Vorderer Seelenkogel

Quelle: Ötztal, Autor: Roland Grüner

Die Tour

OBERGURGL -> Rotmoostal -> Eiskögele -> OBERGURGL

Das Eiskögele vom Rotmoostal aus als Tagestour

Die Route aus dem Rotmoostal wird bis etwa in eine Höhe von 2800m häufig begangen und befahren, da sie bis dorthin der Route auf das Eiskögele 3233m folgt. Das Eiskögele 3233m ist einer der meist besuchtesten Skitourengipfel in der Umgebung von Obergurgl. Die Route vom Rotmoostal aus wird dabei nicht nur als Tagestour ins Auge gefasst, sondern auch als Übergang zur Langtalereckhütte 2430m, beziehungsweise nehmen viele Tourengeher das Eiskögele 3233m auf ihrem Weg von der Langtalereckhütte 2430m retour nach Obergurgl noch mit. 

Aufstieg: 3,5 h
Abfahrt: 45 min.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1375 hm
Abstieg
1287 hm
Tiefster Punkt 1907 m
Höchster Punkt 3282 m
Dauer
4:30 h
Strecke
12,5 km

Details

Kondition

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Obergurgl

Ziel

Obergurgl

Weg

Dementsprechend rasch verspurt präsentieren sich die Hänge vom Eiskögele 3233m über den Hangererferner hinab ins Rotmoostal. Vom Tal aus sind gut 1380 Höhenmeter im Aufstieg zu überwinden. Bei günstigen Lawinenverhältnissen, insbesondere im Frühjahr, wenn die Westhänge an der Hohen Mut 2659m am Morgen hart verfirnt sind, dann kann man sich gut 300 Höhenmeter Aufstieg ersparen. Man fährt dabei mit der Bahn Hohe Mut I + II bis zur Hohen Mut 2659m auf und muss dann über 35° bis 40° steiles Gelände 400 Höhenmeter ins Rotmoostal abfahren. Man kommt in diesem Fall zwar erst frühestens um 9:00 in Obergurgl zum Starten, allerdings stellt ein verspäteter Start an den Nordhängen des Vorderen Seelenkogels 3286m bezüglich der tageszeitlichen Erwärmung zumeist kein größeres Problem dar. Dabei darf die Abfahrt von der Hohen Mut 2659m ins Rotmoostal nicht unterschätzt werden. Bei Pulverschnee ist die Lawinengefahr zu beachten, bei hartem Firn im Frühjahr ist eine gute Skikante, beziehungsweise gutes skifahrerisches Können notwendig. Vom Rotmoostal aus beginnt dann bezüglich der Lawinengefahr sogleich eine der heikelsten Passagen der Tour. Der gut 200 Höhenmeter umfassende und 35°, teils sogar 40° steile Nordhang hinauf zum Kar des Eiskögeles 3233m benötigt unbedingt stabile Lawinenverhältnisse. Zudem ist aus der Nordostflanke des Hangerers 3020m heraus immer die Möglichkeit von Selbstauslösungen von Lawinen zu berücksichtigen. Danach geht es über schönes und nicht allzu steil geneigtes Gelände bis in eine Höhe von 2800m, wo sich in etwa der Hangerersee befindet. Aber hier trennen sich die