führt, und zweigt nach rechts und bergwärts in eine Lichtung ab, die überquert wird (Steinmännchen). Am westlichen oberen Ende der Lichtung beginnt ein Aufstieg durch den Wald, der abschnittsweise ziemlich steil ist, bis auf ca. 1440 m ein kleiner Aussichtsplatz mit Resten einer Sitzbank erreicht ist. Anschließend wendet sich der Pfad deutlich nach rechts und verläuft in nördlicher Richtung weiter bergauf, während er einen schönen Lärchenwald durchquert und mehrfach an deutlich ausgeprägten, kleinen Dolinen vorbei führt. Schließlich wird knapp unterhalb der Uwe Anderle Biwakschachtel der Höhenweg Sengsengebirge erreicht, wobei es für das allerletzte Stück des unmarkierten Weges zwei Varianten gibt, die beide gleich gut sind. Die östliche der beiden Varianten endet am Höhenweg bei drei gelben Hinweisschildern, von denen eines genau auf jenen unmarkierten (!) Weg hinweist, auf dem man gerade aufgestiegen ist. Hier öffnet sich auch ein großen Felsenfenster nach Norden zu.
Am Höhenweg Sengsengebirge wendet man sich nach rechts (Osten) und besteigt zunächst den Gamskogel und erreicht anschließend nach einigem Auf und Ab den Gipfel des Rohrauer Größtenbergs.
Vom Größtenberg geht es auf der Markierung steil hinunter zum Rottalsattel, wo am tiefsten Punkt ein Verbindungsweg zur Feichtauhütte abzweigt. Man bleibt am markierten Weg, der nun in Richtung Schneeberg/Hoher Nock wieder steil bergauf und über unangenehmen Karst führt, bis man auf ca. 1750 m eine Weggabelung erreicht hat. Hier steigt man nicht weiter in Richtung Hoher Nock hoch, sondern hält sich rechts (nach Süden), um zwischen Latschen hindurch schräg bergauf zu einer weiteren Weggabelung direkt an der Kante des Steilabfalles zur Koppenalm zu gelangen. Dort wendet man sich nach rechts (Südwesten) und folgt der Markierung in Richtung Bärenriedlau.
Zunächst verläuft der Weg meist in dichten Latschen und in Kammnähe, weiter unten dann, bei der unmarkierten Abzweigung zum Hagler, dreht er nach rechts und zieht nach Westen über mehreren Kehren in Richtung Bärenriedlau hinunter. Im Karboden passiert man eine gefasste Quelle (Hinweistafel), die meistens, aber nicht immer, fließendes Wasser führt. Kurze Zeit später hat man die Bärenriedlau erreicht.
Der weitere Abstieg von der Bärenriedlau durch den Taschengraben ist identisch mit jenem der Bärenriedlau-Runde.
Man kehrt am markierten Weg bis zu einer markanten Wegbiegung nach rechts unterhalb der Bärenriedlau zurück und folgt hier einem unmarkierten Steig geradeaus nach Süden, der zunächst nur schwer zu erkennen ist, bald aber deutlicher ausgeprägt erscheint. Dieser Steig führt schräg auf den Trennungsrücken zwischen Höllgraben und Taschengraben und folgt diesem Rücken bis in eine kleine Einsattelung, wo sich die Steigspuren zunächst verlieren. Hier ist es wichtig, den Rücken scharf nach links unten zu verlassen und bis in den Grund des oberen Taschengrabens abzusteigen, der hier eine breite und relativ flache Rinne bildet. Einige Steinmänner weisen den Weg in die Rinne und auf ihrem Grund erkennt man erneut einen deutliche Steig, der talwärts führt, bis eine Felsschwelle erreicht wird. Über diese Schwelle steigt man zunächst direkt ab und quert dann unmittelbar darunter schräg nach links, wo die Steigspuren nun wieder deutlich zu erkennen sind. Der nächste Abschnitt des Weges ist recht gut erhalten bzw. wiederhergestellt. Man folgt ihm talwärts, bis man am oberen Ende einer Geröllhalde angelangt ist, die in den unteren Taschengraben hinunterzieht. Hier ist es wichtig, aus dem Graben nach links über das Geröll auszuqueren und einer Steigspur zu folgen, die schräg unter den Felshängen bergab führt. Auch hier weisen vereinzelte Steinmänner den Weg und man quert eine weitere Geröllhalde, jetzt schon hoch über dem Talgrund, um im lichten Wald zunächst noch etwas tiefer zu steigen, dann aber wieder bergauf zu wandern, ab hier auf einem deutlichem Pfad und über mehrere kleine Rinnen hinweg bis zu einer ausgeprägten Felsrampe mit wunderbarer Aussicht. Nach dieser Rampe ist eine letzte Rinne zu überqueren, bevor der Steig nun wieder bergab und schräg hinein in den Bergwald führt.
Man befindet sich nun in einem Hochwald oberhalb der Wildfütterung Spannriegel und hier verliert sich der alte Jagdsteig von der Bärenriedlau. Am einfachsten ist es, sich im Wald eher links zu halten und über einen kleinen Rücken in eine deutlich ausgeprägte flache Rinne im lichten Wald abzusteigen. Am unteren Ende dieser Rinne trifft man erneut auf Steigspuren, die bei einem Forstaufschließungsweg enden, der in die große Wiese oberhalb von Spannriegel mündet. Man kann jedoch im Wald auch gerade nach Süden absteigen, wo durch zahlreiche umgefallene Bäume hindurch eine Abstiegsspur mit Steinmännchen markiert ist, welche direkt an das obere Ende der Lichtung bei der Wildfütterung führt.
Am unteren Ende der Lichtung bei der Wildfütterung Spannriegel trifft man schließlich auf einen markierten Steig, der rechts hinunter zurück nach Koppen führt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Taxi ab Bahnhof Windischgarsten.
Anfahrt
A9 - Ausfahrt Roßleiten in Richtung Windischgarsten, gleich nach der Abfahrt Abzweigung nach links in den Ortsteil Rading und nach Rettenbach, am Hinteren Rettenbach entlang flußabwärts und weiter bis nach kurz vor Koppen.
Parken
Der Parkplatz bei Koppen wurde im Jahr 2021 gesperrt und bewusst zerstört. Außerdem hat der Grundeigentümer in aggressiver Art und Weise „Halten & Parken verboten“ ausgeschildert, obwohl mehr als ausreichend ungenutzte Fläche auf diversen Holzlagerplätzen vorhanden ist. Hier sieht man deutlich, dass die österreichische Rechtslage eine offensichtlich asoziale Einstellung leider manchmal unterstützt.
Parken ist derzeit (Stand August 2021) entlang der Straße vor der letzten Brücke für 2-3 Fahrzeuge möglich.
Weitere Informationen
Als Einstieg und zum Kennenlernen des Sengsengebirges eignet sich eine gemütliche Runde über die Bärenriedlau sehr gut.
Wer bereits auf den Geschmack gekommen ist, der kann auch einmal weitgehend unbekannte Pfade rings um den Hochsengs erkunden.
Ausrüstung
Wanderausrüstung.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
Sicherheitshinweise
Diese Tour weist keine besonderen Sicherheitsrisiken auf. Für die unmarkierten Abschnitte ist allerdings ein wenig Orientierungssinn erforderlich.