Aufstieg
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154 hm |
Abstieg
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154 hm |
Tiefster Punkt | 296 m |
Höchster Punkt | 353 m |
Dauer
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5:30 h |
Strecke
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17,6 km |
Tour 1 – Audio-Tour: Vom Märchenschloss ins Libellen-Paradies
Quelle: Wandermagazin, Autor: Werner Rost, Schauenstein
Die Tour
Wir befinden uns außerhalb des Schiefergebirges im Gebiet der Obermainischen Bruchschollenzone
Als ”Perlen des Sonneberger Unterlandes” bezeichnet man die Fischteiche, die in der Blütezeit der Teichwirtschaft im 15. und 16. Jahrhundert entstanden sind. Selten findet man entlang des Grünen Bandes eine so große Dichte naturnaher Teiche. Die Weiße Seerose, der Zwergtaucher oder bedrohte Libellenarten, wie die Kleine Moosjungfer, haben hier Rückzugsgebiete. Am südlichen Ortseingang von Mitwitz zeugt der Buntsandstein vom Wüsten-Klima, das hier vor 230 Millionen Jahren herrschte, als sich das heutige Mitteleuropa viel weiter südlich am Äquator befand.
Autorentipp
Wasserschloss Mitwitz: Führungen von Mai bis September samstags um 14.30 Uhr, sonn- und feiertags um 11 Uhr und um 14 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Telefon 09266-1876 oder 1388, weitere Infos unter www.mitwitz.de
Info
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Wegbeschreibung
Start
Wasserschloss in Mitwitz (10 km westlich von Kronach)
Ziel
Wasserschloss in Mitwitz (10 km westlich von Kronach)
Weg
Unsere Wanderung beginnt am westlichen Ortsrand von Mitwitz inmitten einer märchenhaften Kulisse: am romantischen Wasserschloss – dem ”Unteren Schloss”. Es befindet sich in einem ausgedehnten Park am Zusammenfluss der Steinach und der Föritz, der wir talaufwärts folgen. Das Wasserschloss wurde 1266 erstmals urkundlich erwähnt. Die heutige Bausubstanz stammt aus der Zeit der Renaissance. Das Schloss ist Domizil der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken, deren wissenschaftliche Mitarbeiter das Grüne Band seit 1990 intensiv erforschen und betreuen.
Der nördliche Ast des Burgenwegs, dem wir zunächst folgen, führt in Richtung Neundorf und Lauenstein. In der Ortsmitte von Neundorf überqueren wir die Föritz, die an den Ausläufern des Thüringer Schiefergebirges östlich von Sonneberg entspringt. In der abgeschiedenen Lage am Eisernen Vorhang blieb dem Bachbett eine Regulierung erspart. Die vom Aussterben bedrohte Bachmuschel kommt im Landkreis Kronach nur noch hier vor.
Entlang der Naturschutzgebiete ”Föritzau” und ”Reginasee, Pfadensee und Schnitzersteich” gelangt man in den Schwärzdorfer Wald, in dem Schwarzspecht und Sperber brüten. An einer Wegekreuzung verzweigt sich der Burgenweg, dem wir nach Norden folgen, vom Weg ”KC 33”, der uns später nach Mitwitz zurückbringen wird (Abkürzungsmöglichkeit).
An der fränkisch-thüringischen Landesgrenze steht ein steinerner Zeitzeuge des 19. Jahrhunderts: Ein historischer Grenzstein aus dem Jahr 1840 erinnert daran, dass zu jener Zeit hier das Königreich Bayern (“KB”) an das Herzogtum Meiningen (“HM”) grenzte. Bis zum Jahr 1826 gehörte die thüringische Seite um Rotheul zum Fürstentum Sachsen-Coburg. Das fränkische Gebiet um Mitwitz war bis 1803 ein Besitz des fürstbischöflich regierten Hochstifts Bamberg.
