Vordere Brandjochspitze (2559 m), Südgrat

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Michael Larcher

1. Seillänge (SL): Ein Eisenanker und einige Felshaken dienen als Zwischensicherungen.
Der Abstieg über den Julius-Pock-Weg zum Frau-Hitt-Sattel ist im oberen Teil über lange Strecken mit Drahtseilen versichert.
Am Gipfel des Vorderen Brandjochs (2.559 m).
... bis zu einer Wandstufe mit auffallender Pfeilmarkierung. Über diese empor.
... bei Schneeauflage können auch einfache Passagen heikel und anspruchsvoll werden ...
Seilfrei auf gut sichtbaren Steigspuren weiter ...
Dieselbe Querung mit ordentlich Schneeauflage.
5.SL: Von der kleinen Scharte (links) waagrecht queren und absteigen in die Scharte. Anschließend wieder auf den Grat empor. Ab hier wieder Gehgelände.
... zuletzt über besten Wasserrillen-Kalk zum Standplatz an Felskopf.
4. SL: Zuerst in der Rinne, dann links über die kompakte Felswand empor ...
Der berühmte Spreizschritt in der Seitenansicht.
Zwei Kletterer (seilfrei unterwegs) an der Schlüsselstelle mit dem abschließenden Spreizschritt.
... und dann abklettern und mit Spreizschritt über einen Felsspalt (Schlüsselstelle, UIAA III).
3. SL: Über den Grat ...
2. SL: Über den schmalen, fast waagrecht verlaufenden Felsgrat.
1. SL: Ausstieg aus dem Kamin.
Die Rampe unterhalb des Kamins.
Der erste mächtige Steilaufschwung. Wir traversieren auf der Rampe ganz nach rechts (Anseilpunkt.) Rechts oben ist der Kamin gut sichtbar. In diesem Kamin empor (1. SL).
... und gleich anschließend ein kurze Verschneidung zum Abklettern (UIAA III-).
Ein enger Felsspalt ...
... sind typisch für den ersten Teil des Grates.
... und kurze Kletterstellen ...
Blick zurück zum Brandjochkreuz. Überwiegend Gehgelände ...
Am Brandjochkreuz, hinten der Südgrat und der Gipfel des Vorderen Brandjochs.
Aufstieg über den breiten Südrücken Richtung Brandjochkreuz. Links unten der Achselkopf, rechts der Brandjochboden. Unten die Stadt Innsbruck
Originelle Wegmarkierungen beim Aufstieg zum Brandjochkreuz.
Kurz vor der Weggabelung Frau-Hitt-Sattel (rechts), Aspachhütte (links). Wir folgen dem linken Weg.
Vorderes und Hinteres Brandjoch, links abfallend der Südgrat zum Brandjochkreuz. Rechts der Frau-Hitt-Sattel (mit der berühmten Felsnadel "Frau Hitt"), Sattelspitzen und Langer Sattel.
Vom Bergrestaurant Seegrube entlang des Sesselliftes auf das Grubegg.
Vom Frau-Hitt-Sattel über den Schmidhuber Steig zurück zur Seegrube.

Die Tour

Leichte Klettertour über einen markanten Grat hoch über Innsbruck.

Von der Seegrube Richtung Brandjochboden auf das Brandjochkreuz (2268 m). Über den Südgrat auf Steigen und in leichter Kletterrei auf das Vordere Brandjoch. Abstieg in den Frau-Hitt-Sattel und über den Schmidhuber-Steig zurück zur Seegrube (Berghotel, Seilbahn).

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
760 hm
Abstieg
760 hm
Tiefster Punkt 1905 m
Höchster Punkt 2559 m
Dauer
5:00 h
Strecke
9,5 km

Karte

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Seegrube 1900 m (Mittelstation der Nordkettenbahn)

Ziel

Seegrube 1900 m (Mittelstation der Nordkettenbahn)

Weg

(1) Vom Berghotel Seegrube zuerst auf dem Weg entlang des kurzen Sesselliftes auf das Grubegg (1966). Ab nun mit großartigem Ausblick auf unser Tourenziel den Steig entlang der mächtigen Südflanke folgen Richtung "Höttinger Alm / Solsteinhaus" (Weg Nr. 215) . An der ersten Weggabelung weiter Richtung "Höttinger Alm" (unterer Weg), an der zweiten Wegkreuzung Richtung "Frau-Hitt-Sattel" ansteigen. Nach wenigen Kehren und einzelnen drahtseilversicherten Passagen gabelt sich der Weg erneut. Nun dem nach Westen (links) führenden Steig - "Aspachhütte / Brandjochboden / Hohe Warte" - weiter folgen, der ab nun - da weniger häufig begangen - spürbar alpiner wird. Wir folgen diesem bis auf den breiten Südrücken des Brandjochkreuzes. Ein erstes Latschenfeld wird noch durchquert, gleich danach verlassen wir den nun weiter abfallenden Steig und ziehen über den steilen Grashang weglos empor, immer leicht linkshaltend Richtung Gratrücken, wo wir nach ca. 80 Höhenmetern auf den Steig zum Brandjochkreuz treffen. Über diesen in zahlreichen Kehren unschwierig auf unseren ersten Gipfel (Brandjochkreuz 2268 m).

