Quelle | Datacycle |
Kunst im Dom 2023 - "LINGUA - sprachlos"
Die Veranstaltung
"LINGUA - sprachlos?" Installation für die Fastenzeit gestaltet von Ina Loitzl
In den romanischen Sprachen, so auch im Italienischen, bezeichnet der Begriff "Zunge" nicht nur das Organ des Sprechens und des Schmeckens, sondern auch die Sprache als Instrument der Verständigung sowie die Sprache als Kennzeichen der kulturellen Einbettung. Im religiösen Kontext hat die Zunge eine besondere Bedeutung.
Unabhängig davon, ob jemand mit spitzer oder loser Zunge spricht, immer erzeugt das menschliche Sprechorgan jede Laute, die die Voraussetzung dafür sind, dass der Glaube vom Hören kommen kann. Mit der Zunge werden jene Laute geformt, die wir als Wort oder Satz bezeichnen, sinntragende bzw. bedeutungsvermittelnde akkustische Gebilde. Doch in Zeiten von Fake News kann man auch der Zunge nicht mehr trauen, denn der Wahrheitsgehalt des Gesagten ist ungewiss. Und dort, wo die Wahrheit gesprochen wird, geht diese leicht in der Unmenge der Worte unter. In einer Gesellschaft, in der offenbar mehr geredet als gesagt wird, lässt der inflationäre Gebrauch der Worte das Kleingeld an Sinn bedeutungslos erscheinen.
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