Venter Skirunde im UZS, Variante Etappe 1: Gipfel-Umwege: Vorderer Seelenkogel oder Eiskögele

Quelle: DAV Sektion Berlin, Autor: Ingram Haase

Obergurgl:  winterlicher Blick auf den morgendlichen Schalfkogel
Langtalereckhütte Anfang Mai 2013
Fensterfront, westseitig
Die gemütliche Stube der Langtalereckhütte.

Die Tour

Die Variante, vor dem Zustieg zur Langtalereckhütte noch den Vorderen Seelenkogel zu besteigen, bietet sich an, wenn man früh dran ist. Belohnt wird man mit einem herrlichen Ausblick von einem Dreitausender im Gurgler Kamm. Sichere Verhältnisse sind aber Bedingung, sonst empfielt sich die Alternative über das Eiskögele.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1400 hm
Abstieg
857 hm
Tiefster Punkt Obergurgl
1907 m
Höchster Punkt Vorderer Seelenkogel
3290 m
Dauer
4:00 h
Strecke
11,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Obergurgl (Haltestelle Zentrum)

Ziel

Langtalereckhütte

Weg

Bis zur Brücke kurz vor der Schönwieshütte wie in Etappe 1 beschrieben.

Gleich nach der Brücke nach links und der Rotmoosache folgen. Sobald die Felswände des Hangerers etwas zurückweichen, erreicht man einen steilen Nordosthang, den es in vielen Spitzkehren zu bezwingen gilt. Es folgt eine Rinne, die etwas weniger steil ist.

(Ab hier siehe auch Alternativgipfel Eiskögele.)

Auf einer Höhe von 2730 m wechselt man über eine Mittelmoräne zum Hangerersee. Oberhalb liegt das mittlere und größte Kar des Hangererferners, über den es aufzusteigen gilt. In etwa 3000 m Höhe hält man sich links und quert auf die vom Vorderen Seelenkogel ausgehende Rippe. Hierbei gilt es, zwischen mehreren Spaltenzonen einen gangbaren Weg zu finden. Auf dem östlichen Hangererferner quert man in südöstliche Richtung ansteigend, bis man die nach unten steil abfallende Ostwand des Vorderen Seelenkogels erreicht. Nur etwas weniger steil ist der Weg nach oben, bis man für die letzten Meter die Skier an den Rucksack schnallen muss, um auf dem nordnordöstlichen Grat den Gipfel (3286 m) zu erreichen.

Dieser wird überschritten und über den anfangs schmalen Südostgrat verlassen. Bei entsprechenden Verhältnissen kann auch nordöstlich des Grates abgefahren werden, um, sobald es flacher wird, auf den Rücken zu queren. In einer gut sichtbaren Scharte beginnt eine kurze, steile Rinne in das nördlichste Kar des südwestlich unterhalb gelegenen Seelenferners. Zu Fuß oder auf Skiern erreicht man diesen und fährt Richtung Westen eindrehend ab. Über den Gletscher und später der nördlichen Seitenmoräne entlang geht es steiler werdend in das Langtal. Wenn es die Lawinenlage an den steilen südwestlich exponierten Hängen erlaubt, wendet man sich nach Nordwesten und quert oberhalb der im Tal liegenden Brücke zum Hochwildehaus schräg abwärts zur Langtalereckhütte (2450 m).

Variante: Sicherer ist es, ganz ins Langtal abzufahren, flussabwärts zu ziehen und die Langtalereckhütte in einem kurzen Gegenanstieg (ca. 80 Höhenmeter) zu erreichen.

Alternativgipfel Eiskögele:

Der Übergang vom Vorderen Seelenkogel auf den Seelenferner ist nur bei sicheren Verhältnissen machbar. Stattdessen kann man den Übergang über das benachbarte Eiskögele (3233 m) wählen. Die Gipfelaussicht ist ebenfalls traumhaft und die Route ist etwas sicherer, fast ebenso reizvoll und spart noch dazu ca. 60 Höhenmeter sowie etwa eine halbe Stunde. Doch auch hier gibt es eine knifflige Stelle – die Überwindung der nordwestlich des Gipfels gelegenen Scharte.

Bis in die Höhe des Hangerersees auf 2730 m ist der Anstieg mit dem auf den Vorderen Seelenkogel identisch.

Jedoch bleibt man hier im westlichen Kar des Hangererferners und lässt den See links liegen. Nun geht es genau in Richtung Süden auf das Eiskögele zu, zum Schluss auf die zwischen Gipfel und Hochebenenkamm gelegene Scharte. Diese ist bei viel Schnee am besten auf der linken Seite zu überwinden, bei wenig Schnee nimmt man das auf der rechten Seite befestigte Fixseil. In jedem Fall ist sie sehr steil und bei Vereisung heikel. Oben dann auf dem Rücken zur Linken in Richtung Südosten – erst auf Skiern, dann zu Fuß. Schließlich führt ein ausgesetzter, schmaler Grat auf den geräumigen Gipfel mit dem charakteristischen Steinmann.

Hinunter geht es bis zur Scharte auf dem gleichen Weg, weiter abwärts nun aber auf der linken Seite in einer sehr steilen Abfahrt (bis 40 °). Durch das Kar des schwindenden Hochebenferners immer Richtung Westnordwesten abfahren, bis man erst kurz vor dem Ziel die Langtalereckhütte sieht.

Weitere Informationen

Langtalereckhütte (2450 m, DAV-Sektion Karlsruhe), Winteröffnung Mitte Februar bis Mitte Mai, Telefon +43/664/5268655

Die angegebenen Kilometer der Tour beziehen sich auf die Länge des GPS-Tracks. Durch Spitzkehren, Schwünge und Umwege ist die tatsächliche Entfernung ca. 30 - 50 % größer.

Ausrüstung

Lawinen- und Hochtourenausrüstung

Sicherheitshinweise

Mitunter Lawinengefahr. Besonders gefährlich ist der Steilhang aus dem Rotmoostal, der Übergang zum Grat und die kurze Steilstufe vom Vorderen Seelenkogel auf den Seelenferner. Diese erfordern unbedingt sichere Lawinenverhältnisse! Skitechnisch ist letztere Passage ebenfalls eine Herausforderung.

Geringfügig weniger heikel ist die Alternative über das Eiskögele, allerdings erfordern auch hier die steilen Hänge auf beiden Seiten sichere Verhältnisse.

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