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Quelle: Outdoor im Gebürg, Autor: Robert Stein
Kurze, aber ziemlich anspruchsvolle Runde auf touristisch historischen Wegen - als die Fränkische Schweiz noch Muggendorfer Gebürg hieß.
Leichte Kletterpassagen in engen Schluchten wechseln sich ab mit Höhlenbegehungen - Taschenlampe unbedingt erforderlich!
Wegen Fledermausschutz sind die Höhlenbegehungen nur von Mai bis September erlaubt!
Muggendorf ist das traditionsreiche touristische Zentrum der Fränkischen Schweiz, direkt am Flüßchen Wiesent im gleichnamigen romantischen Tal gelegen. Genau von hier aus nahm die touristische Entwicklung ihren Lauf – vor über 200 Jahren.
Es waren die Höhlen um Muggendorf herum, die damals durch aufsehenerregende Berichte der Ersterkunder wie Rosenmüller eine schnell wachsende Zahl von Besuchern anzog. Bald darauf entdeckten die Romantiker des 19. Jahrhunderts unser kleines Landschaftsidyll mit Tälern, steilen Hängen, lauschigem Wald, schroffen Felsen – dazu Burgen an allen Ecken und Enden ; anstelle „Muggendorfer Gebürg“ machte nun eine neue Bezeichnung die Runde – „Fränkische Schweiz“.
Auf unserer kleinen Wanderrunde um Muggendorf durch Schluchten und Höhlen können wir in wenigen Minuten eintauchen in die Welt der deutschen Romantik(er).
Unser Wegevorschlag verläuft zu einem beträchtlichen Teil auf kleinen Pfaden, abseits der Wandertouristenströme – teils steinig bis felsig, Trittsicherheit ist auf jeden Fall vonnöten. Jedenfalls kommt der ruhige Genießer voll auf seine Kosten – nur im Bereich der Oswaldhöhle, unserer weithin bekannten Durchgangshöhle, muß immer mit Gegenverkehr gerechnet werden:)
Einige der weiteren, am Wegesrand befindlichen Höhlen können begangen werden – teilweise erfordert dies entsprechende Erfahrung mit Höhlenbefahrungen! Wer also tiefer in die Unterwelt hinein möchte, sollte sich besser vorab in der Touristinfo in Muggendorf diesbezüglich erkundigen.
Nicht nur für kleine und große Abenteurer ist diese kleine Runde im „Gebirge“ um Muggendorf perfekt - auch wer sich gern mal in alte Zeiten zurück versetzen möchte, ist hier genau richtig!
Viele Wegpassagen sind steinige Pfade und kein rollatoren-geeigneter Qualitätswanderweg -> Trittsicherheit ist vonnöten (besondere Vorsicht bei Nässe!)! Es sind verschiedene Höhlenbegehungen unterwegs möglich - von einfach bis anspruchsvoll! Jeder muss seine diesbezügliche Erfahrung und Kompetenz selbst einschätzen - im Zweifel besser vorher Infos (Führung?) über die Touristinfo in Muggendorf einholen! Aber auch wenn man nur die Höhleneingänge am Wegesrand betrachtet, wird die Wanderung ein unvergessliches Erlebnis.
Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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287 hm |
Abstieg
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281 hm |
Tiefster Punkt | 305 m |
Höchster Punkt | 513 m |
Dauer
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2:16 h |
Strecke
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6,6 km |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Muggendorf (Wiesent-Promenade am Brückla)
Muggendorf (Oberer Markt)
Den Start unserer Schluchten-und-Höhlen-Runde wählen wir an der Wiesentpromenade – das kleine Brückla am gleichnamigen Lokal liegt zentral und ist vom Parkplatz am Naturpark-Infozentrum in drei Minuten erreichbar. Wir beginnen gemütlich und machen uns auf den Weg entlang der Wiesent Richtung Behringersmühle. Nach 1,5 Kilometern erreichen wir einen kleinen Bahnübergang - in der Nähe des Muggendorfer Skilifts mit eigener Skihütte! Wir folgen dem Leo-Jobst-Weg (Rotes Kreuz) noch 200 Meter weiter, bis linkerhand auf freiem Feld eine Holzbrücke das Überqueren der Wiesent ermöglicht. Kurz danach müssen wir auch noch die Bundesstraße (B470) queren, um auf die Wanderwege auf der gegenüberliegenden Talseite zu gelangen.