beiden Aufstiegsrouten. Wir halten uns nun in südöstlicher Richtung über sanft geneigtes, sowie schön kupiertes Gelände, wobei wir vorerst nur wenig an Höhe gewinnen. Wir berühren dabei zunehmend die Zunge jenes Teils des Hangererferners, welcher aus dem Nordkar am Vorderen Seelenkogel 3286m zu Tale fließt. Wir steuern auf eine leicht zu erreichende Einsattelung zu, über welche wir auf eine weitere Gletscherfläche des Hangererferners an der Nordostflanke des Vorderen Seelenkogels 3286m gelangen. Diese Eisfläche zieht sich auf Grund der Klimaerwärmung immer weiter zurück, sodass sich die Gletscherstirn auch immer weiter aufsteilt und damit an diesem langgezogenen, steilen Gletscherhang objektiv gesehen die Lawinengefahr von Jahr zu Jahr immer problematischer einzuschätzen ist. Nach Bewältigung dieses Aufschwungs gelangen wir auch über die nächste Einsattelung unproblematisch an die eisfreie Ostflanke unseres Tourenziels. Hier machen wir Höhe und versuchen so an den Beginn des Nordrückens zu gelangen. An diesem können wir noch einige Höhenmeter mit angeschnallten Ski weiter aufsteigen. Kurz vor dem Gipfel ist jedoch Schluss und die letzten Meter sind teils im Stapf, teils in leichter Kletterei (stellenweise II.-Schwierigkeitsgrad) zurückzulegen. Auch das Gelände auf den letzten Metern zeigt, dass bei dieser Tour unbedingt sehr sichere Lawinenverhältnisse vorherrschen sollten und das Frühjahr grundsätzlich die beste Zeit dafür ist. Wenn also schon derartige Voraussetzungen für eine Besteigung gelten müssen, dann kann man es in diesem Fall wahrscheinlich auch wagen im oberen Bereich der Tour nun eine andere, weil skifahrerisch deutlich attraktivere Abfahrtsvariante zu wählen. Vom Beginn des Nordrückens quert man bei optimalen Verhältnissen auf die Nordseite des Vorderen Seelenkogels, um dann über den im Nordkar gelegenen Teil des Hangererferners abzufahren. Hier sind die Schneeverhältnisse meist günstiger und man findet auch im Frühjahr immer Pulverschnee vor. Eine Abfahrt im oberen Bereich entlang der Aufstiegsspur würde auch in der Abfahrt einige Höhenmeter durch Querfahrten zu Nichte machen. Im Nordkar kann man hingegen eine direkte Abfahrtslinie wählen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Reisen Sie mit der Bahn komfortabel und sicher zur Bahnhof-Station Ötztal. Endstation bzw. Ausstiegspunkt ist der Bahnhof ÖTZTAL. Anschließend fahren Sie bequem und schnell mit dem öffentlichen Linienverkehr oder den örtlichen Taxiunternehmen durch das gesamte Tal zu Ihrem Wunschziel! Den aktuellen Busfahrplan gibt’s unter: http://fahrplan.vvt.at

