Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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900 hm |
Abstieg
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900 hm |
Tiefster Punkt |
Kohlhütte 862 m |
Höchster Punkt |
Wallberg 1722 m |
Dauer
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2:40 h |
Strecke
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7,5 km |
Wallberg - durch den Mittertaler Graben
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Siegfried Garnweidner
Die Tour
Wenn sehr viel Schnee liegt, kann man bis zum Gipfelkreuz des Wallbergs mit Ski aufsteigen. Oft geht das nicht, denn meistens ist die schrofige Gipfelflanke so stark abgeblasen, dass man zu Fuß hinauf muss. Das ist bei gutem Stapfschnee leicht zu bewältigen, bei Vereisung kann es zum gefährlichen Balanceakt werden.
Als Skitour wird der mit Seilbahn erschlossene Wallberg nicht sehr oft durchgeführt. Meistens kommen Rodler oder Wanderer herauf. Natürlich kann man auf der nicht mehr präparierten Skipiste hinaufspuren und wieder abfahren, wie das schon unsere Väter und Großväter gemacht haben. Vom Glaslhang haben wir sie reden hören, einem Angst einflößenden Steilhang für Unerschrockene. Doch die interessantere und stille Seite ist den Seilbahnkabeln abgewandt, und die suchen wir uns aus. Denn so haben wir die Option auf eine aufregende Abfahrtsvariante durch den Mittertaler Graben, die allerdings nur guten Skifahrern bei hoher, aber sehr sicherer Schneelage vorbehalten bleibt. Dieser steile Graben spielt in einer noch höheren Liga als der Glaslhang. Und eine gute Orientierungsgabe muss man auch mitbringen. Es würde nicht zum ersten Mal vorkommen, dass ein verirrter Abfahrer bei Eiseskälte barfuß durch die Rottach hatschen muss.
Autorentipp
Vom Wallberghaus kann man gut dem Setzberg aufs Haupt steigen und dann über die freien Hänge wieder zum Wallberghaus hinunterwedeln, ehe man den Gipfel des Wallbergs in Angriff nimmt. Das kostet halt ein paar Schweißtropfen mehr, macht aber sicher niemandem was aus.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Hufnagel-Winterstube, 950 m an der Mautstraße von Enterrottach in die Valepp
Ziel
Hufnagel-Winterstube, 950 m an der Mautstraße von Enterrottach in die Valepp
Weg
Von der Hufnagelstube auf einer asphaltierten Straße kurz nach Süden hinauf, dann rechts abdrehen, gegen Westen dahin und bei der Verzweigung rechts halten. Anschließend an der Siebli-Winterstube vorbei und neben dem Schiffbach in geringer Steigung weiter, bis sich die Straße kurz vor der Rottachalm verzweigt. Dort geradeaus weiter, an der Alm vorbei und im Wesentlichen dem Sträßchen zunächst gering gegen Westen, denn deutlich steiler nach Norden folgen. Bei der Portnersalm muss man entscheiden, ob man rechts über einen steilen Südhang aufsteigen will, bis zwischen der Wallbergkapelle und dem Hotel der Wallberg-Südrücken erreicht ist oder ob man bequemer auf einem Fahrweg gegen Süden und dann in einem Rechtsbogen bis kurz vor das Wallberghaus hinaufgeht. Vom Sattel auf der Skipiste zur Kapelle, zum Hotel und zur Seilbahn-Bergstation.
Von dort geht man kurz unter den Seilbahnkabeln weiter und zur Bergwachthütte. Nun nach links in den Wald hinein und auf einem Sträßchen, dann wieder in freien Hängen zur Hintermaueralm.
Man steigt nach Norden weiter auf und muss ab dem Felsenaufschwung meist zu Fuß weiter und steil zur Startrampe der Drachenflieger hinauf. Von dort über den Rücken nach Osten an den Gipfelfelsen heran. Über ihn zum Kreuz hinauf.
Eine Aufstiegsalternative führt von der Rottachalm gegen Westen weiter und durch eine mäßig ansteigende Grube zum Wallberghaus. Von dort nach rechts und gegen Norden zum Wallberghotel hinauf. Der Rest verläuft wie oben beschrieben.
Bis zum Wallberghotel folgt man in jedem Fall der Aufstiegsroute auch wieder hinab. Bei Firn kann man genussvol von der Kapelle über die steilen Hänge zur Portnersalm und entlang dem Anmarschweg zurück abfahren.
Bei sehr sicheren Verhältnissen steigen mutige, alte Hasen auf der Nordseite des Hotels ein paar Meter auf und rutschen über einen bewaldeten Rücken ab. Noch vor oder bald hinter der G‘fällalm biegen sie links ab und fahren über den Steilhang in den Mittertaler Graben hinunter.
Bei optimalen Verhältnissen schwingt man nervenkitzelnd noch nördlich des Hotels direkt in den Steilhang hinein. Man kann auch erst kurz vor dem Laiterkopf links abdrehen und durch eine der breiten, aber sehr steilen Hangmulden in den Graben abfahren, was aber nach Schneefällen extrem gefährlich sein kann.
Die Abfahrt führt durch den Graben hinaus, in lichten Laubwald hinein und bis etwa 1120 m durch den breiten Graben. Noch bevor sich der Graben zu einer schmalen Rinne verengt, muss man sich links halten, am oberen Rand einer weiteren Rinne vorbei und in einer rund 20 m breiten, freien Hangmulde abfahren, bis das Forsthaus Kohlhütte erreicht wird. Neben ihm führt ein Steg über die Rottach und dahinter kann man bequem zur Fahrstraße aufsteigen. Auf ihr rund 100 Höhenmeter (1,3 km; 20 Minuten) gegen Südosten zum Ausgangspunkt zurück.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
RVO-Busverbindung ab Bahnhof Tegernsee (nicht im Winter)
Anfahrt
ab Tegernsee nach Rottach-Egern - Enterrottach und der Mautstraße bis zum Ausgangspunkt folgen
Parken
am Ausgangspunkt
Weitere Informationen
Ausrüstung
Skitourenausrüstung mit VS-Gerät, Lawinenschaufel und Lawinensonde für jedes Gruppenmitglied
Sicherheitshinweise
Die Abfahrt durch den Mittertaler Graben darf man nur riskieren, wenn sehr sichere Schneeverhältnisse herrschen. Es darf schon mehrere Tage nicht mehr geschneit haben, die Luft muss kalt und die Sonne schwach sein.
Der Aufstieg von der Portnersalm zum Wallberghaus kann bei warmem Wetter stark von Lawinen bedroht sein.