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Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Andi Radin
Die zweite Etappe lässt die üppige Flora hinter uns und führt auf das außerweltliche Karstplateau des Steinernen Meeres. Mit Schottmalhorn und Schönfeldspitze können zwei Gipfel vor Erreichen des Riemanhauses bestiegen werden.
Am zweiten Tag der Viertagestour erreichen wir nun endlich das Steinerne Meer, nachdem wir den Funtensee über den seltener begangenen Weg durch den Stuhlgraben hinter uns gelassen haben. Hier haben wir auch die Möglichkeit eines längeren Abstechers zum Schottmalhorn, das vom Kärlingerhaus aus gesehen markant über dem Funtensee thronte. Der Aufstieg ist jedoch weglos und anspruchsvoll. In jedem Fall wird dann das Steinerne Meer zur Buchauer Scharte gequert, an der wir den Südrand des Hochplateaus erreicht haben. Es folgt die Überschreitung der berühmten Schönfeldspitze von Ost nach West und der weiterhin sehr aussichtsreiche Steig über Wurmkopf, Schönegg und Sommerstein, immer über die Randberge des Kartsplateaus hinweg. Schlussendlich wird das Riemannhaus erreicht, wo beim Abendessen auf der Aussichtsterrasse mit Blick zu den Hohen Tauern von einem spannenden Tag berichtet werden kann.
Wer dazu technisch in der Lage ist, findet mit dem Schottmalhorn einen markanten Aussichtsgipfel mit anspruchsvollem, absolut einsamen Aufstieg vor.
Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1478 hm |
Abstieg
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850 hm |
Tiefster Punkt |
Funtensee 1601 m |
Höchster Punkt |
Schönfeldspitze 2653 m |
Dauer
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7:30 h |
Strecke
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12,0 km |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Kärlingerhaus
Riemannhaus
Vom Kärlingerhaus (1.630 m) gehen wir das knappe Stück zum Funtensee hinab und folgen hier erst dem Weg 413, dem klassischen Übergang zum Riemannhaus. Dort wo dieser jedoch einen Bach quert halten wir uns links und folgen der 429, die Richtung Funtenseetauern führt. Dort wo sich der Bergwald lichtet und die 429 den Aufstieg zum Funtenseetauern beginnt, halten wir uns rechts auf der 414 und gehen durch den Stuhlgraben. An dessen Ende lassen wir die Vegetation langsam hinter uns und steigen über immer stärker verkarstetetes Gelände in Richtung Totes Weib an der Grenze zu Österreich auf. Kurz vor einer Senke mit kleinem Teich und einiger Vegetation verlassen wir den Weg in westliche Richtung, um weglos (Achtung auf Senken und Spalte!) über Karstgelände zur Südseite des Schottmalhorns (2.232 m) aufzusteigen. Dieses können wir erst erkennen, wenn wir eine davor liegende Erhebung erreicht haben. In der Scharte vor dem Aufstieg können die Rucksäcke abgelegt werden, wir werden hier nach dem Abstieg wieder vorbeikommen. Erst geht es nun direkt hinauf, dann halten wir uns eher auf der (linken) Westseite und steigen über Platten, Schrofen und kleine Wände zum langen Gipfelgrat hinauf (II. Schwierigkeitsgrad!). Der Weg ist sehr ausgesetzt, nicht markiert, aber an zwei Stellen mit recht neuen Stahlseilen gesichert. Diese sind jedoch von Privatpersonen angebracht und von keiner Sektion bewartet - also Vorsicht walten lassen! Um zum Kreuz zu gelangen, müssen wir dem Gipfelgrat bis zum Ende folgen, dafür werden wir mit einem herrlichen Tiefblick zurück zum Funtensee belohnt. Der Abstieg erfolgt auf selbem Weg. Von der Scharte gehen wir nun erneut weglos zurück zum Weg, können uns dabei aber eher Richtung Südosten halten. Im Karstgelände geht es viel Auf- und Ab und wir kommen nur langsam voran, bis wir nahe dem Toten Weib wieder den markierten Weg 414 erreichen, dem wir nun nach rechts in Richtung Buchauer Scharte folgen. Nach langer Querung des Steinernen Meeres erreichen wir an der Buchauer Scharte den Südrand des Steinernen Meeres mit Blick hinab nach Maria Alm. Jetzt steigen wir den markierten Weg auf der Ostseite der Schönfeldspitze (2.653 m) hinauf (I. Schwierigkeitsgrad), bis wir das markante Gipfelkreuz erreichen. Der Abstieg erfolgt knapp 80 Meter auf dem selben Weg, dann folgen wir einem markierten Steig nach Südwesten (rote Schrift auf einem Stein: Riemannhaus) und passieren die Schönfeldspitze auf südlicher Seite. Nun steigen wir auf der Westseite der Schönfeldspitze in Richtung 401 und E4 ab (I. Schwierigkeitsgrad), jedoch nicht bis in die Senke. Vorher halten wir uns links und queren ein Schotterfeld auf einem gut erkennbaren Pfad zur Wurmscharte, die den westlichen Nachbar der Schönfeldspitze von dieser trennt. Jetzt erreichen wir über einen hohen Rücken, der teilweise von Gras bewachsen ist, Wurmkopf und Schönegg, wobei letzteres steil nach Süden abfällt. Hier ist bereits der direkte Abstieg zum Riemannhaus ausgeschildert und wir steigen über Fels und Schrofen hinab. Bevor das Riemannhaus (2.177 m) erreicht wird, erhalten wir noch einmal die Gelegenheit den Sommerstein (2.308 m) zu besteigen, der direkt oberhalb der Hütte emporragt.
Siehe Gesamtübersicht (Etappentour).
Siehe Gesamtübersicht (Etappentour).
Kärlingerhaus am Funtensee:
https://kaerlingerhaus.de
Riemannhaus:
https://www.dav-ingolstadt.de/riemannhaus
Wetterbericht Schönau a. Königssee (Nordseite):
https://www.bergfex.de/sommer/schoenau-am-koenigssee/wetter/
Wetterbericht Maria Alm (Südseite):
https://www.bergfex.at/sommer/mariaalm/wetter/berg/
Klassische Ausrüstung für eine mehrtägige, alpine Hüttentour. Eine Alpenvereinskarte, entweder physisch oder in dieser App, ist aufgrund der nicht immer markierten Wege zu empfehlen.
Im westlichen Steinernen Meer ist die Hüttendichte zwar relativ hoch, auf dem Karstplateau kommt man jedoch nicht allzu schnell voran. Die Rundfunkabdeckung ist außer in Gipfelhöhen schlecht. Von weglosen Abkürzungen ist aufgrund schwieriger Orientierung und tiefer Löcher allen nicht erfahrenen BergwanderInnen abzuraten. Besonders gefährlich ist es hier bei Unwetter und Nebel.
Der Abstecher zum Schottmalhorn ist weglos, anspruchsvoll und sollte nur von erfahrenen, versierten Bergsteigern mit Klettererfahrung (II. Schwierigkeitsgrad, sehr ausgesetzt), sowie bei guter Sicht (kein Nebel!) unternommen werden. Hier kann sich nicht auf das GPS verlassen werden, eine gute Wegfindung an den Platten ist erforderlich! Das Stahlseil wird von keiner Sektion bewartet, daher nicht darauf verlassen!
Die Schönfeldspitze fordert sowohl im Auf- als auch im Abstieg Kletterei im I. Schwierigkeitsgrad, ist jedoch durchgehend markiert und recht häufig begangen.