Anfahrt

Obergurgl-Hochgurgl liegt im Westen Österreichs im Bundesland TIROL, in einem südlichen Seitental des Inntales - dem ÖTZTAL. Für Ihre Anreise mit dem Auto planen Sie die optimale Reiseroute von Ihrem Heimatort mit dem Routenplaner gleich online:  https://www.google.at/maps

Parken

In Obergurgl-Hochgurgl stehen folgende Parkmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Parkplatz Dorfzentrum Obergurgl (vor der Kirche rechts runter, hinter dem Mehrzweckgebäude wo auch das Informationsbüro beheimatet ist) Parkautomat mit Münzeinwurf
  • Parkplatz Ortseingang – Talstation Festkoglbahn, kostenfrei – Nachtparkverbot
  • Parkplatz Hochgurglbahn Talstation, kostenfrei – Nachtparkverbot
  • Parkplatz Top Mountain Crosspoint, kostenfrei
  • Parkplatz Hochgurgl, Kostenfrei (sehr kleiner Parkplatz)

Weitere Informationen

Skitouren Regeln

  • Beachten Sie bei allen Aktivitäten in der Natur und bei der Tourenauswahl die geltenden Regelungen (z.B. Wildschutzgebiete, jagdliche Sperrflächen, Aufforstungsflächen, Informationstafeln, usw.)
  • Respektieren Sie Ruhezonen für Wildtiere und meiden Sie Fütterungsstellen sowie lauten Lärm
  • Durchqueren Sie Waldgebiete im Winter möglichst nur auf freigegebenen Wegen und Routen, die Tiere reagieren auf unlokalisierbaren Lärm sehr panisch.
  • Erkennen Sie die Lebensräume der Wildtiere, weichen Sie den Tieren nach Möglichkeit aus. Beobachten Sie Wildtiere nur aus der Distanz. Mitgeführte Hunde bitte unbedingt an der Leine halten, es ist absolut unverantwortlich, Hunde in der winterlichen Notzeit im Wald frei umher laufen zu lassen.
  • Die richtige Zeitplanung: Starten Sie früh genug und kehren Sie bis vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück. Im Frühjahr sollte man mittags wieder auf der Hütte sein (Lawinengefahr)
  • Fahren Sie niemals durch Aufforstungen und Jungwuchsflächen.

 Ötztal Tourismus übernimmt für die angeführten Touren keine Haftung und empfiehlt die Mitnahme eines Bergführers. Gletscherüberquerungen sind nur mit Seil und in einer Gruppe möglich.

Vor Antritt einer Tour sollten Sie im Tal das Ziel und die Zeit der voraussichtlichen Rückkehr bekannt geben. Die Mitnahme eines Lawinenverschütteten-Suchgerätes wird dringend empfohlen.

Mehr Infos über Skitouren im Ötztal: https://www.oetztal.com/skitouren

Ausrüstung

Empfohlene Skitouren Ausrüstung

Die „normale Skitourenausrüstung“ besteht aus Tourenski mit Tourenbindung, Teleskopstöcke, Steigfelle, Harscheisen, digitalem Lawinen-Verschütteten-Suchgerät, Lawinenschaufel, Lawinensonde, Erste-Hilfe-Set und einem Mobiltelefon. Eine „komplette Gletscherausrüstung“ besteht aus Sitzgurte, zwei unterschiedlich langen Prusikschlingen bzw. Steigklemmen, zwei HMS-Karabiner, Pickel, Steigeisen und einem Seil. Ein Rucksack mit entsprechendem Inhalt gehört mitzutragen, auch Wechselbekleidung, Sonnenschutz, Kälteschutz, Verpflegung und genügend zum Trinken! Bei Hüttenübernachtungen nicht vergessen Hygieneartikel und einen Hüttenschlafsack mitnehmen!

SCHWIERIGKEITSBEWERTUNG

  • Leicht: Leicht, kurze bis mäßig lange Touren mit Anstiegen, die 25° nicht bzw. nur kurzfristig überschreiten.
  • Mittel: Mittelschwere, mäßig lange bis lange Touren mit Anstiegen, die 35° nicht bzw. nur kurzzeitig überschreiten.
  • Schwer: Schwierige, lange bis sehr lange Touren mit Anstiegen, die 40° oder mehr erreichen, und Kletterpassagen bis zum II. Schwierigkeitsgrad (UIAA).

Sicherheitshinweise

Lawinengefahrenskala

1 (GERING)
Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung an sehr wenigen, extremen Steilhängen möglich. Spontan sind keine Lawinen (sog. Rutsche) zu erwarten. Allgemein sichere Verhältnisse.

2 (MÄSSIG)
Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Größere Lawinen sind nicht zu erwarten. Die Schneedecke ist allgemein gut verfestigt, außer an einigen Steilhängen. Vorsichtige Routenwahl bei den angegebenen Steilhängen und Hangexpositionen.

3 (ERHEBLICH)
Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vorallem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich. Die Schneedecke ist an vielen Steilhängen nur mäßig bis schwach verfestigt. Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig. Angegebene Steilhänge und Hangexpositionen möglichst meiden.

4 (GROSS)
Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vorallem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise entstehen viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen. An vielen Steilhängen ist die Schneedecke nur schwach gefestigt. Bei der Routenwahl Beschränkung auf mässig steiles Gelände sowie Beachtung der Lawinenauslaufgebiete. Es ist viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig.

5 (SEHR GROSS)
Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten. Bei dieser Warnstufe ist in Skigebieten somit kein sicherer Betrieb mehr möglich. Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und instabil. Verzicht auf Touren ist empfohlen.

Siehe auch unter lawine.tirol.gv.at

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