Wenige Meter hinter dem Grenzstein verlassen wir den Burgenweg und folgen dem Kolonnenweg nach links in die typische Waldschneise. Die DDR-Grenztruppen haben hier beim Bau der Sperranlagen die Humusschicht abgetragen, um den Pflanzenwuchs zu unterdrücken. Auf dem darunter anstehenden Sandstein entwickelten sich Sandtrockenrasen und Zwergstrauchheiden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bemüht sich mit einem Landschaftspflege-Projekt, eine Verbuschung der Flächen zu verhindern und damit seltene Arten zu erhalten, wie Silbergras, Berg-Sandglöckchen, Kleines Filzkraut, Feldgrillen, Wildbienen und Heidelerchen.
Die Markierung ”Grünes Band” leitet uns in eine große Rodungsinsel. Bei guter Fernsicht ist im Norden der Steilanstieg des Thüringer Schiefergebirges zu erkennen, dessen Höhenzüge mehr als 200 Höhenmeter über dem hügeligen Vorland verlaufen. Ungewöhnlich ist der Blick über das Wustungsgebiet. Dies bezeichnet hier nicht zerstörte Anwesen, sondern die seit dem 15. Jahrhundert entstandenen Einzelgehöfte. Die DDR ließ hier im Zuge der Zwangsaussiedlungen zwölf Anwesen schleifen. Die verbliebenen Wustungen sind ein denkmalgeschütztes Ensemble.
Bevor wir die Frankenwustung erreichen, lohnt sich links ein Abstecher zur renaturierten Föritz (dort Info-Tafel). Zwischen der Frankenwustung und Rotheul erleben wir eine Sehenswürdigkeit aus neuerer Zeit: Auf einem Hausdach bewegt sich das Modell eines Radfahrers – angetrieben vom Wind.
Das ”Grüne Band”-Zeichen führt uns durch Rotheul und ans Hasenwirtshaus, das in der DDR längere Zeit als Ferienheim genutzt worden war, inzwischen aber privat bewohnt wird. Wir erreichen wieder den Kolonnenweg. Wer in Rotheul gestartet ist und nur die nördliche Runde wandern möchte, hält sich hier rechts. Für den Rückweg nach Mitwitz folgen wir dem Burgenweg zurück bis zur Wegekreuzung und ab dort dem ”KC 33” nach links. Im Mitwitzer Ortsteil Bächlein treffen wir auf den südlichen Teil des Burgenwegs, der uns zum Waldhotel Bächlein und von dort nach Süden führt.
Nordöstlich von Mitwitz erleben wir die idyllische Landschaft der Mühlteiche und des Breitensees (Info-Tafel). Die extensive Teichnutzung begünstigte die Entstehung einer ausgedehnten Verlandungszone. Rohrkolben und Schilf bieten ideale Brutplätze für Teichrohrsänger, Bläss- und Teichhühner. Die Uferbereiche daher bitte nicht betreten! Der Burgenweg leitet uns zum ”Oberen Schloss” von Mitwitz, zur evangelischen Pfarrkirche St. Jakob und zurück zum Wasserschloss.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
ÖPNV-Anschluss mit Frankenbus-Linie Kronach-Coburg
Anfahrt
B303, Ziel: Wanderparkplatz Rotheul (11 km südöstlich von Sonneberg), zu erreichen über die B 89
Parken
Siehe "Weitere Infos"
Weitere Informationen
FRANKENWALD TOURISMUS Service Center, Adolf-Kolping-Straße, 1 96317 Kronach, Tel. 09261/6015-17, Fax 09261/6015-15, mail@frankenwald-tourismus.de, www.frankenwald-tourismus.de
www.erlebnisgruenesband.de
Ausrüstung
MP3-Audio-Tracks: vor Ort herunterladbar am Info-Punkt ”Erlebnis Grünes Band” im Hotel-Gasthof Wasserschloss unweit des gleichnamigen Mitwitzer Wahrzeichens.
Sicherheitshinweise
Gut begehbare Forstwege, 1300 Meter Betonplatten-Kolonnenweg