(2) Überwiegend Gehgelände (Gras, Schotter abwechselnd), gut sichtbare Steigspuren, dezente aber regelmäßige Markierungen (orange Punkte, manchmal Pfeile) und leichte kurze Kletterstellen (UIAA II+) charakterisieren den ersten Teil des Grates. Nach einer Querung um ein Felseck (Pfeil) gelangt man zu einer besonders originellen Passage: Durch einen engen Felsspalt wechseln wir auf die Ostseite des Grates. Unmittelbar dahinter schließt sich die erste ernsthafte, da ausgesetzte Kletterstelle an: Eine kaminartige Steilstufe muss abgeklettert werden (5 m, UIAA II+). Vorbei an einem Felsenfenster, folgt nun wieder Gehgelände. Teilweise auf dem nun schmäler werdenden Grat, teilweise in der Westflanke, zuletzt absteigend in eine Scharte mit einer markanten Felsnadel.

Der nun folgende Steilaufschwung wird von einer nach rechts ansteigenden, zuerst breiten, dann schmäler werdenden Rampe durchzogen. Dieser folgt man bis knapp an ihr Ende (großer Steinmann). Anseilpunkt und Beginn der Kletterei in Seilschaft:

1. Seillänge (SL): Vom Ende der Rampe gut sichtbar ist ein nach ober hin tiefer und enger werdender Felskamin. Dieser Kamin vermittelt den Anstieg (40 m, UIAA III-,  5 Normalhaken (NH), ein Eisenanker). Knapp vor Ende des Kamins verlässt man diesen nach links und erreicht den höchsten Punkt (Standplatz an Felsblock).
Tipp: Man steigt von der Rampe besser gleich direkt auf diesen Kamin zu (brüchig, aber weniger Seilreibung) - oder man wählt den markierten Weg über den Steinmann, ums Eck in die Ostflanke, um dann nach ca. 10 Höhenmetern wieder zurück in den Kamin zu queren (dieser Weg ist bei seilfreier Begehung zu bevorzugen).

2. SL: Über den nun sehr schmalen, gezackten und nun fast waagrecht verlaufenden Grat (40 m, UIAA II+, 1 NH, Stand an Felskopf).

3. SL: Dem nun wieder etwas steileren Grat folgen, zuletzt abklettern und mittels Spreizschritt einen Spalt überwinden (Schlüsselstelle, UIAA III). Danach noch kurz aufwärts zu Stand an Kopfschlinge (30 m, 1 NH).

4. SL: In die mit Graspolstern durchsetzte Felsrinne und links haltend über die sehr kompakte aber griffige Felswand empor. Zuletzt über Kalkplatte mit herrlichen Wasserrillen zum Gratpunkt unterhalb eines sehr markanten Felsblocks. (30 m, UIAA III-, 1 NH, Stand an Felskopf/Blockschlinge).

5. SL: Von dem Gratabsatz waagrecht in die Ostflanke queren, in die Scharte abklettern und wieder empor auf den Grat. (30 m, UIAA II+, 1 NH, Stand an Felskopf).

Ab nun wieder seilfrei und unschwierig dem Steig in die Westflanke folgen. Knapp hinter einer kleinen Scharte bietet sich nun die Möglichkeit, (a) direkt zum Gipfel zu klettern (seilfrei oder 6. SL, UIAA II+, 30 m; anschließend wieder seilfrei links haltend (!), kurz absteigend und dann empor Richtung Gipfel) oder (b) man verfolgt den Steig weiter bis in die Scharte zwischen Hinterem und Vorderem Brandjoch und erreicht dann über den Nordgrat den Gipfel (Vorderes Brandjoch 2559 m).

(3) Vom Gipfel dem gut markierten und im oberen Teil über lange Strecken seilversicherten Steig folgen, zuletzt über Wiesen hinab in den Frau-Hitt-Sattel. Knapp unterhalb des Sattels zweigt der Schmidhuber-Steig ab, der - ein wenig ausgesetzter und schwieriger als der Normalweg - vom Frau Hitt-Sattel hinunter führt zur Wegkreuzung am Südhang der Nordkette. Von hier auf dem bereits bekannten Weg zurück zum Berghotel Seegrube.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn bis zum Innbrucker Hauptbahnhof. Mittels IVB-Linie "J" bis auf die Hungerburg. Haltestelle direkt bei der Talstation der Nordkettenbahn. Alternativ kann man bereits vom Innsbrucker Kongress mit der ersten Station der Nordkettenbahn auf die Hungerburg fahren.

Anfahrt

Über die A12 Inntalautobahn bis nach Innsbruck und weiter über die Höhenstraße auf die Hungerburg zur Talstation der Nordkettenbahn.

Parken

Kostenpflichtiger Parkplatz bei der Talstation der Nordkettenbahn. Gratis-Parkplatz auf der Höhenstraße beim SPAR-Markt, ca. 250 m (5 Gehminuten) vor der Talstation.

Weitere Informationen

Ausrüstung

Wanderschuhe mit Klettereignung ("Zustiegsschuhe"), 50 m Einfachseil, Gurt, Helm, 4 Bandschlingen (240 cm), 5 Expresschlingen, 4 Schraubkarabiner, 2 HMS-Karabiner, Regenschutz, Trinkflasche, Notfallausrüstung (Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon, Biwaksack)

Sicherheitshinweise

Mit Seil oder seilfrei? Tatsache ist, dass mehr Menschen den Brandjoch-Südrat seilfrei begehen, als in Seilschaft. Die Entscheidung muss letztlich eigenverantwortlich getroffen werden. Unser Hinweis zur Selbsteinschätzung: Die seilfreie Begehung des Brandjoch-Südgates erfordert alpine Klettererfahrung und ein Kletterniveau UIAA IV+. Diese Voaraussetzung gilt auch für den Seilersten (Vorsteiger), wenn man in Seilschaft klettert.

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