Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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2671 hm |
Abstieg
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2714 hm |
Tiefster Punkt |
Christlessee 914 m |
Höchster Punkt |
Heilbronner Törle 2588 m |
Dauer
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18:00 h |
Strecke
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32,4 km |
Von Oberstdorf über den Heilbronner Weg in drei Tagen
Quelle/Autor: Walter Biselli
Die Tour
Der Heilbronner Weg zwischen Rappensee- und Kemptner Hütte ist einer der beliebtesten alpinen Felsenwege der Allgäuer Alpen. Auf der dreitägigen Etappentour genießen wir das Gipfelpanorama des Allgäuer Hauptkamms.
Etappe 1: zur Rappenseehütte
Ausgangspunkt der Rundwanderung ist die Alpe Eschbach (965 m) in Birgsau (Oberstdorf). Weiter geht es über Einödsbach, der südlichsten, ganzjährig bewohnten Siedlung Deutschlands, Petersalpe und Enzianhütte zur Rappenseehütte (2091 m). Sie gehört zu den größten Schutzhütten des Deutschen Alpenvereins. Von hier aus können wir einen kleinen Abstecher zum Kleinen und Großen Rappensee unternehmen und Murmeltiere in direkter Hüttennähe beobachten.
Etappe 2: zur Kemptner Hütte
Oberhalb der Rappenseehütte beginnt der alpine Heilbronner Weg, der älteste und bekannteste Felsensteig der Nördlichen Kalkalpen. Er führt durch den Zentralen Hauptkamm der Allgäuer Alpen. Zwei seiner höchsten Gipfel, das Hohe Licht (2651 m) und die Mädelegabel (2644 m) liegen unmittelbar am Weg zur Kemptner Hütte.
Unsere zweite Etappe ist zugleich die Königsetappe und identisch mit der vierten der „Steinbock-Tour“. Ganze Kolonien der Alpensteinböcke können wir beim Kratzer beobachten. Zahlreiche weitere Fotomotive bieten sich zuvor: u.a. das enge Heilbronner Törle, die Leiter zum Steinschartenkopf und die Leiterbrücke danach.
Etappe 3: zum Christlessee
Mit dem Blick ins Trettachtal umrunden wir die schroffen Krottenspitzen und wandern aussichtsreich auf dem Grat zwischen Kreuzeck und Rauheck weiter. Im steilen Abstieg nach Gerstruben schauen wir auf den malerischen Eissee und zuletzt auf den Wasserfall im Hölltobel.
Autorentipp
An Wochenenden (Samstag bis Montag) ist die Kemptner Hütte von kommerziellen Tourenveranstaltern in Beschlag genommen. Zimmer und Tische sind dann für E5-Touristen reserviert!
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Alpe Eschbach in Birgsau (Oberstdorf)
Ziel
Christlessee (Oberstdorf)
Weg
Gehzeiten: Alpe Eschbach (965 m) – 3 ¾ h – Rappenseehütte (2091 m) – 6 h – Kemptner Hütte (1844 m) – 7 ¼ h – Christlessee (914 m)
Etappe 1: zur Rappenseehütte
Von der Bushaltestelle bei der Alpe Eschbach (965 m) folgen wir dem Fahrweg zum Wegweiser „Rappenseehütte 3 ¾ h“ und steigen dann oberhalb des Stillachtals zum Berggasthof Einödsbach (1114 m) an. Hier steht die südlichste Kapelle in Bayern: St. Katharina. Dahinter erhebt sich das Oberstdorfer Dreigestirn mit Mädelegabel (2644 m), Trettachspitze (2595 m) und Hochfrottspitze (2649 m). Kurz darauf überqueren wir den Bacherlochbach und folgen dem Pfad neben dem Rappenalpenbach aufwärts zur Peters-Alpe (1296 m, Freitag bis Sonntag bewirtschaftet). Nach einem weiteren Wasserfall geht es in Serpentinen hinauf zur Enzianhütte (1804 m) mit der höchstgelegenen Kleinbrauerei Europas. Das selbst gebraute dunkle Weizenbier „Der Gipfelstürmer“ beschwingt uns im weiteren Aufstieg Richtung Hochrappenkopf (2425 m) und Kleiner Rappenkopf (2276 m) im Hauptkamm der Allgäuer Alpen. Nachdem wir die Materialseilbahn der Rappenseeehütte unterquert haben führt der Weg von dieser weg nach rechts zum Muskopf (1968 m) und knickt dann nach Osten ab. Von der Weggabelung zur Mindelheimer Hütte erreichen wir in einem Aufstieg von 20 Minuten die Rappenseehütte (2091 m). Unterhalb liegen der Kleine und Große Rappensee, dahinter der Rappenseekopf (2469 m). Herausragende Gipfel sind das Hohe Licht (2651 m) und der Biberkopf (2599 m).
