Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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571 hm |
Abstieg
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786 hm |
Tiefster Punkt | 465 m |
Höchster Punkt | 954 m |
Dauer
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5:57 h |
Strecke
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19,4 km |
St. Rupert Pilgerweg
Etappe 06 - Wandertour, Pilgerweg von Inzell nach Bad Reichenhall
Quelle: Tourenportal Berchtesgadener Land , Autor: Bergerlebnis Berchtesgaden
Die Tour
Von Inzell nach Bad Reichenhall
Inzell – Jochberg – Listsee – Bad Reichenhall
Der St. Rupert Pilgerweg verbindet Bayern und Salzburg: Auf den Spuren des Salzheiligen Rupert führen 7 Etappen von Altötting nach Salzburg. 3 Etappen ( und eine alpine Variante des Pilgerweges) durchqueren das Berchtesgadener Land auf anspruchsvollen Wegen mit schönen Aussichten. Am Solehochbehälter, dem höchsten Punkt der ersten Pipeline der Welt, geht es über die Himmelsleiter 420 Stufen bergab zum ehemaligen Brunnhaus. Die Himmelsleiter kann auch auf einem markierten Wanderweg umgangen werden.
Am Ende der Himmelsleiter geht es nun links hinauf zum Jochberg. Eine Rast beim Listsee mit dem herrlichen Blick auf Bad Reichenhall und die Bergwelt tut gut, bevor es in die Salzstadt Bad Reichenhall hinein geht.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Wegbeschreibung
Start
Pfarrkirche St. Michael Inzell
Ziel
St. Nikolauskirche Bad Reichenhall
Weg
An der Pfarrkirche St. Michael nutzen wir die Fußgängerunterführung und queren die Bundesstraße. Wir folgen der Aldgaßerstraße 250 m bis zum Festsaal und wandern dann rechts über den Ortsteil Bichl zum Eisstadion „Max Aicher Arena“. Dieses impossante Bauwerk gehört zu den schnellsten und modernsten Eislaufhallen der Welt. Vorbei am Zwingsee orientieren wir uns an dem Schild Salinenweg. Am Cafe Zwing geht es links Richtung Anwesen Scharmann. Kurz vor dem Bach sehen wir eine große Infotafel zum Winthir-Radweg. Winthir, ein Glaubensbote im 8. Jh., ist der Schutzpatron der Salzsäumer, auf deren Spuren wir bis nach Bad Reichenhall wandern. Hier erfahren wir auf zahlreichen Schautafeln etwas über die Geschichte der Soleleitung. Am Solehochbehälter, dem höchsten Punkt der ersten „Pipeline“ der Welt, geht es jetzt über die Himmelsleiter 420 Stufen bergab zum ehemaligen Brunnhaus. Die Himmelsleiter kann auch auf einem markierten Wanderweg umgangen werden. Am Ende der Himmelsleiter geht es nun links hinauf zum Jochberg. Am Parkplatz angekommen gehen wir ein kurzes Stück Richtung Zwieselalm, um dann dem Winthir-Radweg bergab zum kleinen Listsee zu folgen. Weiter geht es zum Listwirt mit seinem einladenden Biergarten und einer schönen Aussicht ins Tal. Von dort geht es geradeaus und nach 250 m rechts auf einem kleinen Pfad mit einem eindrucksvollen Blick auf Bad Reichenhall hinunter. Am Neu Meran rechts den Wanderweg mit vielen Stufen hinab bis zur Fischzuchtstraße, Von-Martius-Straße, rechts in die Lange Gasse bis zur St2101, dann dem Geh-/Radweg bis zur Ampel folgen, die Straße rechts überqueren in die Nonner Straße, in die Thumseestraße links. Über die Luitpoldbrücke erreichen wir die B20. Nun geht es rechts durch eine Bahnunterführung zur St. Nikolauskirche.
Alpenstadt Bad Reichenhall
Theodo schenkte Rupert laut dem Güterverzeichnis „Notitia Arnonis“ für das Stift St. Peter 20 Salz- pfannen, ein Drittel des Salzbrunnens sowie den üblichen Herrenzins im Bereich des heutigen Bad Reichenhall, wo auch die Siedlungen der Salinenarbeiter eigene Kirchen bekamen. Bad Reichenhall hatte bei der Salzgewinnung bis zum frühen 12. Jh. eine Monopolstellung inne. In den anschließenden Auseinandersetzungen zwischen den Reichenhallern und den Salzburgern wurde der Ort fast voll- ständig zerstört. Seit 1262 ist Bad Reichenhall bayerisches Gebiet, wobei es bis zum 19. Jh. kirchlich zum Erzbistum Salzburg gehörte und erst durch die Neuordnung im Verlauf der Säkularisation zur Erzdiözese München-Freising kam.
