Schwäbisch-Fränkischer Jakobsweg

Quelle: Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e.V., Autor: Silke Rüdinger - HS-Tourismus / Heinz Obinger - GPSconcept

Impressionen auf dem Jakobsweg durch Hohenlohe

Die Tour

Seit gut tausend Jahren sind Jakobuspilger unterwegs auf Wegen, deren Ziel Santiago de Compostela in Nordspanien ist. Das „Pilgern“ zum Grab des heiligen Apostels Jakobus hat in den letzten Jahren wieder einen enormen Aufschwung genommen. Alte Jakobswege wurden, soweit möglich, wieder historisch rekonstruiert, neue, abseits gelegene zwischen alten Jakobspilgerstätten erschlossen. Einer der neuesten alten Jakobswege ist der 1998 ausgeschilderte fränkisch-schwäbische von Würzburg nach Ulm.  

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
2905 hm
Abstieg
2601 hm
Tiefster Punkt 167 m
Höchster Punkt 782 m
Dauer
68:19 h
Strecke
270,0 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Würzburg

Ziel

Ulm

Weg

Wir möchten hier kurz den Wegabschnitt durch Hohenlohe vorstellen und empfehlen drei Tageswanderungen:
1. Rothenburg – Wallhausen (28 km)
2. Wallhausen – Oberspeltach (28 km)
3. Oberspeltach – Hohenberg (17 km)
Von Würzburg kommend führt der Pilgerweg nach Rothenburg o.d.Tauber. In der Stadtpfarrkirche St.Jakob können Sie hier einen Höhepunkt mittelalterlicher Kirchenkunst bewundern. In dieser bedeutendsten Kirche Rothenburgs befindet sich auf der Westempore der berühmte Heilig-Blut-Altar des Würzburger Bildschnitzers Tilman Riemenschneider, den er um 1500 für eine Heilig-Blut-Reliquie geschnitzt hat. Sehenswert ist auch der Zwölf-Boten-Altar von Friedrich Herlin (von 1466). Auf seiner Rückseite sind die älteste Darstellung der Stadt Rothenburg zu sehen und seltene Bildlegenden von Jakobuspilgern.  

Der Weg, der ein Teil des Hauptwanderweg Nr.4 (HW4) des Schwäbischen Alpvereins ist, führt nun durch das Schandtaubertal nach Bettenfeld. Ab hier fließt die Schandtauber unterirdisch. Das dadurch entstandene Höhlensystem ist eine der größten Muschelkalkhöhlen Deutschlands. Nach Bettenfeld verlassen wir nun Bayern und kommen nach Baden-Württemberg. Im kleinen Ort Schainbach kann man in der evangelischen Jakobuskirche einen schönen Flügelaltar besichtigen. Die Kirche selbst zählt zu einer der schönsten Dorfkirchen Hohenlohes. Über Felder und Wiesen geht’s nun nach Wallhausen, das sich als Tagesziel für den ersten Tag anbietet

Von Wallhausen weiter Richtung Crailsheim, vorbei an der Anhäuser Mauer, die auf fast surreale Weise mitten im Feld steht und das letzte Überbleibsel einer gewaltigen Klosterkirche aus dem 14.Jahrhundert ist. Das Kloster selbst wurde im Bauernkrieg 1525 geplündert und verwüstet. Nach der kleinen Ortschaft Bölgental geht’s dann hinunter ins Jagsttal. Ein wunderbarer idyllischer Weg, der Jagst flussaufwärts folgend, vorbei an alten verlassenen Mühlen, bringt uns der großen Kreisstadt Crailsheim entgegen. Hier ist u. a. die Johanneskirche sehenswert. Die Kirche stammt aus der Zeit von 1398 bis 1440. Sie wurde nach dem Vorbild einer spätgotischen Bettelordenskirche, der Franziskanerkirche in Rothenburg o.d.Tauber, erbaut. Nun geht’s durch den schönen Burgbergwald, und auf dem höchsten Punkt bietet der Burgbergturm ( ein an Sonn- und Feiertagen geöffneter Aussichtsturm) ein herrliches Panorama über die Hohenloher Ebene. Die Gemeinde Frankenhardt bietet sich als Etappenziel für den zweiten Tag an.

Von Frankenhardt - Oberspeltach verläuft der Weg nun meist einsam und still durch Wald, Feld und Flur bis in den Ostalbkreis nach Rosenberg und Hohenberg. Hohenberg, auf einem 569 Meter hohen sogenannter Zeugenberg gelegen  
(Der Berg wurde durch einen Sandsteindeckel vor der Erosion geschützt, während ringsherum die Landschaft abgetragen wurde), bietet einen herrlichen Rundblick bis weit in das Hohenloher Land undzur Schwäbischen Alb. Hohenberg ist ein Ort mit alter Jakobusbruderschaft, auf dem Berg thront die imposante Jakobuskirche, die im 19. Jahrhundert in neuromanischem Stil anstelle der alten gebaut wurde. Die gesamte Ostseite des Mesnerhauses hat der Ellwanger Maler und Priester Sieger Köder vor 20 Jahren mit Pilger-Szenen bemalt. Es befindet sich auch ein Pilgerhospiz neben der Kirche.

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