INN4TLER SOMMER: Saisonauftakt im Heimathaus Braunau

Führungen im Heimathaus Braunau: Besuchssaison läuft noch bis Ende September
Die Sommersaison im Heimathaus neigt sich dem Ende zu – bis 30. September besteht noch die Möglichkeit, dieses alte, architektonisch interessante Gebäude zu besichtigen, bevor es in die Winterpause geht. Über drei Etagen erstreckt sich die darin befindliche Sammlung und zeigt das Leben der Handwerker, Bürger und Bauern sowie die Heimatstube der Donauschwaben.

Kostbarkeiten in ursprünglichem Gebäude entdecken
Besonderes Interesse weckt die älteste im deutschen Sprachraum erhaltene Glockengießerwerkstatt aus dem Jahr 1385. Ihre Nutzung erstreckte sich über gut 500 Jahre, 1894 stellte sie den Betrieb ein.

Eine Backstube aus dem Jahr 1920 ist ebenso zu sehen wie eine Bürgerstube mit Möbeln aus der Barock- und Biedermeierzeit. Die Heimatstube der Donauschwaben zeigt eine ausführliche Dokumentation über Lebenswelt, Geschichte und Weg der Donauschwaben. Neben der donauschwäbischen Stube ist auch ein originaler Fluchtwagen zu besichtigen.
Die umfangreiche bäuerliche Sammlung im Hinterhaus stammt aus dem Jahr 1910 und ist gerade wegen ihrer Ursprünglichkeit besonders sehenswert. Darüber hinaus gibt es im Heimathaus zahlreiche früher alltägliche und mittlerweile oft in Vergessenheit geratene Gegenstände und Geräte, die Einblicke in das Leben zur damaligen Zeit gewähren. Als ein Beispiel aus der bäuerlichen Stube stellen wir hier die Heiligen-Geist-Kugel, auch genannt „Suppenbrunzer“, vor.

Volksglaube am bäuerlichen Esstisch
Der Esstisch hatte schon immer eine besondere Bedeutung in den Bauernstuben, und auch Dank und Segnung der Speisen waren wichtige Traditionen, die durch das tägliche Tischgebet ausgedrückt wurden. Sichtbares Zeichen der religiösen Bräuche war neben dem Herrgottswinkel auch die Heiligen-Geist-Kugel. Diese war mittig über dem Esstisch angebracht, genau über der Suppenschüssel. Die Glaskugel beinhaltete meist eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist. Der aufsteigende Dampf sammelte sich an der Kugel, kondensierte und tropfte wieder zurück in die Schüssel. Im Volksglauben hat damit der Heilige Geist in die „Suppn brunzt“ und sie somit gesegnet. Zudem ging auch kein Tropfen der wertvollen Köstlichkeit verloren.

Führungen bis Ende September
Bis 30. September, jeweils Dienstag bis Samstag um 13.30 Uhr (Treffpunkt Herzogsburg), ist eine Besichtigung im Rahmen einer Führung möglich. Weitere Termine sowie Gruppen gerne nach telefonischer Vereinbarung unter 07722/808-237.