Höhe | 2192 m |
Tübinger Hütte
Quelle: Montafon Tourismus GmbH, Autor: Roland Fritsch
Die Hütte
Tübinger Hütte
Ein Mann steht im Mantel und mit Hut auf 2200 Metern über Meer, hinter ihm liegt das Garneratal. Vor dem Mann steht ein Stativ, grösser als er selber. Seine Kamera hat er Richtung Osten auf den Valgraggeskopf (2820 Meter über Meer) gerichtet, vielleicht auch etwas mehr nach rechts, auf die Östliche Plattenspitze (2852 Meter).
Sicher ist: Der Mann, der da im Sommer 1909 die Berge fotografiert, ist nicht mehr allein hier hinten im Garneratal. Im Sommer 1908 ist hier die Tübinger Hütte eröffnet worden. Und Eugen Albrecht, Fotograf aus Tübingen, dokumentiert eifrig die Umgebung der Hütte. Er inszeniert seine Bilder sogar richtiggehend, lässt mitunter fünf Menschen in Reih und Glied auf dem Plattenjoch vor einer überwältigen grossen Gebirgskulisse posieren.
Solche Bilder sieht man in Tübingen gern. In der Baden-Württembergischen Universitätsstadt veranstaltet man in diesem Jahr auch ein erstes folkloristisches Alpenfest, 1926 wird man sogar einen Gletscher nachbauen. Die Tübinger Alpinisten sind stolz auf ihre Hütte mit den 50 Schlafplätzen hoch oben im Vorarlberg. Einfach war es im frühen 20. Jahrhundert aber schon nicht mehr, einen geeigneten Hütten-Standort zu finden: Die Saarbrückner oder auch die Wiesbadener Alpinisten hatten ja schon Jahre zuvor viele gute Plätze in der Silvretta belegt.
Nun aber bietet die Tübinger Hütte, umgeben von Hochmadererjoch, Plattenjoch, Vergaldner Joch und Garnerajoch zahlreiche Wandermöglichkeiten. Und die Westliche Plattenspitze (2883 Meter), die Kessispitze (2833 Meter) oder der Hochmaderer (2823 Meter) bieten sich auch für schöne Gipfeltouren an.
Ganz selbstverständlich ist es aber nicht, dass heute solche Touren von der Tübinger Hütte aus möglich sind. Staublawinen beschädigten die Hütte schon in den ersten Jahren, und während den Weltkriegen war die Hütte den Grenzwächtern und Zöllnern vorbehalten. Danach kam es auch noch zu Plünderungen und Beschädigungen, erst lange nach dem Zweiten Weltkrieg, 1956, gelangte die Hütte wieder in den Besitz der Tübinger, die sie daraufhin renovierten und später auch vergrösserten.
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