Die Alpenstadt Bad Reichenhall lädt zu einem Spaziergang auf den Spuren der traditionsreichen Verehrung des Hl. Rupert ein, der bei St. Nikolaus beginnt. In der Apsis des südlichen Seitenschiffes von St. Nikolaus findet man eine Nachbildung eines früheren Freskos, das die Heiligen Rupert, Sebastian und Johannes Nepomuk auf Goldgrund zeigt. An der Kirche vorbei geht es rechts über den Dompropst-von- Lechner-Platz links zur Alten Saline und zur Salzbrunn- oder Salinenkapelle (tgl. 10.00–11.30 Uhr und 14.00–16.00 Uhr) mit dem Patrozinium des Hl. Rupert. Eine erste Kapelle wurde 1508 von Herzog Albrecht VI. von Bayern errichtet. Neben der Kapelle gehören das Brunnhaus, vier Sudhäuser, Lagerhäuser, Werkstätten und der Beamtenstock zum klassizistisch-strengen Gesamtbild der Anlage. Das Brunnhaus bildet mit der Salinenkapelle den Mittelpunkt. In der Mitte des Portal-Tympanons thront der Hl. Rupert als Schutzpatron, neben ihm zwei Salzarbeiter mit Salzkrucke und Salzwaage und die lateinische Inschrift, die übersetzt lautet: „Nichts nützt den Lebewesen mehr als Salz und Sonne“. Die Kapelle liegt, wie beschützend, über den Solehebmaschinen. Ihre heutige Gestalt erhielt die Alte Saline erst nach einem verheerenden Brand 1834, als Salinenanlage samt Brunnkapelle und ein Drittel der Stadt abbrannten. König Ludwig I. beauftragte seine Hofarchitekten mit der Errichtung einer neuen Salinenanlage, ganz nach dem Vorbild der Ludwigskirche in München. Die neue Kapelle wurde 1851 konsekriert. Rechts neben dem Eingang zur Kapelle findet man eine Figur des Hl. Rupert in der „Salzburgerischen“ Darstellung. Beim Betreten der Kirche fallen die drei Fenster in der Apsis des Mittelschiffs ins Auge. Sie zeigen in der Mitte Jesus Christus den Auferstandenen mit der Siegesfahne, zu seiner Rechten den Hl. Rupert mit dem Salzfass und zu seiner Linken den Hl. Korbinian als den Gründerbischof der Erzdiözese München – Freising. Bad Reichenhall ist eine der Urzellen der Rupertusverehrung mit einer ganz eigenen Rupertusdarstellung, die sich von der des „Salzburger Rupert“ unterscheidet. Sie ist angelehnt an einen Bildtypus, der im Franziskanerkloster in Berchtesgaden zu finden ist und ursprünglich auch in Bad Reichenhall verwendet wurde. Der jugendliche „Reichenhaller Rupert“ ohne Mitra, weist die Salinenarbeiter, wie eine Legende erzählt, auf die verschütteten „Solequellen“ hin, ein Bild für seine große Leistung in Hinblick auf die Förderung des Gebietes. Diese Legende wurde auf vielfache Weise immer wieder veröffentlicht, z.B. in einem Reichenhaller Lied aus der Mitte des 16. Jahrhunderts oder vom Historiker Max von Freyberg um 1827, und zieht sich wie ein roter Faden durch die Reichenhaller Geschichtsschreibung.
Dass St. Rupert von den Salzarbeitern sehr verehrt wurde, zeigen ihre Gebete zu ihm bevor sie unter Tage gingen. Salzmuseum und die Führung durch die Alte Saline (tgl. 10.00–11.30 Uhr und 14.00–16.00 Uhr). Gegenüber der Salinenkapelle befinden sich der Rathausplatz und das Alte Rathaus , wo „Rupert“ uns als Wandgemälde (1924) begegnet. Er ist jung, trägt keinen Stab und hat die Halleiner Salzkufe als Attribut. Von hier spazieren wir weiter durch die Fußgängerzone zur Karmelitenkirche St. Ägidius (1159) . Der Innenraum ist durchleuchtet von den drei Glasgemälden in der Apsis. Das Linke zeigt den Hl. Rupert, der in Bad Reichenhall das Christentum verkündet. Geradeaus geht es durch die Fußgängerzone und das Kurgebiet weiter in die Salzburger Straße bis zum Münster St. Zeno, dessen Ursprung auf eine vom Salzburger Bischof Arno um 803 gegründete Klosterzelle zurückgeht. St. Zeno mit seinem eindrucksvollen Kreuzgang gilt als die größte romanische Kirche Oberbayerns.