Diese beginnen direkt an einer eindrucksvollen Felsnadel, die häufig von Sportkletterern besucht wird. Hier beginnt nun der etwas versteckte Aufstieg durch den Schluchtwald – noch vor dem Felsen rechts ab den Steigspuren und dem Verlauf des Grabens folgend. Der Pfad quert den Graben und schlängelt sich in felsigem Gelände leicht steigend hoch – an einigen Stellen gibt es sogar Drahtseile als Steighilfe – wie in der großen Schweiz;)
Nach einem knappen halben Kilometer verlassen wir den Schluchtpfad und gelangen auf einen bequemen Wanderweg, dem wir aber nur wenige Meter folgen. An der Kehre geht es links ab – nun steil hinauf bis zur nächsten Wegkreuzung. Diese queren wir, dem Heinrich-Uhl-Weg (Rot-senkrecht) folgend, weiter leicht ansteigend. Wer möchte, kann den Abstecher zum Hohen Kreuz mit neuem Aussichtsturm mitnehmen – so oder so führt unser wurzeliger Waldweg schließlich wieder abwärts Richtung Oswaldhöhe. Noch oberhalb der Höhle ist eine Bank mit schönem Blick ins Wiesenttal zu empfehlen – von da nun -in Wanderrichtung- links haltend Steinstufen mit Geländer hinab zum -östlichen- Eingang der Oswaldhöhle. Gleich daneben befindet sich der Eingang zur Wundershöhle – eine Begehung/Befahrung dieser oder der naheliegenden Witzenhöhle ist grundsätzlich möglich, entsprechende Erfahrung vorausgesetzt.
Zur Duchquerung der Oswaldhöhle genügt jedoch ein kleines Lämpchen, z.B. des Smartphones – selbst ohne Fremdlicht kommt man hindurch, wenn man die wenigen Meter richtiger Dunkelheit im Mittelbereich der Höhle -vorsichtig tastend- in Kauf nimmt. Kopf einziehen (Durchgangshöhe an einer Stelle 1,50 m) und sicher auftreten, da man unvermeidlich auf die ein oder andere etwas rutschige Felsplatte trifft. Der große nordwestliche Ein/Ausgang erfüllt den großen Höhlensaal auf dieser Seite mit genügend Licht – Tropfsteine sind aber leider trotzdem keine -mehr- zu sehen (außer an manchen Wintertagen schöne Eiszapfen).
Weiter geht’s auf unserem Rot-senkrecht-Weg, das kleine Fahrsträßchen von Muggendorf nach Engelhardsberg querend Richtung Muggendorfer Pavillon. Nach kurzer Pause am Pavillon bleiben wir weiter auf der Höhe, gehen rund 100 Meter auf der Autostraße (Dooser Berg) zum Wandererparkplatz, biegen links ab auf das Nebensträßchen nach Neudorf, das wir nach weiteren 100 Meter wieder verlassen, in einen Waldpfad nach links einbiegend, zum nächsten Aussichtspunkt, dem Felsen mit Namen „Koppenburg“. Der Rot-senkrecht-Pfad gibt uns weiter die Richtung vor, nun wieder leicht bergab zur nächsten Wegkreuzung. Hier machen wir uns auf den Weg zur für heute letzten Höhle – der Rosenmüllershöhle. Die bezeichneten 200 Meter dahin müssen wir nach Besuch der Höhle wieder zurück – ab der bereits bekannten Wegkreuzung geht’s für uns bergab - außer man macht sich auf, den Uhl-Höhenweg↑ direkt anzuschließen, was dann insgesamt eine schöne Tagestour ab/bis Muggendorf ergibt.
Hinab kommen wir nach 200 Meter auf das Teersträßchen, das in Muggendorf der berüchtigte „Schmiedsberg“ ist, der direkt zum oberen Markt führt, wo uns nur noch die Qual der Wahl des anschließenden Lokalbesuchs bevorsteht (Einkehren in Muggendorf↑;)
Deutsche Bahn bis Ebermannstadt, von dort mit Bus nach Muggendorf > www.vgn.de (an Sommerwochenenden auch historische Dampfbahn von Ebermannstadt nach Muggendorf > www.dfs.ebermannstadt.de )
Muggendorf ist direkt an der B470 (= Querverbindung Forchheim A73 – Pegnitz A9) gelegen Für Navi: 91346 Wiesenttal (Ortsteil Muggendorf)
In Muggendorf am Naturpark-Infozentrum (= altes Bahnhofsgebäude) (wenige Meter von der Ortsmitte)
(Fränkische-Schweiz-Verein in Muggendorf)
Normale Wanderausrüstung, unbedingt Schuhe mit griffigen Sohlen, Stöcke als Hilfe in steinigem Gelände und bei Bergaufstrecken sehr empfehlenswert.
Die Hälfte der Runde besteht aus schmalen Pfaden, teils in wurzeligem, steinig-felsigem Gelände, teils ziemlich steil an- bzw. absteigend. Trittsicherheit wird vorausgesetzt.