SHR im Winter: Die Sellrainer Hüttenrunde

Quelle: DAV Sektion Pforzheim, Autor: Bruno Kohl

Schneeschuhbergsteiger im Gebiet der Pforzheimer Hütte.
Das Eldorado zum Schneeschuhbergsteigen
An der Alminalm
Blick vom Schellenberg nach Osten.
Alpengasthof Lüsens
Infotafel am Aufstieg zur Potsdamer Hütte über das Fotschertal
Im Lüsenstal angekommen.
Hoch über dem Gleirschtal mit der Pforzheimer Hütte
Das Winnebachjoch zwischen Sellrain- und Ötztal.
Die Winnebachseehütte.
Das Zwiselbachtal.
Pforzheimer Hütte in Sicht.
Aufstieg ins Sellraintal durch das Gleirschtal
In Scheeloch auf dem Weg zur Breiten Scharte.
Die Pforzheimer Hütte mit links Gleirsch- Zwieselbacher Roßkogel und Rotgrubenspitze

Die Tour

Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so Nah.

Die beliebte Sellrainer Hüttenrunde ist im Winter ein besonderes Erlebnis. Mit Schneeschuhen geht es auf mittelschweren - schweren Routen in acht Tagen durch die Sellrainer Berge.

Etwa eine halbe Autostunde von Innsbruck und ca. 1 - 1,5 Stunden von den großen Städten des Alpenvorlandes entfernt befinden sich die Berge des Sellrain. Sie werden begrenzt vom Inntal im Norden, dem Ötztal im Westen und dem Wipp- und Stubaital im Osten. Im Süden sorgen die Stubaier- und Ötztäler Alpen für eine prächtige Kulisse.

Zum Sellrain gehören die Orte Sellrain, Gries, Kühtai und St. Sigmund. Größtes Seitental ist das Lüsenstal, das bei Gries nach Süden abzweigt, mit Juifenau, Narötz, Praxmar und Lüsens. Von St. Sigmund aus führt die Straße über den Kühtaisattel (2020 m) ins Ötztal. Besonders reizvoll sind die zahlreichen kleinen, ruhigen Seitentäler des Sellrain, die von bis zu dreitausend Meter hohen Gipfelketten umrahmt werden. Eine einsame Landschaft ohne Lifte, Autos und Lärm – stattdessen Natur, Stille und Erholung pur. Vor allem natürlich in den beiden Schutzgebieten des 

Sellrain: im Ruhegebiet Stubaier Alpen und im Ruhegebiet Kalkkögel mit seinen unverwechselbaren, an die Dolomiten 

erinnernden Bergzinnen. Die Ruhegebiete wurden in den 1980er Jahren ausgewiesen, um die Erschließung durch Lifte und Straßen im Alpenraum einzudämmen. In dieser wilden Naturlandschaft leben unter im Winter Steinböcke, Gämsen.  Zu Gesicht bekommt man die scheuen Bewohner der Bergwildnis allerdings nur mit viel Geduld, einer guten Beobachtungsgabe und einer großen Portion Glück!  

Schneeschuhbergsteiger oder Skitourengeher sind im Sellrain abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs zu einsamen Gipfeln.

Für das Sellraintal und seine Nebentäler bitte die Hinweise zum naturverträglichen Schneeschuhbergsteigen beachten!!

Autorentipp

Wenn Du es besonders ruhig haben willst, mach die Tour von Sonntag bis Freitag. Die Hütten sind weniger belegt und die Hüttenteams hat mehr Zeit für Dich. Auch am Wochenende sind die Sellrainer Berge im Winter nicht überlaufen.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
4590 hm
Abstieg
4231 hm
Tiefster Punkt 1158 m
Höchster Punkt 2881 m
Dauer
26:30 h
Strecke
61,3 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Sellrain, Parkplatz Potsdamer Hütte.

Ziel

St. Sigmund im Sellrain

Weg

1. Etappe: Sellrain - Potsdamer Hütte

Auf der Rodelbahn entlang dem Fotscher Bach bis zum Alpengasthof Bergheim 1.464 m. 

An der Wegverzweigung folgen wir der Beschilderung Alminalm (1.700 m).

Weiter geht durch das Kar unterhalt vom Karlsgrat und Arweswände. Der Weg geht in südliche Richtung hinauf zum Schellenberg. Auf der Höhe 2.176 m treffen wir den Weg von der Postdamer Hütte zum Sömen und Roten Kogel.

Wir schwenken vor dem Kastengrat nach Osten und kommen nach ca. 35 – 40 Minuten zur Hütte. 

2. Etappe: Potsdamer Hütte - Alpengasthof Lüsen

Nach der Hütte geht es in Serpentinen hinauf an den Fuss der Kastengrades. Durch die Hochalmen Widderberg zum Sömen 2.750 m. Der Abstieg zur Allinger Alm durch die Hänge "Auf dem Sömen". Der Weg durch den Wald hinunter nach Praxmar ist einfach und sicher. Über die Straße erreichen wir den Alpengasthofe Lüsen.

3.Etappe: Alpengasthof Lüsen - Westfalenhaus

Vom Alpengasthof Lüsens ist es ein flacher Weg zum Talgrund des Lüsentals. Links am Jugendheim (letztes Haus) vorbei in  

Serpentinen durch einen Erlenhain geht es aufwärts. Ab der ersten Stütze der Materialseilbahn beginnt der Lawinenstrich und am Turbinenhaus des Westfalenhause ist es durchschritten. Ein letzter Anstieg hinauf zur Hütte. 

4.Etappe: Westfalenhaus - Winnebachseehütte

Weg hinaus Richtung Münsterhöhe und durch das Ochsenkar über Schrundstufen hinauf zum Winnebachjoch.  