Gehzeiten: Alpe Eschbach (965 m) – ½ h – Einödsbach (1114 m) – ¾ h – Petersalpe (1300 m) – 1 ½ h – Enzianhütte (1779 m) – 1 ¼ h – Rappenseehütte (2091 m)
Etappe 2: zur Kemptner Hütte
Von der Rappenseehütte (2091 m) steigen wir auf dem Weg 439 zwischen Rotgundspitze (2485 m) und Hochgundspitze (2460 m) zur Großen Steinscharte (2260 m) hinauf und passieren so die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich. Nach dem Wiesleskar haben wir beim Abzweig zum Hohen Licht den Heilbronner Weg (Nr. 432) erreicht. Durch das enge Heilbronner Törle hindurch kommen wir zur Kleinen Steinscharte (2541 m). Zum Steinschartenkopf (2615 m) müssen wir eine Leiter hinaufsteigen und anschließend eine Leiterbrücke passieren. Dann steigen wir hinab in die Socktalscharte (2444 m) am Abzweig zum Waltenberger Haus. Entlang der Staatsgrenze geht es weiter über den Bockkarkopf (2609 m) in die Bockkarscharte (2504 m), wo der Heilbronner Weg offiziell endet. Unterhalb der Hochfrottspitze (2649 m), der Mädelegabel (2644 m) und dem Kratzerjoch geht es weiter, über den Schwarzmilzferner auf den Kratzer (2427 m) zu. In der Nähe des Mädelejochs treffen wir am Pt. 1931 m auf den von Holzgau im Lechtal herauf kommenden E5 (Weg 438) und gehen mit ihm links abwärts zur bereits weithin sichtbaren Kemptner Hütte (1844 m).
Gehzeiten: Rappenseehütte (2091 m) – ½ h – Große Steinscharte (2260 m) – 2 h – Socktalscharte (2447 m) – 1 h – Bockkarscharte (2504 m) – 2 ½ h – Kemptner Hütte (1844 m)
Etappe 3: zum Christlessee
Von der Kemptner Hütte (1844 m) starten wir auf dem Weg 438 nach Süden und biegen an der Gabelung am Pt. 1931 m nach links zum Weg 433 ab. Unterhalb des Muttlerkopfs (2368 m) steigen wir im Linksbogen in den Fürschießersattel (2208 m) hinauf und gehen dann entlang der Nordflanke der Krottenspitzen weiter zum Märzlesattel (2201 m) im Allgäuer Hauptkamm. Auf dem grasigen Gratweg über das Kreuzeck (2376 m) zum Rauheck (2384 m) genießen wir das großartige Panorama der Allgäuer Alpen. Nach links knickt der Gratweg zum Seichereck (2029 m) ab, mit dem Blick auf die malerischen Eisseen. Nach dem steilen Abstieg in den Älpelesattel (1780 m) halten wir uns links zur bewirtschafteten Dietersbach-Alpe (1325 m). Über die Gerstruber Alp (1219 m) folgen wir dem Schotterweg nach Gerstruben (1155 m) und biegen hinter dem Ortsende nach links auf das Sträßchen Richtung Oberstdorf ab. Nach 200 m führt uns ein Wanderweg links in den Hölltobel mit den Wasserfällen des Dieterbachs. Dieser mündet in die Trettach am Endpunkt unserer Etappentour am Christlessee. Von dort können wir mit dem Linienbus über Renksteg (3 km) nach Oberstdorf zurück fahren.
Gehzeiten: Kemptner Hütte(1844 m) – 1 ½ h – Fürschießersattel (2200 m) – 1 h – Märzlesattel (2201 m) – ¾ h – Kreuzeck (2376 m) – ½ h – Rauheck (2384 m) – ½ h – Seichereck (2029 m) – ½ h – Älpelesattel (1780 m) – 1 h – Dietersbach-Alpe (1325 m) – 1 h – Gerstruben (1155 m) – ½ h – Christlessee (914 m)
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Hinfahrt zum Bahnhof Oberstdorf; weiter mit Bus 9762 über Renksteg zur Endhaltestelle Alpe Eschbach, Oberstdorf
Rückfahrt von Christlessee, Oberstdorf mit Bus Linie 9763 über Renksteg zum Bahnhof Oberstdorf.
Letzter Bus nach Oberstdorf ab Haltestelle Christlessee ab 17:13.
Anfahrt
Auf A7 bis Ausfahrt Kempten, weiter auf B 19 über Immenstadt und Sonthofen Richtung Oberstdorf; links abbiegen auf Walserstraße (Schilder nach Fellhornbahn/Hӧllwieslift/Skiflugschanze); rechts abbiegen auf Stillachstraße; ab hier 4 km zum Parkplatz Renksteg
Parken
Waldparkplatz Renksteg (UTM 590514 5242550)
Weitere Informationen
Enzianhütte: http://www.enzianhuette-oberstdorf.de/
Rappenseehütte: http://www.rappenseehuette.de/
Kemptner Hütte: https://www.dav-kempten.de/huetten/kemptner-huette/
Ausrüstung
Feste Bergschuhe, Wanderststöcke, evtl. Klettersteighandschuhe, ausreichende Getränke
Sicherheitshinweise
Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, alpine Erfahrung und ausreichender Kondition sind für diese anspruchsvolle alpine Tour erforderlich. Schwierige Wegabschnitte sind mit Stahlseilen versichert. Bei Nässe können felsige Wege schmierig und der grasbewachsene Gratweg rutschig sein. Zudem müssen auch im Sommer Schneefelder und kleinere Gletscher passiert werden.
Bitte Gefahrenhinweis vom 23.07.2019 beachten: Heilbronner Weg: Begehung nach Felssturz sehr anspruchsvoll