Nach Möglichkeit in der Talmitte gehen um die Gefahr von Schneebretter zu verringern. Zum letzten Aufstieg zum Joch empfiehlt sich vorher den rechte Aufschwung zum Winnebacher Woeißkogel zu verwenden um den Treibschnee an den Steilwändes des Joches zu umgehen. Nach dem Winnebachjoch gibt das weite Tal den Weg vor. Durch das Winnebachkar hinunter zur Winnebachseehütte. 

5.Etappe: Winnebachseehütte - Schweinfurter Hütte 

Zunächst einfacher Weg durch verschneete Almen. Dann stehig Auswärte Richtung Winnebachjoch. Danach zweigt der Weg zum Zwiselbachjoch ab. Aufgrund der Schneebrettgefahr vom den Südhängen des Zwiselbacher Weißkogel halten wir uns mehr Richtung Nord-West zum Breiten Grießkogel. Nach der Überschreitung des Zwiselbachjoches geht durch den Talgrund des Zwiselbachtal nach Norden. Vorbei am Schneeloch geht es hinunter zur Schweinfurter Hütte.

6.Etappe: Schweinfurter Hütte - Pforzheimer Hütte

Im Zwiselbachtal Richtung Zwiselbacher Joch. Am Schneeloch geht es in Breitetal und bis zum  

Talende liegt die Breite Scharte. Je nach Schneelage über die Breite Scharte direkt oder einen schmale Rinne etwas westlich.

Als weiter alternative besteht die Möglich in der "Stube" zur Scharte zwischen Metzerstein und Samerschlag aufzusteigen einzusteigen und zur Pforzheimer Hütte abzusteigen.  

7.Etappe: Pforzheimer Hütte - Gasthof Ruetz, St. Sigmund

Einfacher Weg ohne nennenswerte Steigungen und Gefahren auf den Sonnenplateau der Pforzheimer Hütte. Wir bleiben auf einer Höhe von ca. 2.380 m bis nach den Seen. Mit dem Wegweiser "Rundweg" steuert man den Talgrund durch eine gemächliche Querung an. Im Talgrund der Gleirschtales über den Bach und Tal abwärts zur Hinteren Gleirschalm. Dem 

Versorgungsweg der Hütte folgend Tal auswärts. 

Die Rückfahrt nach Sellrain ist mit den stündlich fahrenden Ski- oder Linienbus kein Problem.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Internationale Bahnverbindungen bis Innsbruck oder Ötztal Bahnhof, weiter mit dem Linienbus nach Sellrain. Skibusverbindung zum Kühtai. Detail siehe http://www.vvt.at/ 

Anfahrt

Von München: Über Autobahn A8, A93 und A12 nach Innsbruck, Ausfahrt Zirl Ost Richtung Kematen ins Sellraintal nach A-6184 Sellrain/Tirol.

Von Stuttgart: Über A8 nach Ulm und A7 nach Füssen. Über die B189 zum Fernpass, Über über das Ötztal, Ötz und Kühtai ins Sellraintal nach A6184 Sellrain/Tirol.

Von Südtirol: Über die A22 und Brenner nach Innsbruck und über die A12 zur Ausfahrt Zirl Ost. Richtung Kematen ins Sellraintal nach A6184 Sellrain/Tirol..

Empfehlung

Ideal ist es, zu Beginn oder zum Abschluss der Tour im Sellrain, im Ötztal oder im Inntal zu übernachten. Informationen und Buchungen in den Tourismusbüros oder online unter www.innsbruck.info und www.oetztal.com

Parken

Kostenfreier Parkplatz (1.092m) Potsdamer Hütte nach der ersten Kehre Landstraße Sellrain – Axams im Fotschertal.

Weitere Informationen

Bitte beachten!!

Naturverträgliches Skitouren- und Schneeschuhgehen im Sellraintal:

Tipps vom Alpenverein:

Lawinenlage Bericht Tirol

Von Hütte zu Hütte:

Sellrainer Hüttenrunde mit Ötz- und Inntalschlaufe

Die Bergsteigerdörfer im Sellraintal. 

Ausrüstung

Schneeschuhe, LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und Biwaksack. Stöcke mit großen Tellern. Ein Mobiltelefon und GPS-Gerät dient der Sicherheit.

Bekleidung:  

Feste hohe Schuhe am besten Trekkingschuhe. Wandersocken, Gamaschen, Lange warme Berghose, Jacke mit Futter, Regenschutzbekleidung, Warmer Pullover oder Fleecejacke, Wintermütze / Winterhandschuhe, Lange Winterunterwäsche  

Sportanzug oder leichte Kleidung für die Hütte, Hüttenschuhe. 

Zusätzlich: 

Sonnen-, besser Gletscherbrille, Sonnenhut und Sonnenschutzmittel ab Faktor 20, Gletscherkreme für Lippen, Kleine Apotheke für den persönlichen Bedarf, Waschzeug und Handtuch, Trinkflasche mind. 1 l, Hüttenschlafsack, (Decken werden gestellt), Taschenlampe / Stirnlampe, Tourenproviant z.B. Müsliriegel; Trockenobst; Waffeln; Vesperbrot.

DAV Ausweis nicht vergessen.

Denke daran: Weniger kann mehr sein. Achte auf das Gewicht des Rucksackes.

Sicherheitshinweise

Nur für erfahren Schneeschuhgeher machbar. Beachte den aktuellen Lawinenanlagebericht. Gehe eine Schneeschuhtour nie allein.

Erkundige Dich immer vor den Aufstieg und vor dem Beginn einer Etappe beim Hüttenteam über die aktuellen Lage. Neuschnee und Sonneneinstrahlung erhöhen das Risiko erheblich. 

Weiter Informationen und Tipps zur Sicherheit.

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